Porträt

laut.de-Biographie

Kummer

Bernd Bass, Bass Boy, Carsten Chemnitz, Felix Brummer, Kummer – Der Kraftklub-Frontmann konnte sich bei der Namensfindung offensichtlich nicht entscheiden und hat dementsprechend mehrere Pseudonyme.

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2008 tritt Felix Kummer zum ersten Mal auf die Landkarte der Chemnitzer Underground-Szene. Als Bernd Bass macht er Party-Rap im Atzen-Stil, zusammen mit Weggefährte Linus der Profi. Gemeinsam veröffentlichen sie den ersten Longplayer "Mit Handtuch und Kapuze".

So richtig zünden soll der Kram aber nicht. Der junge Rapper startet einen Zweitversuch als Bass Boy. Diesmal mit noch aggressiveren Party-Beats und Maske (vielleicht damit niemand erkennt, dass es sich hierbei eigentlich um Bernd Bass handelt).

Es scheint zu funktionieren. Einem "Aggro-TV: Halt die Fresse"-Auftritt folgt ein Slot beim Splash, bei dem er sich von Neon Blocks, der Rockband des kleinen Bruders, begleiten lässt. Als die Indie-Gruppe und der Maskenmann erkennen, dass es sich hierbei um eine erfolgversprechende Kombo handelt, gründen sie 2010 Kraftklub.

Die Solokarriere des Frontmanns macht somit eine kleine Pause. Zwischen den drei Alben und zahlreichen ausschweifenden Tourneen der Band bleibt lediglich Platz für ein paar Features: Als Carsten Chemnitz unterstützt er Zugezogen Maskulin, macht einen Song mit dem DJ-Duo Drunken Masters und kollaboriert mit seinem alten Kumpel Trettmann, der Felix und seinen Bruder schon seitdem diese als kleine Kinder Dreirad vorm Plattenladen ihres Vaters fuhren, kennt.

Kummer - KIOX Aktuelles Album
Kummer KIOX
Rap für Softies, Rap mit Herz.

2018 erscheint außerdem unter dem Namen Felix Brummer ein Feature mit Alligatoah. Erst 2019 wagt sich Felix Kummer dann an seinen bürgerlichen Nachnamen und präsentiert seinen ersten eigenen Track nach der Kraftklub-Odyssee. Zur Feier des Tages kauft und renoviert er einen Plattenladen, der ausschließlich seine Debütscheibe "Kiox" anbietet.

"9010" - die erste daraus veröffentlichte Single - behandelt die politischen und gesellschaftlichen Zustände seines Heimatortes und erzählt vom Wiedersehen mit einem Neo-Nazi. Aus dem ehemaligen Party- ist ein waschechter Polit-Rapper geworden, der sich zwar noch mit dem typischen Mantel der Ironie umgibt, doch bei dem spätestens seit 2018 und dem von Kraftklub organisierten Demo-Festival 'Wir Sind Mehr' die Alarmglocken bimmeln.

Obwohl "Kiox" auf Anhieb Platz eins der Charts erreicht, kündigt Kummer im Herbst 2021 mit dem Lied "Der letzte Song" das Ende seiner Solokarriere an. Im November spielt er noch eine ausverkaufte (Nachhol-)Tour, im September 2022 folgen in der Berliner Parkbühne Wuhlheide noch zwei große Abschiedskonzert. Nur Tage darauf erscheint das neue Kraftklub-Album "Kargo", mit dem die wieder komplettierte Band dann ab November auf Tour geht.

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Kummer - KIOX: Album-Cover
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2019 KIOX

Kritik von Holger Grevenbrock

Rap für Softies, Rap mit Herz. (0 Kommentare)

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