laut.de-Biographie
Christina Stürmer
Nicht nur hierzulande gehen Musiker aus Castingshows hervor. In Österreich heißt eine angesagte Sängersuchmaschine "Starmania", hier kommt Christina Stürmer ins Spiel. Gecastet bei "Starmania", erobert sie prompt die Herzen der Zuschauer.
Ihr Album-Debüt folgt auf dem Fuße. Von "Starmania" versucht sich die Sängerin bald in fast jedem Satz ein wenig zu distanzieren. Man wird schließlich erwachsen und möchte auch ohne den Talentshow-Stempel auf der Stirn erfolgreich sein.
Christina Stürmer wird 1982 in einem kleinen Ort bei Linz in Österreich geboren. Bis zu ihrem 21. Lebensjahr bleibt sie ihrem Heimatort Altenberg treu, besucht dort Volksschule, Hauptschule und Gymnasium. Das bricht sie jedoch ab und beginnt eine Ausbildung zur Buchhändlerin, die sie 2001 abschließt.
Erste musikalische Erfahrungen sammelt sie im Alter von neun Jahren mit der Querflöte. Später weicht die Flöte dem Saxophon. Mit 16 gründet Stürmer ihre erste Band Scotty, in der sie natürlich die Sängerin gibt.
Auch wenn Christina Stürmer weiß, dass die Castingshow, der sie einst entsprang, auch einen Fluch bedeutet, gibt ihr diese doch den entscheidenden Startimpuls für ihre Sangeskarriere. Im Anschluss an die Sendung verkauft sich ihr Debüt-Album "Freier Fall" über 100.000 Mal. So viele Einheiten hatte zuletzt nur Falco bei den Ösis abgesetzt.
2004 folgt in Österreich bereits ihr zweites Album "Soll Das Wirklich Alles Sein". Ermutigt vom Erfolg, wagt Christina sich auch auf andere Märkte. Im Mai 2005 erscheinen in Deutschland überarbeitete Lieder von "Freier Fall" und "Soll Das Wirklich Alles Sein" unter dem Titel "Schwarz Weiss".
Interessanterweise kommt Stürmer nicht nur beim breiten Poppublikum an, sondern landet wegen ihres Indie-Appeals auch bei so manchem Musikfan neben dem Mainstream. Bände sprechen da ihre Vorbilder, die von Robbie Williams über Janis Joplin bis hin zu Linkin Park reichen.
Trotzdem erreicht die Stürmer vor allem in Deutschland ein großes Publikum, das beweist nicht zuletzt der sich an Verkaufszahlen orientierende Branchenpreis Echo, den sie im März 2006 erhält. So viel Erfolg beim großen Nachbarn ist der heimischen Presse nicht mehr geheuer, der österreichische Standard etwa kommentiert die Echo-Verleihung nicht eben freundlich:
"Während die gelernte Buchhändlerin als Zweite der ersten ORF-Castingshow 'Starmania' hierzulande vor allem als Verkaufsmaskottchen für Nudelgerichte und Klingeltöne wahrgenommen wurde, gelang es ihr im Nachbarland, ohne den schalen Beigeschmack der Retortenkünstlerin Fuß zu fassen."
"Lebe Lauter" erweist sich als als würdiger Nachfolger von "Schwarz Weiss". Mit "Wirklich Alles!" und "Lebe Lauter Live" bringt Christina bis 2007 zudem zwei DVDs auf den Markt.
Das 2008 erscheinende Album "Laut-Los" ist nur vordergründig als eine Art Best-Of zu bezeichnen: Neben einer Reihe bekannter Titel finden sich da auch fünf neue Songs. Alle Aufnahmen wurden unplugged eingespielt. Die Songs sind mit frischen Arrangements versehen, auf denen Christina ein breites Spektrum zwischen Rock, Pop, Country bis hin zu Swing-Elementen bietet. Mit "Fieber" ist auch Österreichs offizieller Titel zur bevorstehenden Fußball-EM vertreten. Eine Tour durch Österreich, die Schweiz und Deutschland schließt sich der Alben-Veröffentlichung an.
In regelmäßigen Abständen kommen weitere Longplayer auf den Markt. Dabei möchte besonders das 2013 erscheinende "Ich Hör Auf Mein Herz" die Österreicherin endgültig weg vom Casting-Etikett als erwachsene Künstlerin präsentieren. Das gelingt - trotz Selig-Mistreiter Christian Neander als Mitproduzent - nur teilweise. Auch "Seite An Seite" (2016) und "Überall Zu Hause" (2018) dümpeln in seichteren Balladen-Gewässern.
Danach zieht sie sich eine Zeitlang etwas aus der Öffentlichkeit zurück. Doch im August 2023 nimmt Stürmer als erste deutschsprachige Musikerin ein "MTV Unplugged"-Album im Wiener Volkstheater auf. Die erste Single daraus mit dem Titel "Ich Lebe (MTV Unplugged)" erscheint im Herbst, Christina such nun wieder mehr die Öffentlichkeit und tritt u.a. in der ARD-Show "Klein Gegen Groß" auf. Das Album "MTV Unplugged In Wien" ist für März 2024 angekündigt.
Die Musik Christinas bewegt sich dessen ungeachtet in radiotauglichen Feldern von Rock und Pop und erreicht so mühelos eine breite Öffentlichkeit. Dem Casting-Sternchen-Status ist die Österreicherin über die Jahre jedenfalls gründlich entwachsen.
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sieht heiß aus die frau