laut.de-Biographie
Captain Hollywood
In den Jahren 1992/93 dominiert eine seltsame Sorte von Musikacts die nationalen Dance-und Media Control Charts. Künstler wie Haddaway, Culture Beat, Leila K., 2 Unlimited, DJ Bobo und das Captain Hollywood Project sind mit ihrem Euro-Dance-Vocal-House extrem angesagt. Hits wie "What Is Love" (Haddaway) oder "More And More" (Captain Hollywood Project) sorgen für Gedrängel auf den Balzflächen der einschlägigen Discos. Doch nur wenige haben sich über Jahre hinweg behaupten können. Einzig DJ Bobo trotzt dem Lauf der Zeit, und platziert auch noch im neuen Jahrtausend die eigenen Songs in den Top 50. Jetzt schickt sich Captain Hollywood an, mit neuem Style und Sound noch einmal die Gunst der Hörer zu erobern. Da aber seine damalige Fangemeinde dem Dance-Sound wohl schon entwachsen ist, geht der Captain mit Mystik-Rock an den Start und veröffentlicht im Mai 2001 die Maxi "Danger Sign".
Captain Hollywood heißt mit bürgerlichem Namen Tony Harrison und kommt in Newark, New Jersey, zur Welt. Die ersten Jahre verbringt er nebenan in New York. Seine Mutter stirbt früh, sein Vater macht dem Titel "My Papa was a Rolling Stone" alle Ehre. Tony und seine sieben Geschwister werden getrennt, sie kommen jedoch zwei Jahre später in Detroit wieder zusammen. Tonys Leben ist vom viel besungenen Street Life geprägt. Um dem Ghetto zu entkommen, meldet sich der 16-Jährige wie so viele andere arme Jungs (u.a. Ice-T) zur Army. Diese schickt ihn 1980 zuerst nach Frankfurt und später nach Nürnberg.
Auch in den kalten deutschen Landen trainiert Tony fleißig an seinen Breakdance-Skills. Ob beim nächtlichen Wachdienst oder am Wochenende vor deutschen Diskotheken, er gibt jeden Abend sein Bestes. Und das wird honoriert. Tony bekommt im Gegensatz zu anderen GI's Eintritt in die Clubs und wird sogar bald als Tänzer gebucht. Dort entdeckt ihn der Formel-Eins Produzent Andreas Thiesmeyer. Formel-Eins ist damals Tabellenführer in der Musikshow-Liga. Viva und MTV sind für die Hörerschaft noch Fremdwörter. Tony verlässt ob des verlockenden Angebots die Army und wird Hauschoreograf von Formel Eins.
Doch Tony hat noch mehr versteckte Talente. Singen ist eins davon. Er veröffentlicht '86 als Captain Hollywood drei Singles ("Deborah, Shirley, Soulsister"), die es in dem Club-Charts schaffen. Sein erster großer Hit aber wird ihm fast aufgezwängt. Da ihm das Liedchen "Grand Piano" nicht restlos überzeugt, wird es unter dem Synonym 'The Mixmaster' auf den Markt geworfen. In Deutschland, Frankreich und Großbritannien wird die Single ein Top Ten-Hit. 1989 entsteht um Tony Harrison eine der ersten multikulturellen Dance-Bands: Twenty 4 Seven. Ihr Stück "I Can’t Stand It" erringt international acht Goldene Schallplatten. Nach dem Motto "Aufhören, wenn’s am schönsten ist", macht Tony danach zwei Jahre Pause.
1991 kommt es dann zur Geburt des Captain Hollywood Projects. "More And More", "Only With You" und "All I Want" heißen die Megahits. Captain Hollywood wird zum Vorreiter des Euro-Dance und verkauft weltweit über fünf Millionen Tonträger. Doch ab '94 flaut das Interesse an dem Sound merklich ab. Die Fans sind einfach übersättigt. Es wird still um Captain Hollywood. Was jedoch keiner weiß, Tony Harrison arbeitet im Hintergrund munter weiter. Er pendelt ständig zwischen Studio im Rheinland und den USA hin und her. Er arbeitet sogar mit Pete Rock, Ol'Dirty Bastard, (Wu-Tang Clan) und Krayzee Bone von (Bone Thugs-N-Harmony) zusammen. Er remixt das Dance-Rap-Duo R'n'‘G (Alex Christensen & Toni Cattania), das Projekt Black Bone ("Another Day In Paradise") und DJ Bobo. Zudem produziert er die jüngsten Shooting Stars des Ex-N'Sync-Managers Lou Pearlman, das Boy-Quintett O-Town. Eigens aus diesem Anlass reist ein 48-köpfiges Fernsehteam des größten US-Senders ABC (+ ein MTV-US-Team) ins Rheinland, um die Aufnahmen zu dokumentieren. Es wird eine Serie mit 12 Millionen Zuschauern wöchentlich daraus. Durch diese Erfolge ermutigt, kehrt der Captain nun mit neuer Single ins Rampenlicht zurück.
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