Musiker ist auch nur ein Job - zumindest für Damen und Herren wie Christina Stürmer oder Roger Cicero. Talent hin oder her - es erschließt sich mir nicht, wie Musikinteressierte für diese Interpreten ähnliche Begeisterung entwickeln können wie für gestandene Bands (Unwissende und Besoffene sind …
hmm, erst mal and bad guy: was du schreibst ist schon mal zum größten teil falsch. es gab grade ende der 60er bis in den anfang der 80er hinein ne menge bands in deutschland die komplett ihr eigenes ding durchgezogen und dazu noch international gefeiert wurden. weißt du wahrscheinlich auch, daher spar ich mir mal die aufzählung. dazu kommt natürlich noch, dass viele dieser krautbands für die new wave oder postpunk bewegung in den 80ern als vorbild herhalten mussten und auch heute noch viele musiker beeinflusssen. muss man ja nicht unbedingt verallgemeinernd unter den tisch kehren. »):
Trotzdem hat sich alles in allem der Puls der Rockmusik nie auf dem europäischen Festland befunden. Du kannst dir beispielsweise sicher sein daß jede relevante Krautrockband was von Jimi Hendrix gehört hat (und sogar von ihm beeinflusst wurde) umgekehrt hab ich da so meine Zweifel... Ein europäischer Jazzer wird beispielsweise auch niemals den Legendenstatus in dem Genre erreichen den Leute wie Armstrong, Parker, GIllespie oder Davis haben, die es zur Blütezeit des Jazz maßgeblich geprägt haben. Sogar obwohl gegenwärtig aus Skandinavien im Schnitt interessanterer Krempel kommt als aus den USA. (Ich weiss, daß klingt jetzt sehr Marsalis-Jazzpolicemäßig...)
Im übrigen würd ich nicht den Plattenfirmen den schwarzen Peter in die Schuhe schieben. Ich kenn zumindest kaum eine Band (und erst recht kaum eine deutsche Band) die für die heutige Zeit ähnlich progressiv ist wie es z.B. die Rolling Stones, Pink Floyd, etc. für die ihre waren und ich würde die Tatsache eher daran festmachen daß es einfach viel schwerer geworden ist was zu reissen da alle extreme in alle Richtungen eigentlich schon ausgelotet sind. Mit anderen Worten kann es eigentlich keine Innovative Musik mehr geben. (wie soll die denn klingen?)
@Swingmaster Jazz (« Deshalb bleiben teils grossartige Bands auf ihrem guten Material sitzen weil irgendwer in den Sendern entscheidet das diese Musik dem Mainstream nicht zusagt. Jetzt kehr ich meine erste Bemerkung bewusst um und sage das das Format Radio dem Hörer suggeriert das er diesen Schmontz hören will und muss alleine schon um mitreden zu können. »):
Ein sehr guter Punkt! Und eine der schönen Verschwörungstheorien, deren Validität ich selber gerne hier unterstreiche.
Es ist wie mit der Henne und dem Ei.
Wer hat angefangen? Who's to blame? Sind es die Dudelradiohörer-Massen die diese Musik wollen? Oder sind es die Radiomacher und Popmusikproduzenten die es kreieren und den Leuten vorsetzen, die dann keine Wahl haben, und alles begierig aufnehmen?
Ich denke mittlerweile fast Zweiteres. Aber es sind Umstände die dies begünstigen.
Die Ohren und Hirne der Massen (die Dudelradio hören) werden in eine Hörrichtung zwangsformatiert - gefördert durch folgende Umstände (Liste nicht erschöpfend gemeint):
Der Durchschnittskonsument hat ja eigentlich - keine Zeit, - keine Lust, - kein Geld, - keine Offenheit und Aufgeschlossenheit - keine Abenteuerlust - keine Ausdauer (wenn überhaupt begonnen) sich mit vielseitiger Musik der unterschiedlichen Sparten auseinanderzusetzen. Zudem scheint tatsächlich so etwas wie "Vertrauen" in die Formatpop-Macher zu bestehen und das ewig falsche und doch leider immer wieder (auch hier im Forum) propagierte Axiom "Verkaufszahlen = Qualität" wird von den Dudelpoppern vorausgesetzt.
Zusammengefasst: Gegessen wird (nur) was auf den Tisch kommt. Der Tisch ist Formatradio oder Klingelton(-vormals-Musik)-TV. Der Kellner ist der Mainstream-Radiomusikredakteur. Die Köche sind der Pop-Produzent und der Mainstream-3-min-Songwriter. Das Gericht des Tages ist dasselbe von gestern - fade, abgestandene Pop-Suppe.
So akzeptiert der Dudelmusikhörer eben den mikroskopisch winzigen Ausschnitt der ihm/ihr vorgesetzt wird. (Und er ist in der Tat mikroskopisch, verglichen mit dem Makro-Universum der gesamten Musik die es in der Welt zu erforschen gibt - bereits vor, aber jetzt erst recht seit Anbruch des Internet-Zeitalters)
Ich erinnere mich in einem anderen Thread vor einiger Zeit eine Auseinandersetzung mit einem Dudelpopfan hatte, der mir weismachen wollte, dass Musik a la Britney Spears etwa 80% aller vorhandenen Musik ausmacht (,vermutlich weil man im Radio ja auch nichts anderes hört...)
Solch eine restriktionistische musikalische Weltsicht erschüttert mich. Aber ich glaube, dass viele der "Mainstreamer" so denken. Ihre Sicht ist im wahrsten Sinne des Wortes "beschränkt" auf diesen einen und mini-winzigen Ausschnitt, der aus kommerziell gepushter Formatmusik besteht.
Ich erinnere mich an ein Konzert von Archie Shepp, in dem er damit begann, ein wenig über die New Yorker Musikszene zu erzählen. Damals war HipHop noch ziemlich frisch, aber er meinte, was wirklich an HipHop liefe in New York, an kreativer Musik, das bekäme der normale Hörer gar nicht mit, weil so etwas in den Radios nicht gesendet würde. - Wir bekämen nur die glattgebügelten, kommerziellen Resteverwertungen zu hören.
Zum Mainstream: Das betrifft ja nicht nur Musik. Genauso gibt es ja auch den Dudelmalereiblindfisch zum Beispiel, der sich, um jetzt mal den röhrenden Hirsch zu vermeiden, "gefällige" Gebrauchsgraphik ins Zimmer hängt und das für Kunst hält.
Wenn hier im Zusammenhang mit Stürmers Pennälerlyrik und 08/15 Schmockpop von "Künstlerin" die Rede ist, wo es doch nur um Alltagsgebrauchsmusik geht (die natürlich ihre Funktion hat, da will ich gar nicht gegen anstänkern), kräuseln sich mir dezent die Fußnägel. Dass man so etwas hört, warum nicht, aber ich habe einen Horror vor dem Aufstand der Masse, die ihre Ahnungslosigkeit zum Maßstab der Umwertung der Werte missbraucht.
Die Medienindustrie als großer Nivellierer greift das natürlich auf, da Nischenprogramme sich in der Regel nicht rechnen. Es ist müßig, zu überlegen, was zuerst war, Fakt ist, dass Massengeschmack und Profitinteresse der Medienindustrie sich Hand in Hand zu einer Spirale des Grauens emporschwingen. Bequemlichkeit des Hörers und Desinformation durch die Medien ergänzen sich perfekt.
