laut.de-Biographie
Cerys Matthews
Cerys Matthews ist immer für Überraschungen gut. Stolz erzählte sie bis vor kurzem in Interviews von ihrer Trinkfestigkeit und ihrer Begeisterung für den Alkoholrausch. Im Hochglanzformat zeigte sie Haut im Magazin FHM, das sie 2000 zur "36th Sexiest Woman Of The Year" kürte. Auf dem Höhepunkt der Karriere verlässt sie kurz danach ihre Band Catatonia. Im Juni 2002 steigt sie schließlich mit einer Telefonnummer in ein Flugzeug nach New York, um ihr erstes Soloalbum auf zu nehmen.
Von dort aus ruft die 1969 in Wales geborene Sängerin bei Bucky Baxter in Nashville an. Baxter war Slide-Gitarrist für Bob Dylan sowie Ryan Adams und ist gerade dabei, ein Studio auf zu bauen. Er hat zwar kaum eine Ahnung, wer am anderen Ende der Leitung steht, lädt Matthews aber zu sich ein und bringt sie in einer Holzhütte unter. "Sie kam ohne Klamotten zum Wechseln und hatte nur ein Paar komische Handschuhe und einen Stapel englischer Videokassetten dabei, die in den USA nicht abspielbar sind", erinnert sich Baxter vergnügt.
Während er das Studio fertig baut, hat sein Gast viel Zeit, um neue Lieder zu schreiben. Matthews ändert ihren Plan, ein Coveralbum mit ihren Lieblings-Folkstücken auf zu nehmen und konzentriert sich auf eigenes Material. Als die Aufnahmen schließlich beginnen, steht fest, dass es kein Country-Album sein soll, auch wenn die teilnehmenden Musiker schon mit Genregrößen wie Johnny Cash, Dolly Parton oder Tammy Wynette gespielt hatten. "Sie waren neugierig über dieses Mädchen, das eine komische Sprache spricht, irgendwie ein Popstar war und nun eine ganz andere Art von Album aufnehmen wollte", erzählt Matthews über die erste Begegnung.
Im Dezember 2002 sind die Aufnahmen abgeschlossen. Obwohl Matthews mittlerweile eine Entziehungskur hinter sich hat, scheint es Parallelen zwischen dem Trinken und ihrem Album "Cockahoop" zu geben. Wie sie 1999 in einem Interview erklärte: "Ich liebe es, zu mischen. Bier, Wein und Gin Tonics. Alkohol ist eine nette Droge, aber ich trinke nicht mehr so viel. Entweder ist es das oder die Brauereien verarschen uns und es ist nicht mehr so viel Alkohol drin". "Cockahoop" ist eine gelungene Mischung aus Country, Folk und Freude am Spielen. Ob es sich live um eine Verarschung handelt, ist im Juni 2003 unter anderem beim Glastonbury Festival zu erfahren.
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