Porträt

laut.de-Biographie

Christian Morgenstern

Die Guten ruft der Herr immer zuerst zu sich. Eine traurige Wahrheit angesichts des vorzeitigen Todes von Christian Morgenstern nach einem Herzstillstand im Juni 2003. Der in Köln lebende Techno-Produzent und Label-Boss von Forte-Records gehört spätestens seit seinen Releases auf Heiko Laux' Kanzleramt-Label zur ersten Garde deutscher Techno-Produzenten. Mit dem Longplayer "Hawaii Blue" veröffentlicht Christian Morgenstern 2000 ein Konzeptalbum, das durch seine optische wie auch musikalische Ambitioniertheit besticht und Morgensterns Eigenständigkeit wie kein anderer seiner Releases auf den Punkt zu bringen weiß.

Christian Morgenstern - Carolea
Christian Morgenstern Carolea
Das Abschiedsalbum des verstorbenen Produzenten.
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Geboren wird Christian Morgenstern am 10. November 1975 in Düsseldorf; kein Wunder also, dass ihn die elektronische Musik später nicht mehr loslasssen wird, wenn die Überväter Kraftwerk im Hintergrund Pate stehen. So kauft sich Morgenstern mit 15 einen Commodore für erste graphische Experimente, bevor er 1994 mit seinem Amiga beginnt erste Synthie-Pop-Stücke zu produzieren, die später zum Teil auf Richard Bartz Label Kurbel Records und seinem eigenem Imprint Forte Records veröffentlicht werden. In den folgenden Jahren wächst der Equipment-Park von Morgenstern immer mehr an und 1996 erscheint seine erste 12" unter dem Pseudonym Human Target. Als er kurze Zeit später Heiko Laux ein Tape mit seinen Aufnahmen in die Hand drückt, beschließt der Kanzleramt-Macher die Tracks unter dem Titel "Miscellaneous EP" zu veröffentlichen, zu der Morgenstern zwei experimentelle Videos produziert.

Mit dem Umzug nach Köln, wo Morgenstern ab 1997 an der Kunsthochschule für Medien studiert, beginnt sein Stern immer heller zu leuchten. Nach zahlreichen Releases auf Kanzleramt, Creation Rebel und Konsequent bringt Morgenstern 1999 sein eigenes Label Forte Records an den Start und sorgt mit den melodisch-funkigen Technotracks der "The Lydia EP" für Aufsehen. Sven Väth adelt den Newcomer und spielt die Tech-House-Nummer "Lydia To The Edge Of Panic" auf seiner zweiten Ibiza-Compilation. Ausgewählte Live-Performances festigen Morgensterns Ruf, einer der talentiertesten Produzenten aus Deutschland zu sein.

Dass die Lorbeeren alles andere als falsch verteilt wurden, beweißt Christian Morgenstern mit seinem Konzeptalbum "Hawaii Blue", das in der Szene als großer Wurf gefeiert wird, und den Weg in die Plattenköfferchen aller Top-DJs findet. Inspiriert von Pop-Produktionen der 80er Jahre entwickelt Morgenstern seine ganzheitliche Vision von Techno, die bei aller Abfahrt immer auch Zeit für eine Verschnaufpause lässt und das Visuelle als zentrales Ausdrucksmittel integriert.

Am 17. Juni 2003, mitten in den Arbeiten zu seinem neuen Album, stirbt Christian Morgenstern vollkommen unerwartet nachdem er über Schmerzen in der Brust klagt. Die Techno-Szene verliert einen ihrer visionärsten Köpfe.

Alben

Christian Morgenstern - Carolea: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2003 Carolea

Kritik von Daniel Straub

Das Abschiedsalbum des verstorbenen Produzenten. (0 Kommentare)

Christian Morgenstern - Hawaii Blue: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2001 Hawaii Blue

Kritik von Gregory Britsch

Die intelligente Verbindung von gestern und heute. (0 Kommentare)

Surftipps

  • Forte Records

    Outlet für die meisten Releases von Christian Morgenstern.

    http://www.forterecords.de
  • Kanzleramt

    Christian Morgenstern auf Heiko Laux' Label.

    http://www.kanzleramt.com

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