Immerhin: Die Nischenmusik allgemein lebt heute besser als vor 20 Jahren. Mir scheint aber, dass dies nur auf szenespezifische Gebrauchsmusik zutrifft. Harte Musik wird viel mehr gehört als noch vor 20 Jahren, aber nicht komplexe Musik. Viele verschiedene Musikstile existieren nebeneinander, was zu begrüßen ist, aber irgendwie sind sie alle Pop. Die Lifestyle-Tapete, von der Zappa vor 20 Jahren schon gesprochen hat, hat Musik als ästhetisches Erlebnis abgelöst.
@anwalt Du stellst hier bestimmte Bands als Beispiele für guten Geschmack dar. Immer wieder fallen die Namen Stones, Pink Floyd, David Bowie, U2 usw.
1. Die Diskussion ist viel zu pauschal. Was bringen mir als Metal-Hörer die genannten Bands? Was bringen mir als Schlager-Hörer die genannten Bands. Was bringen mir als Klassik-Hörer die genannten Bands? Kommt aus Amerika oder England das Beste aus dem Sclager-Bereich? Oder aus dem Metal-Bereich? Oder aus dem Klassik-Bereich?
2. Sagen mir mal, ich beschränkte mich auf die Pop/Rock-Nische. Ich bin da kein Fachmann, zugegeben, was aber für die Beurteilung, ob mir ein Lied gefällt oder nicht, sowieso unerheblich ist. Des Weiteren muss ich ebenfalls zugeben, dass ich von Pink Floyd vielleicht gerade mal 10 Lieder bewusst kenne, von U2 und David Bowie vielleicht ebenso viele, von den Stones natürlich deutlich mehr.
Der Zauber dieser Bands, der ja auf viele zu wirken scheint, ist zu keiner Sekunde auf mich übergesprungen.
Wenn diese Bands nun sinngemäß als das Nonplusultra der "anspruchsvollen, innovativen, intelligenten und guten" Musik herhalten, folgt im Umkehrschluss, dass ich auf "unanspruchsvolle, altbackene, dumme und schlechte" Musik stehe, wenn ich damit nichts anfangen kann und lieber Bands höre, die von Dir Experte nicht als zur Creme gehörend deklariert werden.
Es geht hier nach wie vor um Geschmack. Wie, zum Teufel, willst Du Geschmack messen? Welche Kriterien müssen für ALLGEMEIN guten Geschmack erfüllt sein?
Ich glaube es geht bei den Diskussionen um den Geschmack nicht wirklich um ihn selbst, sondern viel eher darum, wie die Künstler selbst agieren, die derjenige hört. Viele sagen, dass man in der Musik keine Objektivität anwenden kann, da sie eine Sache der Herzens und der Seele ist, allerdings widerspreche ich da, zumindest, was bestimmte Aspekte der Gestaltung betrifft. Man merkt selbst einem simplen Musikstück an, ob an ihm gearbeitet wurde oder nicht. Oftmals sind es wirklich die simplen Strukturen, die einen Hörer fesseln. Ich weiß nicht, ob ich nur für mich spreche, allerdings könnte ich http://www.youtube.com/watch?v=DIBgRO3GXCo für sehr lange Zeiträume hören und wäre nicht gelangweilt. Eigentlich ist das Stück ziemlich simpel im Aufbau und ebenso repetetiv, allerdings sind die einzelnen Sentenzen des Stückes harmonisch angenehm ausgestaltet und ausbalanciert und die Unterschiede zum nächsten Einsatz des kleinen Themas sind minimal. Der schlechte Geschmack, den man hier allerdings oft erwähnt findet, wird Leuten unterstellt, die Musik hören, die man in einfachen Formeln niederschreiben kann. Es bezeichnet einfach die Einfallslosigkeit der Lieblingsinterpreten, deren Musik einfach aus sehr simplen Akkordfolgen besteht, die sich nicht verändern, sondern stetig gleich bleiben. Auf die meist extrem flachen Texte muss ich garnicht erst eingehen.
Ich sage: wenn meine Lieblingsband 5 Minuten Zeit hat, im Studio spontan ein Lied aufzunehmen, und sei es noch so lieblos, dann finde ich das Resultat dennoch besser, als Großteile des Rests aus der Musikwelt.
Genauso wenig kann ich im allgemeinen erkennen, ob an einem Musikstück gearbeitet wurde oder nicht. Was soll das für 'ne Formel sein?
"Ok, das Lied hat nur einen Akkord, aber an dem wurde 3 Tage und 27 Minuten ununterbrochen gearbeitet, deshalb gefällts mir!"
Wenn besonders lange und ausführlich gewerkelt wurde, ist's gut, selbst wenn's schlecht ist, oder wie?
Nimm das Beispiel von oben: gib einem fähigen Gitarristen 'ne Gitarre und lass' ihn 3 Minuten improvisieren. Das kann einen genauso umhauen wie ein Lied, welches ein Jahr in der Entstehung brauchte.
Was ich meine: Es lässt sich einfach nicht endgültig sagen, warum einem ein Lied gefällt. Es gibt viele bestimmende Faktoren, aber mindestens einer davon ist nicht greifbar. Und ich behaupte sogar, dass dieser Faktor der bestimmende ist!
Die Bewerter des guten Geschmacks neigen aber dazu, diesen Faktor auszuklammern und begründen ihre Aussagen mit den restlichen Faktoren, die natürlich auch eine Rolle spielen, aber eben nicht bestimmend sind.
Du hast meine Aussage falsch interpretiert. Man merkt die Arbeit an einem Stück, wenn man sich den Aufbau des Stückes anhört und ansieht. Minimalste Veränderungen in einzelnen Sentenzen sprechen für eine ausgeklügelte Idee und deren Umsetzung. Dein Beispiel mit einer Jamsession ist doch im Grunde nichts anderes. Ein Gitarrist muss sich zuerst einmal etwas erarbeiten und selbst Ansätze finden, um Musik zu komponieren oder zu improvisieren, am Grundprinzip ändert sich nichts. Diese Verfangenheit an den Lieblingsbands oder Künstlern kann es schon geben, allerdings bin ich zumindest nicht so verblendet, um nicht zuzugeben, dass etwas besser ist, wenn es denn tatsächlich der Wahrheit entspricht. Das sollte auch jeder andere sein, natürlich kann man auch Präferenzen haben, allerdings sollten sie nicht alles bestimmen. Die Formeln, die ich meine, sind einfache musikalische Zusammenhänge, wie beispielsweise eine Kadenz. Mit so einfachen und wirklich formelhaften Methoden produzieren Popmusiker ihre Produkte.
@dein_boeser_Anwalt (« das geschriebene ist natürlich hanebüchene realsatire, die von offensiver ahnungslosigleit zeugt. das soll jetzt keine beleidigung sein. du bist nicht dumm. du weißt nur zu wenig, dich hier soweit aus dem fenster zu lehnen.
1. pink floyd und bowie (vor allem letzerer) gehören wohl zu den wenigen einzigartigen beisüielen, deren musik sich stetig verändert hat, ohne an qulität zu verlieren. aber ok, das soll hier jetzt kein namedropping britischer musiker werden.
