laut.de-Biographie
Karin Park
Karin Park macht zunächst mit Pop skandinavischer Prägung auf sich aufmerksam, wendet sich später jedoch deutlich experimentellen Tönen zu. Besonders ihre markante, leicht divenhafte Stimme bleibt im Ohr. Weiterhin betätigt sich die Sängerin, Pianistin und Songwriterin als Model, Schauspielerin und Musicaldarstellerin und betreibt mit Djura Missionshus ein eigenes Label.
Karin Park erblickt am 6. September 1978 das Licht der Welt und wächst mit ihren drei Geschwistern in einem christlich geprägten Elternhaus im schwedischen Dorf Djura auf. Als sie sieben Jahre alt ist, verschlägt es ihre Familie nach Japan. Dort leitet ihr Vater eine Missionarsschule. Drei Jahre später kehrt die Familie nach Schweden zurück. Mit fünfzehn Jahren verlässt Park ihr Elternhaus. Nach ihrer Highschoolzeit, im Alter von zwanzig Jahren, lässt sie sich im norwegischen Bergen nieder.
Schon ihr Debütalbum "Superworldunknown" aus dem Jahr 2003 hält sich sechs Wochen lang in den norwegischen Charts. Und nicht nur das: Beim norwegischen Pendant zu den US-amerikanischen Grammys, den Spellemannprisen, nominiert man sie als Newcomer des Jahres und beste weibliche Pop-Künstlerin. Ein Jahr später gewinnt sie den Newcomer-Award des by:LARM Festivals in Norwegen. Die Platte bietet beschwingten Pop mit leicht melancholischer, skandinavischer Note, der von ihrer Stimme lebt. Die klingt auf dem Werk noch recht leichtfüßig.
Das zweite Album "Change Your Mind" steht 2006 in den Läden. Auf ihrem dritten Longplayer "Ashes To Gold" wendet sich Park 2009 elektronischeren und tanzbareren Klängen zu. Zudem macht sie sich im selben Jahr als Hauptdarstellerin in dem norwegischen Horrorfilm "Hidden" als Schauspielerin einen Namen. Auf "Highwire Poetry" kommen 2012 zunehmend Goth-Pop-Einflüsse hinzu. Im gleichen Jahr schließt sich die Skandinavierin der norwegischen Noise-Rock-Band Årabrot um Frontmann Kjetil Nernes an und modelt für eine Werbekampagne von Swarovski Crystallized. Mittlerweile lebt sie zum einen in Oslo und zum anderen wieder im Dorf ihrer Kindheit.
Weiterhin betreibt sie gemeinsam mit Nick Sheldon und Thomas Knights die Band Pandora Drive. Die besteht bis 2019. Außerdem schreibt Park noch zusammen mit dem schwedischen Songwriter-Duo MachoPsycho für die norwegische Sängerin Margaret Berger den Titel "I Feed You My Love", der es beim Eurovision Song Contest 2013 auf den vierten Platz schafft. Ihre nächste Studioplatte "Apocalypse Pop" erscheint 2015 und stellt ihr letztes klassisches Pop-Album dar. Im gleichen Jahr nimmt sie mit dem Track "Human Beings" selbst am norwegischen Vorentscheid für die Teilnahme am Eurovision Song Contest teil, der sich auch auf "Apocalypse Pop" befindet.
Ein Jahr zuvor entdeckt man bei Kjetil Nernes, der auch privat ihr Partner ist, eine böswillige Form von Kehlkopfkrebs. Im Zuge seiner Genesung kehrt sie Oslo den Rücken. Die beiden leben fortan in einer ehemaligen Kirche in den Wäldern von Dalarna in der Nähe von Djura. Dort richten sich die beiden ein Tonstudio ein und geben sich gegenseitig das Ja-Wort. Park bringt ihrem Ehemann auch biblische Inhalte näher, die in die folgenden Årabrot-Werke mit einfließen.
Darüber hinaus übernimmt sie 2017 die Rolle der Fantine in einer norwegischen Version von "Les Miserables". Mit Djura Missionshus gründet sie ein eigenes Label, wo auch 2020 ihr nächstes Soloalbum "Church Of Imagination" erscheint. Auf dem hat sich ihr Stil merklich verändert. Man hört getragene Arrangements, oftmals durchzogen von dunklen Orgel- und Gitarrentönen sowie Streicher- und Chorpassagen, über die ihre Stimme majestätisch thront, die nun deutlich theatralischer und dramatischer klingt als in der Vergangenheit.
Davor arbeitet sie mit Brian Williams alias Lustmord an einem gemeinsamen Dark-Ambient-Werk namens "Alter", das 2021 auf den Markt kommt. Auf dem verbinden sich bedrohliche Soundscapes und ihr ätherischer Gesang zu einer schaurig schönen Einheit. Zudem stellt die Platte ein Zeugnis ihrer künstlerischen und gesanglichen Wandlungsfähigkeit dar.
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