laut.de-Biographie
Hofnarr
Was zum Teufel ist ein "Sacknheinz"? Egal. Mit seiner ersten richtigen Solo-Veröffentlichung lässt der Hofnarr denselben zurückkehren - woher auch immer.
Des Urhebers Faible für die alte Schule trägt das Format Rechnung: Die Nummer ist zwar auch als MP3, in erster Linie aber gepresst auf schickes Sieben-Zoll-Vinyl erhältlich, denn: "Wer kauft heute noch CDs?"
Der Augsburger hat seinen Künstlernamen - einen unter vielen - überaus passend gewählt. Oder soll Rap etwa nicht unterhalten und gleichzeitig - wie einst der Narr bei Hofe - den Mächtigen ab und an einen Spiegel vorhalten?
Der Hofnarr genießt Narrenfreiheit - solange er seinen Job ordentlich erledigt. Unser Hofnarr, der in der Vergangenheit auch als Aunki, Teech oder König Lyr in Erscheinung trat, kann über einen Mangel an Erfahrung in Sachen Hip Hop jedenfalls nicht klagen.
Von Public Enemy, Run DMC, LL Cool J und Konsorten auf den Geschmack gebracht, erwischt ihn das Rap-Fieber bereits in den 80er Jahren. Mitte der 90er bringt er es als Mitglied der Köpfe der tiefen Frequenz erstmals zu Bekanntheit.
Die Truppe legt mit "Brecht Goes Hip Hop" ein Album vor, das sich einiger Beachtung erfreut und arbeitet in der Folge nicht nur mit Kollegen, sondern auch mit einer Theatergruppe zusammen. Die Bühnen teilt man sich unter anderem mit MC Rene, Blumentopf, Main Concept oder den Massiven Tönen.
Seit 1996 kennt der Hofnarr seinen Gesinnungsgenossen Menace. Erst nach der Auflösung ihrer jeweiligen Crew um die Jahrtausendwende kommen die beiden jedoch zusammen. Gemeinsam mit DJ Lide formieren sie sich zur Dichtergilde. "Sklaven Der Technics" heißt das 2003 veröffentlichte Album.
Der Hofnarr und Menace heben ihr Label Loop Department aus der Taufe. Als eine Hälfte des produzierenden Duos So'Twinz bastelt ersterer zudem an eigenen Beats, die neben Hip Hop "Funk, Downtempo, Breakbeats und alles, das sich irgendwie aufpumpen lässt" versamplen.
Als Bindeglied zwischen Old- und New School feierte man bereits die Dichtergilde. Diesen Pfaden bleibt auch der Hofnarr treu, der sich mit seinen witzigen, aber keineswegs lächerlichen Texten mindestens für ein Engagement am Hof des Wortspielkönigs Dendemann empfiehlt.
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