2. dein missverständnis beruht natürlich darauf, dass du tatsächlich glaubst, die von dir genannten sind doch in künstlerischer hinsicht nicht im mindesten relevant - weder für die gegenwart noch für die zukunft.. »):
Beleidigt bin ich deswegen nicht, möchte allerdings klarstellen, dass ich nie behauptet habe, die von Dir genannten sind heute nicht mehr relevant. Künstler wie die Rolling Stones, Pink Floyd, Dawid Bowie etc. haben mit ihrer Musik Geschichte geschrieben und beeinflussen bis heute in unterschiedlicher Form viele Nachwuchskünstler. Deshalb sind und bleiben sie weiterhin relevant.
Das Grundproblem, was viele hier haben, ist jedoch ein ganz anderes: Klassische Rockmusik lebt sehr stark von ihren "Ecken und Kanten" und hatte immer etwas mit "Rebellion" und "schwimmen gegen den Strom" zu tun. Mit dieser Kraft hat sie nicht nur die Musik revolutioniert, sondern auch gesellschaftliche Umbrüche begleitet und befördert.
Mit Beginn der 80er Jahre entstand jedoch eine Gegenbewegung, die in erster Linie auf dem Motto "Ich will Spaß" beruhte. Die locker-unterhaltsamen und zugleich bewusst meist sinnbefreiten Titel der "Neuen Deutschen Welle" haben diesen Trend mitbegründet und unterstützt. In der Nachfolge kamen dann Bands wie die oft verspotteten "Modern Talking" auf den Markt, die auf ihre Art dennoch Musikgeschichte geschrieben haben, über Jahre die Tanzschuppen Europas dominierten und zahlreiche Nachfolger beeinflussten.
Inzwischen sieht die Welt jedoch anders aus und gerade junge Leute orientieren sich wieder stärker an klassischen Werten, ohne den Mief ihrer Großeltern aus der "Vor-Rockmusik-Zeit" zurückhaben zu wollen. Gefragt ist deshalb immer weniger die klassische "rebellisch-unangepasste" Rock- und Punkmusik noch belanglose Fun-Musik zum nebenbeihören, sondern Künstler, denen es gelingt sowohl zu unterhalten als auch nachdenkliche Töne einfließen zu lassen.
Christina Stürmer und andere Künstler des Genres verstehen sehr geschickt, diese Veränderungen aufzunehmen, musikalisch umzusetzen und weiterzuführen und ich sehe sie deshalb heute genauso als "Trendsetter" wie die genannten Top-Bands der 70er bis 90er Jahre.
Eine musikalisch andere Richtung, letztlich jedoch mit ähnlicher Intention, verfolgen übrigens ihre Kollegen wie z.B. Amy Winehouse und auch Duffy, die ganz bewusst moderne musikalische Entwicklungen der Pop- und Rockmusik mit Elementen des Retro-Styles der 50er und 60er Jahre koppeln. Ein Beispiel für Deutschland ist dabei z.B. die bezaubernde Annett Louisan mit ihrer Rückbesinnung auf die Traditionen des Chansons. @dein_boeser_Anwalt (« junge interessante künstler - brennendes pack - gibt es in jeder sparte, ebenso arrivierte leute, die seit 20 jahren keine echte wünschenswerte unterstützung der medien erhalten.
aber vom kuchen bekommen sie alle vergleichsweise wenig, da plattheit und reproduziertes 08/15 schema das formatradio überschwemmt. »):
Da mag was dran sein, allerdings gebe ich zu bedenken, dass es für junge Künstler heute erheblich leichter ist, ihre Musik unter die Leute zu bringen. Letztlich bedarf es längst nicht mehr wie zu Zeiten der Vinyl-Scheibe einer etablierten Plattenfirma sondern im einfachsten Fall wenig mehr als einem Mikro und einem PC mit Internetanschluss. Wem es so gelingt, die Hörer von seiner Musik zu überzeugen, der hat durchaus Chancen. Der ganz große Durchbruch ist jedoch in der Tat schwer, schon da sich die "Vertriebswege" von Musik ebenso immer mehr aufspalten wie die Interessen der Konsumenten.
@hela2902 (« Mit Beginn der 80er Jahre entstand jedoch eine Gegenbewegung, die in erster Linie auf dem Motto "Ich will Spaß" beruhte. Die locker-unterhaltsamen und zugleich bewusst meist sinnbefreiten Titel der "Neuen Deutschen Welle" haben diesen Trend mitbegründet und unterstützt. »):
die larifari-ndw-sachen kamen erst, nachdem "die industrie" erkannt hatte, dass sich damit geld verdienen lässt. die ursprünglichen ndw-sachen waren eher zeitkritisch.
@Streetthug (« Die Formeln, die ich meine, sind einfache musikalische Zusammenhänge, wie beispielsweise eine Kadenz. Mit so einfachen und wirklich formelhaften Methoden produzieren Popmusiker ihre Produkte. »):
hmm...nun kann man aber aus so ziemlich jedem Musikstück sowas wie die zu Grunde liegende "Formel", bzw. das Konzept "extrahieren". Wenn dir alle Musikstücke mißfallen, bei der dieses KOnzept die Regeln der Funktionsharmonik sind, bleibt von der Pop/Rockmusik der letzten hundert Jahre nicht wirklich viel übrig.
Es geht ja nicht darum, dass überhaupt keine Muster verwendet werden, sondern wie plump oder kreativ mit diesen Mustern umgegangen wird. Das Interessante ist doch, wie diese Regeln individuell variiert werden. Standard-Akkordfortschreitungen mit geschlagenen Akkorden (ich geh jetzt mal von der Gitarre aus) erzeugen jedenfalls keine Spannung mehr, das ist total abgefrühstückt. (In den 90ern hat z.B. kaum noch ein Gitarrist "richtige" Akkorde gespielt, alles wurde auf Akkordbrechungen/Riffs aufgebaut.)
Also versucht man Wege zu finden, die die ausgetretenen Pfade verlassen und auch heute noch interessant klingen. Wer das nicht macht, spielt für die Hausfrau, die beim Spülen ihre kleine, heile musikalische Hedwig-Courths-Mahler-Welt braucht und ansonsten mit Musik als Kunst/Ausdrucksweise nichts am Hut hat. Und wird sich das auch vorhalten lassen müssen.
Schönheit entsteht erst in der Abweichung von der reinen Form (frei nach Schiller).
[b:9fdf461a49][size=10:9fdf461a49](Ich entschuldige mich bei allen Frauen, die klasse sind und trotzdem spülen, aber sich nicht darauf reduzieren lassen: Ihr seid natürlich nicht gemeint!)[/size:9fdf461a49][/b:9fdf461a49]
Bin ich vollkommen Einverstanden. Worums mir ging war eben, daß es nicht auf die Akkordwechsel ankommt sondern darauf was möglichst neues zu schaffen so man sich denn von...sagen wir mal "Gebrauchsmusik" abheben will. In der hinsicht haben aber auch viele von Anwalts Beispielen nix gerissen. (übrigens scheint das "Hausfrau beim spülen"-Beispiel echt weit verbreitet zu sein...)
