laut.de-Biographie
KD-Supier
David Barenboim darf man als einen der überraschenderen Emporkömmlinge im "Rap-von-unten"-Metier bezeichen. Oder steht er eher für den "Rap-von-oben"?
Schließlich ist der Produzent und Songwriter mit einem eigentlich gar nicht streetkompatiblen Elternhaus gesegnet: David ist der Sohn des weltberühmten Dirigenten Daniel Barenboim und der Pianistin Jelena Baschkirowa. Sein Bruder Michael ist klassischer Violinist.
1983 in Paris geboren, zieht er 1992 nach Zwischenstation in Chicago nach Berlin. Nach einigen Hobby-Engagements in Schulbands beginnt er, sich für die Gruppe Royal Authority auch als Produzent zu verdingen.
In deren Mitgliederstammbuch steht auch ein gewisser Megaloh. Mit dem Rapper gründet KD-Supier die Plattenfirma Level Eight Entertainment.
Zwischen 2001 und 2005 betätigt er such vor allem als Beat-Produzent für seinen Homie Megaloh, bis sein Name auf dem gemeinsamen Album "Reim Geschäftlich" mit auf dem Cover steht. Darauf liefern bekannte Rapstars wie Massiv, Samy Deluxe, K.I.Z. und Sentino Gastbeiträge.
Der Mix schlägt auch in der Redaktion des Juice-Magazins schwer ein, wo man das Album zum besten in der Rubrik "Homegrown" kürt. Mit so viel Rückenwind gelingen KD Supier auch nachfolgende Auftragsarbeiten für die Größen der Deutsch- und Gangsterrap-Szene. Nach einem zwischenzeitlichen Musikstudium in Boston sitzt er etwa 2010 bei den Aufnahmen von Harris' Album "Der Mann Im Haus" im Chefsessel.
2011 verzeichnet ein von ihm produzierter Halt die Fresse-Allstars-Track auf aggro.tv mehr als drei Millionen Klicks. Spätestens jetzt gilt Barenboim als einer der gefragtesten Hip Hop-Produzenten des Landes – unterdessen arbeitet sein Vater als Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper.
Ein Kontrast, der den Sohn nicht weiter anficht, wie weitere Arbeiten mit Raf 3.0, Godsilla, B-Tight, Joshi Mizu, Hammer & Zirkel oder Said unterstreichen. Auch mit letzterem verbindet David erwartungsgemäß nicht die Straßenkind-Herkunft, sondern die Liebe zur Musik. Das Resultat der Kooperation mit Said hört auf den Albumtitel "Zum Leben Verurteilt".