laut.de-Biographie
Kenji451
Von Playstation-Beats zum gefragten Underground-Produzenten - als Kenji451 2014 seinen Erstling auf dem deutschen Hip Hop-Indie edit ent. vorlegt, ist er vielen lediglich als Beatbastler für Weirdo-Rapper grim104 von Zugezogen Maskulin bekannt. Dabei werkelt der Berliner schon seit 1999 vor sich hin.
Nach ersten Schritten als Trip Hop-DJ (Shadow, Krush, Vadim und Portishead sind seine Favoriten) erblickt er bei einem Besuch bei Freunden einen Akai s2000-Sampler. Da ist es um ihn geschehen: Anstatt weiter an der heimischen Playstation Beats zu bauen, was er sich ursprünglich von Sido und B-Tight abschaut, gründet Kenji mit Sidos DJ Werd die Band Long Lost Relative.
Ausgestattet mit eigenem Sampler, Synthesizer und Atari-Computer raffiniert er fortan seine Produzentenskills. Die anfängliche Präferenz für Grime wandelt sich wie das Genre selbst über die Jahre zu einer Vorliebe für Wonky, Trap und Dubstep. In den 2010ern stößt grim104 auf seinen Sound und verpflichtet ihn, diverse Tracks zu unterfüttern. Ob "Crystal Meth In Brandenburg" oder "2. Mai", Kenji451 hinterlässt seine Spuren.
Sein Stil hat mit Hip Hop im klasssischen Sinn allerdings wenig gemein. Der Instrumental-Kosmos erinnert eher an Based-Ikone Clams Casino, an Cloud Rap oder an die Leftfield-Produktionen aus dem Hause Anticon. Gitarren und Synthesizer, verträumte Atmosphären, Weite und Jazzsamples - auch auf der LP-Premiere setzt sich der Moabiter keine künstlichen Grenzen.
"Auf dem Album gibt es beides: Filmsamples, einen Haufen mehr oder weniger obskure Platten, aber eben auch viel selbst eingespielte Sachen. So wie ich es mag." Als hilfreich für die Wegfindung erweist sich, dass in dem Produzenten auch ein ausgebildeter Violinist steckt. Neben grim104 liefert er auch Sounds für den Labelkollegen Amewu oder für Chefket.
Ganz generell findet Kenji451 Gefallen an Zahlenspielen im Actnamen. Außer grim104 feiert er etwa auch den Rapper Celo385. Und weil man ja noch träumen dürfen wird: Sade, Björk, Alvin Lee und John Coltrane wären die Wunschkünstler für seine Beats.
Noch keine Kommentare