Porträt

laut.de-Biographie

Cadet Carter

"Gitarrenmusik. Wenn du nicht weißt, was das ist – frag deinen Dad." Mit diesem Credo treten die Münchener Cadet Carter an, um dem Klang der 90er zu huldigen. Im Blickwinkel der deutsch-walisischen Truppe: College Rock, Indie, Punk und Emo. Diese Orientierungspunkte mögen im 21. Jahrhundert auf den ersten Blick etwas angestaubt wirken. Aber eben nur vielleicht: Cadet Carter zimmern aus diesen Ankern einen Sound, der nicht nur zeitgemäß und catchy klingt, sondern obendrein auch noch rockt.

Cadet Carter - Perceptions Aktuelles Album
Cadet Carter Perceptions
Den Münchener Indie-Punks gehört die Zukunft.

Im Frühsommer 2017 findet das Quartett zusammen. Obwohl alle vier vor der Bandgründung in stilistisch unterschiedlichen Bands spielen, stimmt die Chemie sofort. Sänger und Gitarrist Nick Sauter kommt von der aufgrund ihrer eigenständigen Mischung aus Punk und 90er Britpop medial gelobten Indie-Formation Pardon Mrs. Arden. Gitarrist John Bauer klampft vorher bei den mit dem Sinnflut-Förderpreis für Newcomer ausgezeichneten The Backs. Basser Passy Theisen und Drummer Benny Paska wechseln von den Hardcore- und Punk-Gruppen Gravity Lost und About An Author. Allesamt gestandene Musiker.

Bereits im Oktober veröffentlicht die Formation die erste Single "Car Park Song" über das Münsteraner Independent-Label Uncle M. Die Süddeutsche ernennt Cadet Carter daraufhin zur Band der Woche und verhilft ihnen damit zu einem weiteren Popularitätsschub. Im Dezember gehen die Jungs gemeinsam mit ihren niederländischen Labelkollegen von Coppersky auf Minitour.

Im Januar 2018 erscheint das selbstbetitelte Debütalbum. Die darauf präsentierte, eingängige Mischung aus Elementen von Jimmy Eat World, frühen Foo Fighters, The Get Up Kids, einer Prise Weezer, einem Tupfer Blink 182 und etwas Yellowcard sowie Piebald schlägt auf Anhieb ein. Allen Reminiszenzen zum Trotz legen Cadet Carter von Beginn an großen Wert auf Eigenständigkeit und durchdachtes Songwriting. Schablonen aus dem Baukasten? Nicht mit Cadet Carter.

Damit setzen die Münchener auf das richtige Pferd: Einschlägig bekannte Musikmagazine von Visions bis Fuze loben das Debüt. Danach geht es Schlag auf Schlag. Das bleibt nicht ohne Folgen. Frontmann Sauter braucht, ausgebrannt vom schnellen Aufstieg der Band, erst einmal einen Cut und zieht sich einige Monate zurück. Ende des Jahres spielen Cadet Carter dann wieder mit den Ulmer Pop-Punkern City Kids Feel The Beat.

 - Aktuelles Interview
Cadet Carter "Der Hass im Internet stößt mich ab"
Nick Sauter über Burnout und das Musikbusiness, das neue Album, Corona und Social Media-Auswüchse.

Auf persönliche Einladung folgen Supportshows für Blackout Problems, Itchy und The Faim. Zusätzlich tourt die Band mit Stand Atlantic, The Dangerous Summer, Roam, Touché Amoré und Basement. Gemeinsam mit Dave Hause nehmen sie zugunsten des Wildwasser e.V., eine Arbeitsgemeinschaft gegen sexuelle Gewalt gegenüber Mädchen und Frauen, das The Police-Cover "King Of Pain" auf. Im Mai 2019 supporten sie Hause bei zehn Konzerten auf dessen Tour durch Deutschland. Ende Mai spielen Cadet Carter in Bristol auf der englischen Ausgabe des Booze Cruise-Festivals. Zusätzlich steht die erste eigene Headliner-Tour an.

Zwischenzeitlich arbeitet die Band immer wieder an neuen Songs für ihr zweites Album "Perceptions". Das erscheint 2020, die Band findet darauf verstärkt zum eigenen Sound. Die Aufnahmen finden unweit von München im 8 Ohm-Studio von Schlagzeuger Paska statt. Inhaltlich drehen sich die Songs um Erwartungshaltungen und verschiedene Perspektiven menschlicher Wahrnehmungen.

Für Cadet Carter stehen der Spaß am Musizieren und Authentizität an oberster Stelle. Sich für die Musikindustrie zu verbiegen, kommt für das Quartett nicht in Frage. "Es ist Wurst, ob es die Masse mag. Es muss cool sein für uns – und es ist cool", so die selbstbewusste Ansage von Gitarrist John Bauer.

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