laut.de-Biographie
King 810
Gewalt, Verbrechen, Mord und Totschlag gehören zum Metalzirkus. Für King 810 ist all dies jedoch keine Popcornshow mit eingebautem Netz. Die derbe NuMetalcombo erlebt dies zeitlebens als Alltag in ihrer US-Heimmatstadt Flint; im Volksmund auch gern "Murdertown" genannt.
"This is the real shit!" erklärt Sänger David Gunn entsprechend deutlich den monströs harten Klang seiner 2007 inmitten dieser Hölle gegründeten Band. Ihm zur Seite stehen Gitarrist Andrew Beal, Bassist Eugene Gill und Schlagzeuger Andrew Workman. Von Kindesbeinen an lebt das Quartett in der gefährlichsten Stadt Michigans, deren blutrünstige Geschichte bis zur Gegenwart in den gesamten USA berüchtigt ist.
Kann die Musik so hart sein wie das Leben? Kein Problem! Der Sound von King 810 macht keinerlei Gefangene. Kompromissloses Geknüppel voller Hardcore-Anleihen trifft auf gelegentliche Groove-Attacken. Besonders zusammen mit Gunns oft an Corey Taylor erinnernde Vocals verdient sich die Kapelle häfige Vergleiche mit Slipknot.
Im Genre sind sie deshalb durchaus umstritten. Den einen gelten sie als wenig eigenständiges Ripoff. Andere halten sie für ideale Nachfolger, die Slipknots Fackel kraftvoll weitertragen. Ein berühmter Supporter der Kings ist Robb Flynn von Machine Head, der sie für ihre urwüchsige Power bewundert.
Die Gewalt zieht sich dabei sowohl symbolisch wie real durch das Bandleben. So durchleidet Gunn eine musikalisch verarbeitete Nahtoderfahrung. Bei einem Raubüberfall wird er schwer angeschossen und lebensgefährlich verletzt. 2014 muss die Gruppe einen in Detroit geplanten Gig canceln, da zwei Mitglieder bei der Ankunft bereits auf dem Flughafengelände verhaftet werden. Die Behörden geben als Grund die Verwicklung in eine Schlägerei an.
Bei so viel tougher Mackerattitüde wirkt ein Skandalauftritt in Columbus, Ohio vergleichsweise harmlos. King 810 spielen dort ein Konzert, bei dem ein halbes Dutzend Männer mit Maschinengewehr-Attrappen die Band umringen.
Doch dies alles ist nur die eine Seite von King 810. Dem stehen die kaum szenetypischen, tiefgreifenden Lyrics Gunns gegenüber: die US-Metalpresse handelt ihn tatsächlich als eine Mischung aus Poe, Hemingway und 2Pac. Genau diesen Ansatz extremer Härte ohne Stumpfheit bauen sie auf ihrem im Herbst 2016 erscheinenden zweiten Album "La Petite Mort Or A Conversation With God" aus.
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