laut.de-Biographie
Inga Rumpf
Inga Rumpf trat in den Sechzigerjahren an, "um mit Musik Geld zu verdienen, andere Länder kennenzulernen und viele Menschen zu treffen". Schaut man sich den Briefkopf der Hamburgerin an, die im Sommer 2021 ihren 75. Geburtstag feiert, kommt man unweigerlich zu der Erkenntnis, dass Inga Rumpf ihre einstigen Träume verwirklicht und gelebt hat.
Inga Rumpf wächst im Hamburger Stadtteil St. Georg auf und ist noch keine zwanzig Jahre alt, da steht sie bereits als Frontsängerin der Folk-Rock-Kiez-Combo Die City Preachers auf der Bühne. Irgendwann nennt sich die Band in Frumpy um. Aus Frumpy entsteht dann Anfang der Siebziger die Band Atlantis.
Inga ist mit unzähligen bekannten Musikern unterwegs: Udo Lindenberg, Carsten Bohn, Dieter Bornschlegel und auch Blues-Gitarrero Frank Diez. Der Blues, der Gospel und auch Jazz sind für Inga Rumpf nicht nur Musikformen: "Rock und Blues sind ein guter Transmissionsriemen, um loszuwerden, was man erlebt hat, für männliche Musiker gleichermaßen wie für Frauen."
Der Rock und der Blues helfen Inga Rumpf auch dabei, sich als Persönlichkeit zu definieren und grenzenloser zu denken und zu agieren. Statt sich in der Hamburger Szene festzubeißen, richtet sich Inga Rumpf eher international aus. Gastspiele in England und Amerika folgen. Der Traum vom musikalischen Wanderzirkus wird Wirklichkeit.
Anfang der Achtziger wird ihre musikalische Arbeit von einer ganz Großen des Rock- und Pop-Geschäfts geadelt. Tina Turner covert den 81er-Song "I Wrote A Letter" und verewigt ihn als B-Seite ihrer Hit-Single "Let's Stay Together".
Der lohnenswerte Weg der Selbstverwirklichung: Inga Rumpf bleibt sich stets treu und beugt sich keinen Hypes und Trends. Sie erlebt den Grunge-Boom, die Millennium-Hysterie und die musikalische Hektik einer digital ausgerichteten Welt. Die Hamburgerin arbeitet mit der NDR-Bigband, sitzt in der Jury für den "Gospel Award" und landet mit dem Studioalbum "White Horses" auf Platz fünf der deutschen Jazz-Charts.
Zu ihrem 70. Geburtstag gibt Inga Rumpf ein ausverkauftes Konzert in der Hamburger Fabrik. Das Panikorchester ist auch am Start. Zwei Jahre später wird die Sängerin mit dem renommierten German Blues Award in der Kategorie "Beste Sängerin" beim Baltic Blues Festival in Eutin geehrt. Sechs Jahre nach ihrem Charts-Erfolg mit "White Horses" veröffentlicht Inga Rumpf ihr 16. Solo-Studioalbum "Universe Of Dreams".
Kollegen wie Peter Maffay, Udo Lindenberg und Wolfgang Niedecken senden Glückwünsche in Richtung Norddeutschland. Fans und Experten stehen applaudierend Spalier. Anfang August 2021 feiert Inga Rumpf ihren 75. Geburtstag. Ans Aufhören wird noch kein Gedanke verschwendet: "Warum sollte ich alles hinschmeißen? Wenn man das ganze Leben für eine Sache gelebt hat, dann bleibt man auch dabei. Musik ist und bleibt mein Leben".
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