Klar. Deswegen fiel mir das auch sofort ein. Ein Archetyp der kunstbenausigen Hörhaltung. Ist natürlich etwas zwiespältig, aber ich hoffe, dass das Geschlechtsspezifische jetzt nicht in den Vordergrund tritt, weil es mir um eine bestimmte Hör-Haltung ging.
Schlimm ist auch die Hausfrauenlyrik ... Betroffenheitslyrik von Mittvierzigerinnen, deren Leben sich um Kinder, Haushalt, innere Leere dank äußerer Leere und den Märchenprinzen in einer total regredierten Vorstellungswelt dreht und die sich endlich wieder fühlen wollen (wogegen ja nichts zu sagen wäre ...).
Aber das ist eine andere Geschichte ...
[color=gray:c0b2335a33]Hinrichtung eines Albums: "Stört nicht beim Spülen."[/color:c0b2335a33]
@Thelema (« Wenn hier im Zusammenhang mit Stürmers Pennälerlyrik und 08/15 Schmockpop von "Künstlerin" die Rede ist, wo es doch nur um Alltagsgebrauchsmusik geht (die natürlich ihre Funktion hat, da will ich gar nicht gegen anstänkern), kräuseln sich mir dezent die Fußnägel. Dass man so etwas hört, warum nicht, aber ich habe einen Horror vor dem Aufstand der Masse, die ihre Ahnungslosigkeit zum Maßstab der Umwertung der Werte missbraucht.
Die Medienindustrie als großer Nivellierer greift das natürlich auf, »):
du hast meine gedanken aus dem mund genommen sehr treffend!
@mobbi: mensch alter, wiederholt habe ich geschrieben, dass die namen AUSTAUSCHBAR sind. es geht mir in der tat um die vielfalt der kreativen arbeit, die vorhanden ist, aber von diesem gleichmachen der industrie versteckt wird, da man gern das 2. ligaformat der ewig wiederholenden wellenreiter pusht! (es ist nie einfach mit latent eulenspiegelnden mathematikern zu diskutieren )
auch streetthug hat mich - so glaube ich - da eher verstabnden.
es geht nicht um geschmackspolizei!
es geht darum, dass die einfallslosen schema f bediener a la stürmer und co eine künstlerische und kommerzielle relevanz suggerieren, die ihnen in der form nicht zukommt, das sie andere killt!
das wird vielleicht klarer, wenn ich das mal verlagere.
van gogh hat zu lebzeiten kein einziges bild verkauft und wurde als schmierer verachtet.
solche kitschbilder wie dieses hingegen haben zur gleichen zeit die leute in die ausstellungen gelockt und das kunstbild kommerziell geprägt. anderes wurde an die wand gedrängt.
@anwalt Dann erkläre bitte, anhand welcher Kriterien Du festmachst, dass Christina Stürmer einfallslos ist im Vergleich zu [beliebige Band, die anwalt nicht einfallslos findet].
Um dem Anwalt mal beizustehen: Es gibt einen ersten Höreindruck, der einem sagt, dass das Harmonieschema eines Songs 08/15 ist. Dazu braucht man den Song nicht analysiert zu haben, sondern eine ausreichende Hörerfahrung und die entsprechend eingeprägten Schemata reichen völlig.
Jetzt verlangst du, dass er Songs analysiert, die er nicht mag ... Mach's doch umgekehrt: Hör dir einen Christina-Stürmer-Song an, analysier ihn, vergleiche das Harmonieschema mit einem Standardschema in der/den Tonart/en und zeig dem Anwalt anhand der Abweichungen, dass sie durchaus kreativ arbeitet. Dann steht der Anwalt dumm da, hat aber die Zeit gespart, in der er hätte leiden müssen. Während du den Beweis hast, dass dein Star doch was drauf hat.
Wenn es denn so ist.
Anschließend machst du dasselbe mit ihrer Pennälerlyrik.
Moment mal, er behauptet doch, dass die Musik von Christina Stürmer einfallslos ist. Wieso soll ich jetzt beweisen, dass dem nicht so ist? Er ist in der Beweispflicht, nicht ich, zumal ich nichts behaupte.
Sagte er einfach, IHM GEFALLE ihre Musik nicht oder ER FINDE sie einfallslos, hätten wir die ganze Diskussion nicht. Aber ER LEGT FEST, dass die Musik einfallslos ist. Um an seiner unendlichen Weisheit teilhaben zu können, möchte wissen, woran er das festmacht! Es muss ja so etwas wie allgemein gültige Kriterien geben, ansonsten wären seine Aussagen ja schließlich auch nicht allgemein gültig.
Nochmal: Ich will einfach wissen, woran er misst, dass ihre Musik einfallslos ist. Mit 08/15-Harmonieschema kann er aus logiktechnischen Gründen nicht kommen, weil das erstens Geschmackssache ist, also ein rein subjektives Empfinden darstellt, und zweitens überhaupt nicht festgelegt ist, was 08/15 bedeutet.
Tatsächlich kenne ich außer einem oder zwei Liedern kein Lied von Christina Stürmer, mir ist die vollkommen egal.
Ich finde es nur etwas viel verlangt, dass er eine Aussage aufgrund eines Höreindrucks (wovon ich jetzt einmal ausgehe) durch eine Analyse untermauern soll (08/15-Harmonieschema ist doch nicht Geschmackssache!), wenn er die Musik nicht mag. Für sein Urteil über Stürmers Songs reicht der Eindruck: da ist nicht eine harmonisch-melodische Wendung bei, die ich nicht vorhergesehen oder 100-mal gehört habe, doch völlig.
Eine akzeptable, aber aufwendige Lösung wäre, dass er anhand der Analyse eines Songs, den er mag, zeigt, wieweit und wo der von Standardschemata abweicht und inwieweit das Spannung erzeugt und Stürmers Songs überlegen ist (für Letzteres bräuchten wir dann jemanden, der freiwillig Musik von Stürmer hört ...).
@Thelema (« Ich finde es nur etwas viel verlangt, dass er eine Aussage aufgrund eines Höreindrucks (wovon ich jetzt einmal ausgehe) durch eine Analyse untermauern soll (08/15-Harmonieschema ist doch nicht Geschmackssache!), wenn er die Musik nicht mag. Für sein Urteil über Stürmers Songs reicht der Eindruck: da ist nicht eine harmonisch-melodische Wendung bei, die ich nicht vorhergesehen oder 100-mal gehört habe, doch völlig.
