laut.de-Kritik

Blues, Soul und Experimente aus dem Archiv zum Geburtstag.

Review von

Pünktlich zu ihrem 75. Geburtstag macht Inga Rumpf ihren Fans ein ganz besonderes Geschenk. Statt digital aufgepimpter Videogrüße gibt es für die Rumpf-Community ein neues Doppelalbum mit Schleife. Hinter dem Titel "Universe Of Dreams + Hidden Tracks" steckt kein biederes Greatest Hits-Konzept. Mehr als ein Dutzend neuer Songs und noch einmal genauso viele "Hidden Tracks" aus der Vergangenheit drängen sich zur Feier des Tages ins Rampenlicht.

Wer das bisherige Schaffen von Inga Rumpf noch nicht so richtig einordnen konnte, der bekommt mit dem ersten Albumteil einen umfangreichen Einblick in das Repertoire der gebürtigen Hamburgerin. So startet Rumpf ihre Reise durchs Universum der Träume mit zackigen R'n'B-Tunes und sehnsüchtigem Blues ("Universe Of Dreams", "I Wrote A letter").

Neben trippelnden Klavierklängen und schweren Gitarrenakkorden steht natürlich die Stimme der Sängerin im Vordergrund. Auch 50 Jahre nach ihrem Eintritt ins Rock- und Popgeschäft hat Inga Rumpf gesanglich nichts eingebüßt. Voluminös und charismatisch wie eh und je gibt das markante Timbre der zweifachen "German Blues Award"-Preisträgerin die Richtung vor.

Leidender Blues und gefühlvoller R'n'B stehen ganz oben auf der Liste. Aber Inga Rumpf hat auch noch dramatische Lagerfeuersounds ("Singing Songs"), halbakustischen Bluesrock mit Country-Einschlag ("Back To The Roots") und pathosgeschwängerten Gospel (About You", "All In Good Time") zu bieten.

Inga Rumpf reißt alle Soundtüren auf. Der zweite Teil des Doppelalbums geht sogar noch weiter. Im eigenen Archiv buddelnd, präsentiert sich Inga Rumpf von ihrer experimentellen Seite. Plötzlich scheppern 80s-Drums und Chöre für gefüllte Stadien durch die Boxen ("Can't Stop Myself", "Dance It Up"). Soul und sogar eine Prise Funk ("Right On – Let Your Body Move") gesellen sich dazu.

Zum Finale hin geht Inga Rumpf dann noch einmal in sich. In Zeiten, in denen das Chaos regiert und der Mensch der Natur mehr denn je den Garaus macht, zieht die Hamburgerin im minimalistischen Ambiente die Notbremse. Wie einst Louis Armstrong wandert Inga Rumpf mit großen Augen durch die Welt, und sieht dabei so viel Schönes ("What A Wonderful World"). Wer ihr folgt, der hat viel verstanden.

Trackliste

  1. 1. Universe Of Dreams
  2. 2. I Wrote A Letter
  3. 3. Hold On, Slow Down
  4. 4. Singing Songs
  5. 5. Back To The Roots
  6. 6. Never Too Late
  7. 7. About You
  8. 8. All In Good Time
  9. 9. One Man Band
  10. 10. Slow Motion
  11. 11. My Diary
  12. 12. More Precious
  13. 13. I've Been Loving You
  14. 14. Can't Stop Myself
  15. 15. Dance It Up
  16. 16. I Am I
  17. 17. Two Is One
  18. 18. Falling In Love
  19. 19. The Best Thing I Know
  20. 20. Please, Stand By Me
  21. 21. A Woman In Love
  22. 22. Right On - Let Your Body Move
  23. 23. Es War Einmal...
  24. 24. Friends
  25. 25. No Cross No Crown
  26. 26. What A Wonderful World

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