laut.de-Biographie
IQ
Progressive Rock aus Großbritannien hat nicht nur in die Siebzigern großartige Klangkörper hervorgebracht. Genesis, Yes, King Crimson, Van Der Graaf Generator oder Gentle Giant ebnen den Weg, den weitere Bands in den Achtzigern kosequent weiter gehen. Die namhaftesten Vertreter neben Marillion sind dabei IQ aus Southampton.
Das kreative Epizentrum um Gitarrist/Komponist Mike Holmes und Sänger/Texter Peter Nicholls führt dabei die Geschäfte bis auf eine Unterbrechung seit Anfang der Achtziger. Gemeinsam kreiert das Duo mit Schlagzeuger Paul Cook, Bassist Tim Esau und Keyboarder Martin Orford die beiden Alben "Tales From The Lush Attic" und "The Wake". Zwar ergattert die Gruppe in der Folge einen Major-Deal verliert dafür ihren charismatischen Frontmann.
Mit "Nomzano" und "Are You Sitting Comfortably" entstehen gemeinsam mit Vocalist Paul L. Menel zwei Alben, deren Einflusssphäre neben progressiven Elementen auch AOR und Synthie-PopSynthiepop darstellen. Bemerkenswert: der 87er Release enthält mit "Promises" den einzigen Single Hit der Briten, ein Song der quasi das Owner Of A Lonely Heart der Band abgibt.
Als das Interesse an Prog wieder abflaut, ist auch der Vertrag hinfällig. IQ liegen auf Eis, bis ein Reunion-Konzert mit Nicholls der Band neues Leben einhaucht. 1993 beginnt der dritte Abschnitt der Karriere. Um zukünftig unabhängig zu bleiben gründen Holmes und Co. mit GEP (Giant Electric Pea) ein eigenes Label, das nicht nur sämtliche eigene Relaeses auf den Markt bringt, sondern über die Jahre Bands wie Spock's Beard, Threshold oder Big Big Train eine Heimat bietet.
1997 erscheint mit "Subterranea" ein von Kritik und Fans gerühmtes Konzeptalbum, das seitdem in sämtlichen Prog-Bestenlisten seinen festen Platz einnimmt. Die Mischung aus tragischer Lovestory und George Orwells "1984" wird sogar verfilmt und feiert 2015 beim Reno Film-Festival seine Premiere. Hierfür komponiert Gitarrist Holmes einen eigenen Soundtrack, der sehr düster daherkommt und zwischen Rock, Ambient und Scores der Marke Blade Runner changiert.
"The Seventh House" und "Dark Matter" suhlen sich in Nostalgie und Diskontinuität, bringen aber einige herausragende Songs mit. Seit "Dark Matter" veröffentlichen IQ Alben im fünf Jahres-Takt. Dies liegt neben der hohen Qualitätskontrolle schlicht an der Vereinbarkeit von Musik und Beruf. Jeder der Musiker geht einem geregelten Day Job nach.
"Frequency" und "The Road Of Bones" zementieren den Status als internationale Prog-Größe. Live pickt sich das Quintett stets die Kirschen heraus wie zahlreiche Slots auf renommierten Festivals wie dem Night Of The Prog belegen. Hier testen Nicholls und Co. mit Vorliebe neue Songs an, bevor sie auf Langrille dem test of time augesetzt werden.
Mit "Resistance" veröffentlicht die Neo-Prog-Institution ihr zweites Doppel-Album. Ein textliches Konzept liegt zwar nicht vor. Die Songs wirken wie aus einem Guss und aufgrund des roten Fadens verliert sich der Hörer vollends im strukturierten Klangkosmos der Briten. Politischer Extremismus und Klimakrise bilden die Aufhänger für den düsteren Blick in die Zukunft.
"Der Arbeitsprozess für Resistance nahm Jahre in Anspruch. Wir haben unzählige Stunden damit verbracht, darüber zu sprechen und Demos anzufertigen", so Gitarrist Mike Holmes. "Es wäre zu einfach gewesen, The Road To Bones Part 2 zu schreiben. Diesmal fühlte sich alles ein wenig anders an und wir ließen unseren Weg ausschließlich von der Musik diktieren."
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