Eine akzeptable, aber aufwendige Lösung wäre, dass er anhand der Analyse eines Songs, den er mag, zeigt, wieweit und wo der von Standardschemata abweicht und inwieweit das Spannung erzeugt und Stürmers Songs überlegen ist (für Letzteres bräuchten wir dann jemanden, der freiwillig Musik von Stürmer hört ...). »):
Musiker ist auch nur ein Job - zumindest für Damen und Herren wie Christina Stürmer oder Roger Cicero. Talent hin oder her - es erschließt sich mir nicht, wie Musikinteressierte für diese Interpreten ähnliche Begeisterung entwickeln können wie für gestandene Bands (Unwissende und Besoffene sind …
@fonzy («
hmm, erst mal and bad guy: was du schreibst ist schon mal zum größten teil falsch. es gab grade ende der 60er bis in den anfang der 80er hinein ne menge bands in deutschland die komplett ihr eigenes ding durchgezogen und dazu noch international gefeiert wurden. weißt du wahrscheinlich auch, daher spar ich mir mal die aufzählung. dazu kommt natürlich noch, dass viele dieser krautbands für die new wave oder postpunk bewegung in den 80ern als vorbild herhalten mussten und auch heute noch viele musiker beeinflusssen. muss man ja nicht unbedingt verallgemeinernd unter den tisch kehren. »):
Trotzdem hat sich alles in allem der Puls der Rockmusik nie auf dem europäischen Festland befunden. Du kannst dir beispielsweise sicher sein daß jede relevante Krautrockband was von Jimi Hendrix gehört hat (und sogar von ihm beeinflusst wurde) umgekehrt hab ich da so meine Zweifel...
Ein europäischer Jazzer wird beispielsweise auch niemals den Legendenstatus in dem Genre erreichen den Leute wie Armstrong, Parker, GIllespie oder Davis haben, die es zur Blütezeit des Jazz maßgeblich geprägt haben. Sogar obwohl gegenwärtig aus Skandinavien im Schnitt interessanterer Krempel kommt als aus den USA. (Ich weiss, daß klingt jetzt sehr Marsalis-Jazzpolicemäßig...)
Im übrigen würd ich nicht den Plattenfirmen den schwarzen Peter in die Schuhe schieben. Ich kenn zumindest kaum eine Band (und erst recht kaum eine deutsche Band) die für die heutige Zeit ähnlich progressiv ist wie es z.B. die Rolling Stones, Pink Floyd, etc. für die ihre waren und ich würde die Tatsache eher daran festmachen daß es einfach viel schwerer geworden ist was zu reissen da alle extreme in alle Richtungen eigentlich schon ausgelotet sind. Mit anderen Worten kann es eigentlich keine Innovative Musik mehr geben. (wie soll die denn klingen?)
@Swingmaster Jazz (« Deshalb bleiben teils grossartige Bands auf ihrem guten Material sitzen weil irgendwer in den Sendern entscheidet das diese Musik dem Mainstream nicht zusagt. Jetzt kehr ich meine erste Bemerkung bewusst um und sage das das Format Radio dem Hörer suggeriert das er diesen Schmontz hören will und muss alleine schon um mitreden zu können. »):
Ein sehr guter Punkt! Und eine der schönen Verschwörungstheorien, deren Validität ich selber gerne hier unterstreiche.
Es ist wie mit der Henne und dem Ei.
Wer hat angefangen? Who's to blame? Sind es die Dudelradiohörer-Massen die diese Musik wollen? Oder sind es die Radiomacher und Popmusikproduzenten die es kreieren und den Leuten vorsetzen, die dann keine Wahl haben, und alles begierig aufnehmen?
Ich denke mittlerweile fast Zweiteres. Aber es sind Umstände die dies begünstigen.
Die Ohren und Hirne der Massen (die Dudelradio hören) werden in eine Hörrichtung zwangsformatiert - gefördert durch folgende Umstände (Liste nicht erschöpfend gemeint):
Der Durchschnittskonsument hat ja eigentlich
- keine Zeit,
- keine Lust,
- kein Geld,
- keine Offenheit und Aufgeschlossenheit
- keine Abenteuerlust
- keine Ausdauer (wenn überhaupt begonnen)
sich mit vielseitiger Musik der unterschiedlichen Sparten auseinanderzusetzen.
Zudem scheint tatsächlich so etwas wie "Vertrauen" in die Formatpop-Macher zu bestehen und das ewig falsche und doch leider immer wieder (auch hier im Forum) propagierte Axiom "Verkaufszahlen = Qualität" wird von den Dudelpoppern vorausgesetzt.
Zusammengefasst: Gegessen wird (nur) was auf den Tisch kommt. Der Tisch ist Formatradio oder Klingelton(-vormals-Musik)-TV. Der Kellner ist der Mainstream-Radiomusikredakteur. Die Köche sind der Pop-Produzent und der Mainstream-3-min-Songwriter. Das Gericht des Tages ist dasselbe von gestern - fade, abgestandene Pop-Suppe.
So akzeptiert der Dudelmusikhörer eben den mikroskopisch winzigen Ausschnitt der ihm/ihr vorgesetzt wird. (Und er ist in der Tat mikroskopisch, verglichen mit dem Makro-Universum der gesamten Musik die es in der Welt zu erforschen gibt - bereits vor, aber jetzt erst recht seit Anbruch des Internet-Zeitalters)
Ich erinnere mich in einem anderen Thread vor einiger Zeit eine Auseinandersetzung mit einem Dudelpopfan hatte, der mir weismachen wollte, dass Musik a la Britney Spears etwa 80% aller vorhandenen Musik ausmacht (,vermutlich weil man im Radio ja auch nichts anderes hört...)
Solch eine restriktionistische musikalische Weltsicht erschüttert mich. Aber ich glaube, dass viele der "Mainstreamer" so denken. Ihre Sicht ist im wahrsten Sinne des Wortes "beschränkt" auf diesen einen und mini-winzigen Ausschnitt, der aus kommerziell gepushter Formatmusik besteht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dudelradio
Daran wird sich auch so schnell hier nichts ändern. Da bleib ich pessimistisch.
Ich erinnere mich an ein Konzert von Archie Shepp, in dem er damit begann, ein wenig über die New Yorker Musikszene zu erzählen.
Damals war HipHop noch ziemlich frisch, aber er meinte, was wirklich an HipHop liefe in New York, an kreativer Musik, das bekäme der normale Hörer gar nicht mit, weil so etwas in den Radios nicht gesendet würde. - Wir bekämen nur die glattgebügelten, kommerziellen Resteverwertungen zu hören.
Zum Mainstream: Das betrifft ja nicht nur Musik. Genauso gibt es ja auch den Dudelmalereiblindfisch zum Beispiel, der sich, um jetzt mal den röhrenden Hirsch zu vermeiden, "gefällige" Gebrauchsgraphik ins Zimmer hängt und das für Kunst hält.
Wenn hier im Zusammenhang mit Stürmers Pennälerlyrik und 08/15 Schmockpop von "Künstlerin" die Rede ist, wo es doch nur um Alltagsgebrauchsmusik geht (die natürlich ihre Funktion hat, da will ich gar nicht gegen anstänkern), kräuseln sich mir dezent die Fußnägel. Dass man so etwas hört, warum nicht, aber ich habe einen Horror vor dem Aufstand der Masse, die ihre Ahnungslosigkeit zum Maßstab der Umwertung der Werte missbraucht.
Die Medienindustrie als großer Nivellierer greift das natürlich auf, da Nischenprogramme sich in der Regel nicht rechnen. Es ist müßig, zu überlegen, was zuerst war, Fakt ist, dass Massengeschmack und Profitinteresse der Medienindustrie sich Hand in Hand zu einer Spirale des Grauens emporschwingen. Bequemlichkeit des Hörers und Desinformation durch die Medien ergänzen sich perfekt.
