laut.de-Biographie
Frederic Galliano
Geboren wird der Künstlermensch 1969 in Valence, Südfrankreich. Mit 14 beginnt er sich für Musik zu interessieren, und zwar nicht einfach für Popmusik oder so. Frederic interessiert sich für lateinamerikanische und afro-kubanische Musik, für französisches Liedgut und deutschen Electronic der 70er. Dann kommt der Tag X, an dem er 2 Scheiben kennen lernt, die sein Leben verändern: Miles Davis mit "Bitches Brew" und John Coltrane's "Blue Train". Fortan saugt er den Jazz von 1960 - 1975 in sich auf, beginnt ein bisschen Schlagzeug und Klavier zu spielen, und widmet sich afrikanischer und orientalischer Musik. Während dieser Zeit verdient er sein erstes Geld mit Gemälden und Skulpturen, auf die er sein kreatives Schaffen bis Mitte der Neunziger fokussiert.
1994 steigt er in die französische DJ-Scene ein. Zusammen mit seinem Partner DJ Spider tourt er mit einer Mischung aus Jazz-House-Salsa-African-Soul-Hip Hop durchs Land. Daraus entwickeln sich erste eigene Projekte zwischen House, Latin, Garage und Ambient, denen erfolgreiche Auftritte u.a. in der New Yorker 'Knitting Factory' folgen. Nebenher komponiert er an den Songs für "Espaces Baroques" und trifft auf Eric Morand, den Abgesandten des F-Communications Label. Zusammen mit den Jazzmen Lionel und Stephane Belmondo und dem "Accoustimatician" Gerard Torres aka Louis 2000 bannt er seine Electronic-Jazz-Vision auf Vinyl ... und sie wird überwältigend. 1998 präsentiert er "Espaces Baroques" live auf vielen europäischen Festivals (u.a. Montreux), in kleineren Clubs (u.a. Jazz Cafe London), und feiert damit einen Erfolg nach dem anderen.
Mit dem Album "Frederic Galliano Presents The African Divas" gibt er seiner Leidenschaft für die Musik des schwarzen Kontinents hemmungslos nach. Ausgiebig bereist er Afrika und findet aus Guinea, Nigeria, der Elfenbeinküste und dem Senegal geeignete Partner, die zwischen traditioneller und elektronischer Musik ebenso leichtfüßig vermitteln können, wie der Südfranzose. Über 50 Musiker und 3 Jahre Produktionszeit nimmt sich Frederic Galliano, um das Album fertig zu stellen. "Jazz ist in diesem Fall nicht so wichtig. Bislang war in den Produktionen ein wenig Afrika zu entdecken, jetzt steht es im Vordergrund. Der Jazz ist als Gestaltungsmodus vorhanden, zum Beispiel in den Arrangements und in improvisatorischen Elementen."
Diese Einstellung behält er auch für den Nachfolger "Sacré Live" (2004) bei. Zusammen mit einer Horde Instrumentalisten und 3 malischen Sängerinnen (Hadja Kouyaté, Aissata Baldé und Ramata Doussou) formt er darauf eine lebendige Afro-House-Klangskulptur. Seine Liebe für Afrika wächst derweil weit über sein African Divas-Projekt hinaus. Seit er sein eigenes Label 'Frikyiwa' betreibt, unterstützt und produziert er dort traditionelle westafrikansiche Künstler. 2006 präsentiert der gereifte World-Elektro-Pop-Künstler auf Frikyiwa wieder ein eigenes Werk. Im Mittelpunkt auf "Kuduro Sound System" steht der angolanische Musikstil Kuduro. Er wird neben den Traditionen der Heimat auch von Jazz-, House-, Brazil-, Elektro- und Karibik-klängen geprägt. Mit Unterstützung von angolanischen Szenestars wie Tony Amado, Pinta Tirrù oder Zoca Zoca schielt Frederic Galliano - und sein musikalischer Spagat zwischen Tradition und Moderne - spielerisch und kraftvoll auf die Tanzfläche.
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