Porträt

laut.de-Biographie

Keilerkopf

Was nach "Neue Deutsche Härte" aussieht, muss nicht unbedingt so klingen. Auch wenn Name und Logo des Ulmer Trios Assoziationen an Bands wie Rammstein wach rufen. Keilerkopf, das sind der Grafiker Jochen Speidel (Keys, Samples), Vokalist Mark Toth und Gitarrist Achim Lindenmeir. Mittelstands-Burschen wie die Fantas, die aber trotz Hip Hop-Boom von Gitarre und Metal nicht lassen können. Und heraus kommt, was man gerne als Crossover bezeichnet, allerdings mit deutschen Texten.

Keilerkopf - Dreimannmensch Aktuelles Album
Keilerkopf Dreimannmensch
Mehr Kopf als Keiler.

Anfang der Neunziger spielen Mark, Jochen und ein Schlagzeuger in der Cover-Formation Frank's Chop House. 1994 stößt der freiberufliche Musiklehrer Achim zur Band. Ein mit eigenen Stücken eingespieltes Crossover-Album floppt, und auch die Zusammenarbeit mit ZYX Music funktioniert nicht. Der Drummer geht, die drei anderen Musiker bleiben frustriert zurück und gründen Keilerkopf. "Der 'Keiler' steht für Aggressivität und 'Kopf' für alles, was mir durch den Kopf geht", erklärt Mark den Band-Namen. Ein 1997 produziertes Fünf-Song-Demo findet kurz darauf Anklang bei Universal und als der Plattenvertrag unter Dach und Fach ist, ist das Tal der Tränen endlich durchschritten.

Hip Hop, Hardcore, ein bisschen Rage Against The Machine, ein wenig Beastie Boys und alles was mit Gitarren zu tun hat. So beschreiben Keilerkopf ihre musikalischen Einflüsse. Oder "Wir sitzen zwischen allen Stühlen. Da ist am meisten Platz", wie es Shouter Mark ausdrückt. Am Anfang eines Keiler-Songs steht meistens der Sequencer und nicht die Jam-Session im Proberaum. Das prägt Sound und Arbeitsweise. Der Hip Hop wird so zu einem Hauptpfeiler des Keiler-Sounds.

Im Februar 1998 wird das vom Wiener Duo Beat4Feet produzierte und in New York (Sterling Sound) gemasterte gleichnamige Debut-Album fertig gestellt. Remixe von Thomas Rabitsch (u.a. Falco) kommen hinzu. Die Kritik reagiert gespalten. Von totaler Begeisterung über Mitleid bis zu Abscheu ist alles dabei. Für die drei Ulmer kein Problem. Im Mai beginnen sie unter Mitwirkung von Frank Hammer (dr) und Florian Galow (Kontrabass) mit den Proben für die Live-Umsetzung. Touren mit der mexikanischen Band Molotov und den H-Blockx folgen. Gigs mit Cypress Hill, Sepultura und Blackeyed Blonde stehen ebenfalls im Stammbuch.

Das Video zur Single "Niemand" wird 1999 für die Clip Awards nominiert und selbstredend tingelt das Donau-Trio durch die TV-Studios der Musiksender. Schon Ende 1998 ist die Hälfte der Songs für ein potentielles Nachfolge-Album im Kasten. Keilerkopf sind aber mit dem Ergebnis unzufrieden und suchen sich einen neuen Produzenten. Erst im April 2001 erscheint das vom Berliner Moses Schneider (u.a. Eat No Fish) produzierte zweite Album "Dreimannmensch". Text- und inhaltlich dominiert wieder der persönliche Erfahrungshorizont von Shouter Mark, der unterschiedliche Themen aufgreift und dabei wahrlich kein Blatt vor den Mund nimmt.

Alben

Surftipps

  • Neue Keiler-Page

    Under Construction, genau wie keilerkopf.com.

    http://www.keilerkopf.de
  • Alter Keiler

    Das Auge klickt mit.

    http://www.keilerkopf.de/index2.htm

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