Immerhin: Die Nischenmusik allgemein lebt heute besser als vor 20 Jahren. Mir scheint aber, dass dies nur auf szenespezifische Gebrauchsmusik zutrifft. Harte Musik wird viel mehr gehört als noch vor 20 Jahren, aber nicht komplexe Musik. Viele verschiedene Musikstile existieren nebeneinander, was zu begrüßen ist, aber irgendwie sind sie alle Pop. Die Lifestyle-Tapete, von der Zappa vor 20 Jahren schon gesprochen hat, hat Musik als ästhetisches Erlebnis abgelöst.
@anwalt
Du stellst hier bestimmte Bands als Beispiele für guten Geschmack dar. Immer wieder fallen die Namen Stones, Pink Floyd, David Bowie, U2 usw.
1.
Die Diskussion ist viel zu pauschal. Was bringen mir als Metal-Hörer die genannten Bands? Was bringen mir als Schlager-Hörer die genannten Bands. Was bringen mir als Klassik-Hörer die genannten Bands? Kommt aus Amerika oder England das Beste aus dem Sclager-Bereich? Oder aus dem Metal-Bereich? Oder aus dem Klassik-Bereich?
2.
Sagen mir mal, ich beschränkte mich auf die Pop/Rock-Nische. Ich bin da kein Fachmann, zugegeben, was aber für die Beurteilung, ob mir ein Lied gefällt oder nicht, sowieso unerheblich ist.
Des Weiteren muss ich ebenfalls zugeben, dass ich von Pink Floyd vielleicht gerade mal 10 Lieder bewusst kenne, von U2 und David Bowie vielleicht ebenso viele, von den Stones natürlich deutlich mehr.
Der Zauber dieser Bands, der ja auf viele zu wirken scheint, ist zu keiner Sekunde auf mich übergesprungen.
Wenn diese Bands nun sinngemäß als das Nonplusultra der "anspruchsvollen, innovativen, intelligenten und guten" Musik herhalten, folgt im Umkehrschluss, dass ich auf "unanspruchsvolle, altbackene, dumme und schlechte" Musik stehe, wenn ich damit nichts anfangen kann und lieber Bands höre, die von Dir Experte nicht als zur Creme gehörend deklariert werden.
Es geht hier nach wie vor um Geschmack. Wie, zum Teufel, willst Du Geschmack messen? Welche Kriterien müssen für ALLGEMEIN guten Geschmack erfüllt sein?
Ich glaube es geht bei den Diskussionen um den Geschmack nicht wirklich um ihn selbst, sondern viel eher darum, wie die Künstler selbst agieren, die derjenige hört.
Viele sagen, dass man in der Musik keine Objektivität anwenden kann, da sie eine Sache der Herzens und der Seele ist, allerdings widerspreche ich da, zumindest, was bestimmte Aspekte der Gestaltung betrifft.
Man merkt selbst einem simplen Musikstück an, ob an ihm gearbeitet wurde oder nicht. Oftmals sind es wirklich die simplen Strukturen, die einen Hörer fesseln. Ich weiß nicht, ob ich nur für mich spreche, allerdings könnte ich http://www.youtube.com/watch?v=DIBgRO3GXCo für sehr lange Zeiträume hören und wäre nicht gelangweilt. Eigentlich ist das Stück ziemlich simpel im Aufbau und ebenso repetetiv, allerdings sind die einzelnen Sentenzen des Stückes harmonisch angenehm ausgestaltet und ausbalanciert und die Unterschiede zum nächsten Einsatz des kleinen Themas sind minimal.
Der schlechte Geschmack, den man hier allerdings oft erwähnt findet, wird Leuten unterstellt, die Musik hören, die man in einfachen Formeln niederschreiben kann. Es bezeichnet einfach die Einfallslosigkeit der Lieblingsinterpreten, deren Musik einfach aus sehr simplen Akkordfolgen besteht, die sich nicht verändern, sondern stetig gleich bleiben. Auf die meist extrem flachen Texte muss ich garnicht erst eingehen.
Sehe ich anders, macht aber nichts.
Ich sage: wenn meine Lieblingsband 5 Minuten Zeit hat, im Studio spontan ein Lied aufzunehmen, und sei es noch so lieblos, dann finde ich das Resultat dennoch besser, als Großteile des Rests aus der Musikwelt.
Genauso wenig kann ich im allgemeinen erkennen, ob an einem Musikstück gearbeitet wurde oder nicht. Was soll das für 'ne Formel sein?
"Ok, das Lied hat nur einen Akkord, aber an dem wurde 3 Tage und 27 Minuten ununterbrochen gearbeitet, deshalb gefällts mir!"
Wenn besonders lange und ausführlich gewerkelt wurde, ist's gut, selbst wenn's schlecht ist, oder wie?
Nimm das Beispiel von oben: gib einem fähigen Gitarristen 'ne Gitarre und lass' ihn 3 Minuten improvisieren. Das kann einen genauso umhauen wie ein Lied, welches ein Jahr in der Entstehung brauchte.
Was ich meine:
Es lässt sich einfach nicht endgültig sagen, warum einem ein Lied gefällt. Es gibt viele bestimmende Faktoren, aber mindestens einer davon ist nicht greifbar. Und ich behaupte sogar, dass dieser Faktor der bestimmende ist!
Die Bewerter des guten Geschmacks neigen aber dazu, diesen Faktor auszuklammern und begründen ihre Aussagen mit den restlichen Faktoren, die natürlich auch eine Rolle spielen, aber eben nicht bestimmend sind.
Du hast meine Aussage falsch interpretiert. Man merkt die Arbeit an einem Stück, wenn man sich den Aufbau des Stückes anhört und ansieht. Minimalste Veränderungen in einzelnen Sentenzen sprechen für eine ausgeklügelte Idee und deren Umsetzung.
Dein Beispiel mit einer Jamsession ist doch im Grunde nichts anderes. Ein Gitarrist muss sich zuerst einmal etwas erarbeiten und selbst Ansätze finden, um Musik zu komponieren oder zu improvisieren, am Grundprinzip ändert sich nichts.
Diese Verfangenheit an den Lieblingsbands oder Künstlern kann es schon geben, allerdings bin ich zumindest nicht so verblendet, um nicht zuzugeben, dass etwas besser ist, wenn es denn tatsächlich der Wahrheit entspricht. Das sollte auch jeder andere sein, natürlich kann man auch Präferenzen haben, allerdings sollten sie nicht alles bestimmen.
Die Formeln, die ich meine, sind einfache musikalische Zusammenhänge, wie beispielsweise eine Kadenz. Mit so einfachen und wirklich formelhaften Methoden produzieren Popmusiker ihre Produkte.
@dein_boeser_Anwalt («
das geschriebene ist natürlich hanebüchene realsatire, die von offensiver ahnungslosigleit zeugt. das soll jetzt keine beleidigung sein. du bist nicht dumm. du weißt nur zu wenig, dich hier soweit aus dem fenster zu lehnen.
1. pink floyd und bowie (vor allem letzerer) gehören wohl zu den wenigen einzigartigen beisüielen, deren musik sich stetig verändert hat, ohne an qulität zu verlieren. aber ok, das soll hier jetzt kein namedropping britischer musiker werden.
