laut.de-Biographie
Khallice
Wenn eine Band eigentlich schon seit 1994 existiert aber bis 2006 kein einziges Album veröffentlicht, dann sollte man eigentlich meinen, dass da scheinbar nicht viel zu holen ist. Wie man sich doch täuschen kann ...
In Brasilien haben es Bands bekanntlich nicht so einfach. Diese Erfahrung müssen auch Sänger André Marrom, Gitarrist Marcelo Barbosa, Basser Cid Moraes, Keyboarder Bruno Wambier und Drummer André Cabelo machen. Dieses Quintett gründet 1994 die Band Khallice und begnügt sich in den Anfangstagen noch damit, Songs von Bands wie Rush, Pink Floyd, Led Zeppelin oder Deep Purple zu covern. Davon haben sie aber bald genug und beginnen, die ersten eigenen Songs zu schreiben. Vier davon landen auch auf ihrem ersten Demo. Zu dieser Zeit verfassen sie noch alle Texte auf portugiesisch.
Das ändert sich mit dem Einstieg von Mário Linhares (Ex-Dark Avenger), der den Platz von André einnimmt und seine Lyrics in Englisch verfasst. Mit ihm veröffentlichen sie 1996 ihr zweites Demo "Prophecy" und ernten in der nationalen Presse überall Lob. Musikalisch werden sie oft und gern mit Größen wie Dream Theater und Symphony X verglichen. Allerdings nimmt Linhares ein Jahr später schon wieder seinen Hut. Die Suche nach einem passenden Sänger gestaltet sich etwas schwieriger und so ist es die folgenden zwei Jahre recht still im Khallice-Lager.
Der richtige Mann findet sich schließlich in Alírio Netto, einem professionellen Sänger, der im Musical Jesus Christ Superstar sonst die Rolle des Jesus singt. Mit ihm zusammen feilen sie an den Songs für ihr Debütalbum, doch auch das zieht sich wieder in die Länge. 2001 zieht Netto nach Mexico, um dort wieder als Sohn Gottes auf der Bühne zu stehen und auch Keyboarder Bruno ist als Gastmusiker mit der Reggae-Band Natiruts unterwegs. Somit liegen Khallice mehr oder weniger auf Eis.
Erst als Netto 2003 wieder nach Brasilien zurückkehrt, kommt wieder Leben in die Bude. Neben Alírio, Bruno und Marcelo sind nun noch Basser Michel Marciano, Drummer César Zolhof und ein zweiter Keyboarder namens Renato Gomes mit dabei. Jeder der Musiker verdient sein Geld hauptsächlich als Musiklehrer oder Studiomusiker und ist in Stilen wie Jazz, Klassik oder Bossa Nova bewandert. Diese Einflüsse kann man auf dem Debütalbum "The Journey" auch ohne Probleme heraus hören. Die Scheibe erscheint 2003 zunächst mehr oder minder in Eigenproduktion. Doch nachdem die Erstpressung schnell ausverkauft ist, melden Hellion Records Interesse an.
Die legen die Scheibe neu auf und sorgen dafür, dass sie im Rest von Südamerika offiziell zu haben ist. Allerdings kommt es im Laufe der Zeit erneut zu einigen Besetzungswechseln. So packt nicht nur Bruno seine Keyboards ein, sondern auch Drummer César macht sich vom Acker. Sein temporärer Ersatzmann Maurício Barbosa bleibt auch nicht lange und weicht im Juni 2006 Pedro Assunção. Letztendlich landen sie bei Magna Carta, die 2006 für einen weltweiten Vertrieb sorgen. Wann man allerdings mit neuem Material rechnen darf, kann man beim Arbeitstempo der Band ohnehin nur schwer abschätzen.
Noch keine Kommentare