laut.de-Kritik

Linkin Park-Abklatsch mit Titten.

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So Kinder, wer schon immer mal den Unterschied zwischen 'Songs produzieren' und 'Songs schreiben' wissen wollte, der ist beim neuen In This Moment-Album leider Gottes genau an der richtigen Stelle. Irgendwie hat sich die Truppe zwischen dem vorletzten Album "A Star-Crossed Wasteland" und "Black Widow" zu einem Linkin Park-Abklatsch mit Titten entwickelt.

"Blood" war schon kein Glanzstück, aber "Black Widow" hat quasi überhaupt nichts mehr mit einer Rock- oder Metalband zu tun. Die Songs sind eigentlich nur noch ein produktionstechnischer Schwanzvergleich. Das fängt mit "Sex Metal Barbie" an und zieht sich zu "Sick Like Me" durch, und das ist dann das lahmste Nu Metal-Riff der letzten 15 Jahre.

Ohne entsprechende technische Hilfsmittel aus der Dose und den Keyboards lässt sich keine einzige Nummer live organisch reproduzieren. Allein die 1.000 Effekt, die auf die Stimme von Maria Brink geklatscht werden, gehen spätestens bei "Dirty Pretty" mächtig auf den Sack. Dass die komplette Band mit einem Track wie "Big Bad Wolf" scheinbar versucht, Rage Against The Machine Konkurrenz zu machen, hilft da wenig.

Einen Vorgeschmack dürfte "Black Widow" ja schon gegeben haben. So sehr ich Marias Gesang hin und wieder schätze - was die Dame hier abliefert, ist dermaßen auf den Mainstream gebürstet, dass es einfach nur traurig ist. Da können ihre Texte so persönlich, düster und selbsttherapeutisch sein, wie sie wollen.

"Sexual Hallucination" ist nettes Elektrogeblubber, an dem sich Shinedown-Sänger Brent Smith beteiligen darf, der den Song aber auch nicht über das Mittelmaß hinaus hebt. Ganz im Gegenteil hab ich von dem Mann noch nie so eine schwache Performance gehört.

Ihre Reifeprüfung in Sachen Mainstream legen In This Moment aber mit "Bloody Creature Poster Girl" ab, deren Strophe sich unverhüllt poppig gibt. Maria setzt im Refrain zu ein paar vorhersehbaren Alibi-Screams an, das ändert aber nichts der Austauschbarkeit des Stückes.

Mit Balladen wie "The Fighter" zeigt Maria, dass sie auch 2014 noch über eine schöne Stimme verfügt, und das ebenfalls eher ruhigere "Bones" hat tatsächlich Potential für eine etwas längere Halbwertszeit. Letztendlich ist "Black Widow" aber ein fast schon ärgerliches Industrieprodukt und von daher absolut verzichtbar. Das nervige Intermezzo "Into The Darkness" ist es auf jeden Fall!

Trackliste

  1. 1. The Infection
  2. 2. Sex Metal Barbie
  3. 3. Big Bad Wolf
  4. 4. Dirty Pretty
  5. 5. Black Widow
  6. 6. Sexual Hallucination
  7. 7. Sick Like Me
  8. 8. Bloody Creature Poster Girl
  9. 9. The Fighter
  10. 10. Bones
  11. 11. Natural Born Sinner
  12. 12. Into The Darkness
  13. 13. Out Of Hell

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