2. dein missverständnis beruht natürlich darauf, dass du tatsächlich glaubst, die von dir genannten sind doch in künstlerischer hinsicht nicht im mindesten relevant - weder für die gegenwart noch für die zukunft.. »):
Beleidigt bin ich deswegen nicht, möchte allerdings klarstellen, dass ich nie behauptet habe, die von Dir genannten sind heute nicht mehr relevant. Künstler wie die Rolling Stones, Pink Floyd, Dawid Bowie etc. haben mit ihrer Musik Geschichte geschrieben und beeinflussen bis heute in unterschiedlicher Form viele Nachwuchskünstler. Deshalb sind und bleiben sie weiterhin relevant.
Das Grundproblem, was viele hier haben, ist jedoch ein ganz anderes: Klassische Rockmusik lebt sehr stark von ihren "Ecken und Kanten" und hatte immer etwas mit "Rebellion" und "schwimmen gegen den Strom" zu tun. Mit dieser Kraft hat sie nicht nur die Musik revolutioniert, sondern auch gesellschaftliche Umbrüche begleitet und befördert.
Mit Beginn der 80er Jahre entstand jedoch eine Gegenbewegung, die in erster Linie auf dem Motto "Ich will Spaß" beruhte. Die locker-unterhaltsamen und zugleich bewusst meist sinnbefreiten Titel der "Neuen Deutschen Welle" haben diesen Trend mitbegründet und unterstützt. In der Nachfolge kamen dann Bands wie die oft verspotteten "Modern Talking" auf den Markt, die auf ihre Art dennoch Musikgeschichte geschrieben haben, über Jahre die Tanzschuppen Europas dominierten und zahlreiche Nachfolger beeinflussten.
Inzwischen sieht die Welt jedoch anders aus und gerade junge Leute orientieren sich wieder stärker an klassischen Werten, ohne den Mief ihrer Großeltern aus der "Vor-Rockmusik-Zeit" zurückhaben zu wollen. Gefragt ist deshalb immer weniger die klassische "rebellisch-unangepasste" Rock- und Punkmusik noch belanglose Fun-Musik zum nebenbeihören, sondern Künstler, denen es gelingt sowohl zu unterhalten als auch nachdenkliche Töne einfließen zu lassen.
Christina Stürmer und andere Künstler des Genres verstehen sehr geschickt, diese Veränderungen aufzunehmen, musikalisch umzusetzen und weiterzuführen und ich sehe sie deshalb heute genauso als "Trendsetter" wie die genannten Top-Bands der 70er bis 90er Jahre.
Eine musikalisch andere Richtung, letztlich jedoch mit ähnlicher Intention, verfolgen übrigens ihre Kollegen wie z.B. Amy Winehouse und auch Duffy, die ganz bewusst moderne musikalische Entwicklungen der Pop- und Rockmusik mit Elementen des Retro-Styles der 50er und 60er Jahre koppeln. Ein Beispiel für Deutschland ist dabei z.B. die bezaubernde Annett Louisan mit ihrer Rückbesinnung auf die Traditionen des Chansons.
@dein_boeser_Anwalt («
junge interessante künstler - brennendes pack - gibt es in jeder sparte, ebenso arrivierte leute, die seit 20 jahren keine echte wünschenswerte unterstützung der medien erhalten.
aber vom kuchen bekommen sie alle vergleichsweise wenig, da plattheit und reproduziertes 08/15 schema das formatradio überschwemmt. »):
Da mag was dran sein, allerdings gebe ich zu bedenken, dass es für junge Künstler heute erheblich leichter ist, ihre Musik unter die Leute zu bringen. Letztlich bedarf es längst nicht mehr wie zu Zeiten der Vinyl-Scheibe einer etablierten Plattenfirma sondern im einfachsten Fall wenig mehr als einem Mikro und einem PC mit Internetanschluss. Wem es so gelingt, die Hörer von seiner Musik zu überzeugen, der hat durchaus Chancen. Der ganz große Durchbruch ist jedoch in der Tat schwer, schon da sich die "Vertriebswege" von Musik ebenso immer mehr aufspalten wie die Interessen der Konsumenten.
@hela2902 («
Mit Beginn der 80er Jahre entstand jedoch eine Gegenbewegung, die in erster Linie auf dem Motto "Ich will Spaß" beruhte. Die locker-unterhaltsamen und zugleich bewusst meist sinnbefreiten Titel der "Neuen Deutschen Welle" haben diesen Trend mitbegründet und unterstützt. »):
die larifari-ndw-sachen kamen erst, nachdem "die industrie" erkannt hatte, dass sich damit geld verdienen lässt. die ursprünglichen ndw-sachen waren eher zeitkritisch.
@Streetthug («
Die Formeln, die ich meine, sind einfache musikalische Zusammenhänge, wie beispielsweise eine Kadenz. Mit so einfachen und wirklich formelhaften Methoden produzieren Popmusiker ihre Produkte. »):
hmm...nun kann man aber aus so ziemlich jedem Musikstück sowas wie die zu Grunde liegende "Formel", bzw. das Konzept "extrahieren". Wenn dir alle Musikstücke mißfallen, bei der dieses KOnzept die Regeln der Funktionsharmonik sind, bleibt von der Pop/Rockmusik der letzten hundert Jahre nicht wirklich viel übrig.
Es geht ja nicht darum, dass überhaupt keine Muster verwendet werden, sondern wie plump oder kreativ mit diesen Mustern umgegangen wird. Das Interessante ist doch, wie diese Regeln individuell variiert werden.
Standard-Akkordfortschreitungen mit geschlagenen Akkorden (ich geh jetzt mal von der Gitarre aus) erzeugen jedenfalls keine Spannung mehr, das ist total abgefrühstückt. (In den 90ern hat z.B. kaum noch ein Gitarrist "richtige" Akkorde gespielt, alles wurde auf Akkordbrechungen/Riffs aufgebaut.)
Also versucht man Wege zu finden, die die ausgetretenen Pfade verlassen und auch heute noch interessant klingen. Wer das nicht macht, spielt für die Hausfrau, die beim Spülen ihre kleine, heile musikalische Hedwig-Courths-Mahler-Welt braucht und ansonsten mit Musik als Kunst/Ausdrucksweise nichts am Hut hat. Und wird sich das auch vorhalten lassen müssen.
Schönheit entsteht erst in der Abweichung von der reinen Form (frei nach Schiller).
[b:9fdf461a49][size=10:9fdf461a49](Ich entschuldige mich bei allen Frauen, die klasse sind und trotzdem spülen, aber sich nicht darauf reduzieren lassen: Ihr seid natürlich nicht gemeint!)[/size:9fdf461a49][/b:9fdf461a49]
Bin ich vollkommen Einverstanden. Worums mir ging war eben, daß es nicht auf die Akkordwechsel ankommt sondern darauf was möglichst neues zu schaffen so man sich denn von...sagen wir mal "Gebrauchsmusik" abheben will. In der hinsicht haben aber auch viele von Anwalts Beispielen nix gerissen.
(übrigens scheint das "Hausfrau beim spülen"-Beispiel echt weit verbreitet zu sein...)
Klar. Deswegen fiel mir das auch sofort ein. Ein Archetyp der kunstbenausigen Hörhaltung. Ist natürlich etwas zwiespältig, aber ich hoffe, dass das Geschlechtsspezifische jetzt nicht in den Vordergrund tritt, weil es mir um eine bestimmte Hör-Haltung ging.
Schlimm ist auch die Hausfrauenlyrik ... Betroffenheitslyrik von Mittvierzigerinnen, deren Leben sich um Kinder, Haushalt, innere Leere dank äußerer Leere und den Märchenprinzen in einer total regredierten Vorstellungswelt dreht und die sich endlich wieder fühlen wollen (wogegen ja nichts zu sagen wäre ...).
Aber das ist eine andere Geschichte ...
[color=gray:c0b2335a33]Hinrichtung eines Albums: "Stört nicht beim Spülen."[/color:c0b2335a33]
Edit: "kunstbanausigen" natürlich ...
@Thelema (« Wenn hier im Zusammenhang mit Stürmers Pennälerlyrik und 08/15 Schmockpop von "Künstlerin" die Rede ist, wo es doch nur um Alltagsgebrauchsmusik geht (die natürlich ihre Funktion hat, da will ich gar nicht gegen anstänkern), kräuseln sich mir dezent die Fußnägel. Dass man so etwas hört, warum nicht, aber ich habe einen Horror vor dem Aufstand der Masse, die ihre Ahnungslosigkeit zum Maßstab der Umwertung der Werte missbraucht.
Die Medienindustrie als großer Nivellierer greift das natürlich auf, »):
du hast meine gedanken aus dem mund genommen sehr treffend!
@mobbi: mensch alter, wiederholt habe ich geschrieben, dass die namen AUSTAUSCHBAR sind. es geht mir in der tat um die vielfalt der kreativen arbeit, die vorhanden ist, aber von diesem gleichmachen der industrie versteckt wird, da man gern das 2. ligaformat der ewig wiederholenden wellenreiter pusht! (es ist nie einfach mit latent eulenspiegelnden mathematikern zu diskutieren )
auch streetthug hat mich - so glaube ich - da eher verstabnden.
es geht nicht um geschmackspolizei!
es geht darum, dass die einfallslosen schema f bediener a la stürmer und co eine künstlerische und kommerzielle relevanz suggerieren, die ihnen in der form nicht zukommt, das sie andere killt!
das wird vielleicht klarer, wenn ich das mal verlagere.
van gogh hat zu lebzeiten kein einziges bild verkauft und wurde als schmierer verachtet.
solche kitschbilder wie dieses hingegen haben zur gleichen zeit die leute in die ausstellungen gelockt und das kunstbild kommerziell geprägt. anderes wurde an die wand gedrängt.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/8…
wie soll jemand einem anderen beweisen, dass van gogh mehr drauf hatte als die repro-attemtäter der süßlichkeit?
das ist doch unmöglich! es liegt immer im individuellen auge des betrachters.
dennoch wäre wir uns einig, oder?
die artenvielfalt leidenschaftlich musizierender streiter und entertainer ist es, die ich bedroht sehe.
@dein_boeser_Anwalt («
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/8… »):
och, wie süüüüüüüüüüüüssss
(aber nur halb so süß wie mein Avatar)
@anwalt
Dann erkläre bitte, anhand welcher Kriterien Du festmachst, dass Christina Stürmer einfallslos ist im Vergleich zu [beliebige Band, die anwalt nicht einfallslos findet].
Um dem Anwalt mal beizustehen: Es gibt einen ersten Höreindruck, der einem sagt, dass das Harmonieschema eines Songs 08/15 ist. Dazu braucht man den Song nicht analysiert zu haben, sondern eine ausreichende Hörerfahrung und die entsprechend eingeprägten Schemata reichen völlig.
Jetzt verlangst du, dass er Songs analysiert, die er nicht mag ... Mach's doch umgekehrt: Hör dir einen Christina-Stürmer-Song an, analysier ihn, vergleiche das Harmonieschema mit einem Standardschema in der/den Tonart/en und zeig dem Anwalt anhand der Abweichungen, dass sie durchaus kreativ arbeitet. Dann steht der Anwalt dumm da, hat aber die Zeit gespart, in der er hätte leiden müssen. Während du den Beweis hast, dass dein Star doch was drauf hat.
Wenn es denn so ist.
Anschließend machst du dasselbe mit ihrer Pennälerlyrik.
Moment mal, er behauptet doch, dass die Musik von Christina Stürmer einfallslos ist. Wieso soll ich jetzt beweisen, dass dem nicht so ist? Er ist in der Beweispflicht, nicht ich, zumal ich nichts behaupte.
Sagte er einfach, IHM GEFALLE ihre Musik nicht oder ER FINDE sie einfallslos, hätten wir die ganze Diskussion nicht. Aber ER LEGT FEST, dass die Musik einfallslos ist. Um an seiner unendlichen Weisheit teilhaben zu können, möchte wissen, woran er das festmacht! Es muss ja so etwas wie allgemein gültige Kriterien geben, ansonsten wären seine Aussagen ja schließlich auch nicht allgemein gültig.
Nochmal:
Ich will einfach wissen, woran er misst, dass ihre Musik einfallslos ist. Mit 08/15-Harmonieschema kann er aus logiktechnischen Gründen nicht kommen, weil das erstens Geschmackssache ist, also ein rein subjektives Empfinden darstellt, und zweitens überhaupt nicht festgelegt ist, was 08/15 bedeutet.
Tatsächlich kenne ich außer einem oder zwei Liedern kein Lied von Christina Stürmer, mir ist die vollkommen egal.
Ich finde es nur etwas viel verlangt, dass er eine Aussage aufgrund eines Höreindrucks (wovon ich jetzt einmal ausgehe) durch eine Analyse untermauern soll (08/15-Harmonieschema ist doch nicht Geschmackssache!), wenn er die Musik nicht mag. Für sein Urteil über Stürmers Songs reicht der Eindruck: da ist nicht eine harmonisch-melodische Wendung bei, die ich nicht vorhergesehen oder 100-mal gehört habe, doch völlig.
Eine akzeptable, aber aufwendige Lösung wäre, dass er anhand der Analyse eines Songs, den er mag, zeigt, wieweit und wo der von Standardschemata abweicht und inwieweit das Spannung erzeugt und Stürmers Songs überlegen ist (für Letzteres bräuchten wir dann jemanden, der freiwillig Musik von Stürmer hört ...).
@Thelema (« Ich finde es nur etwas viel verlangt, dass er eine Aussage aufgrund eines Höreindrucks (wovon ich jetzt einmal ausgehe) durch eine Analyse untermauern soll (08/15-Harmonieschema ist doch nicht Geschmackssache!), wenn er die Musik nicht mag. Für sein Urteil über Stürmers Songs reicht der Eindruck: da ist nicht eine harmonisch-melodische Wendung bei, die ich nicht vorhergesehen oder 100-mal gehört habe, doch völlig.
Eine akzeptable, aber aufwendige Lösung wäre, dass er anhand der Analyse eines Songs, den er mag, zeigt, wieweit und wo der von Standardschemata abweicht und inwieweit das Spannung erzeugt und Stürmers Songs überlegen ist (für Letzteres bräuchten wir dann jemanden, der freiwillig Musik von Stürmer hört ...). »):
Wird schwer zu finden sein!