laut.de-Biographie
Langhorne Slim
"Ich habe einen Punkt in meiner Karriere erreicht, an dem ich immer wieder eine Frau und immer wieder ein bisschen Geld abkriege. Ich hatte mehrere, wenn auch sehr lange Beziehungen. Also hat es nicht so viele Frauen gegeben", erzählt Langhorne Slim 2012 in einem Interview. Wobei das Zitat auch von 2006 oder von 2020 stammen könnte.
1980 als Sean Scolnick in einem Vorort von Philadelphia namens Langhorne geboren, greift er als 13-Jähriger zum ersten Mal zur Gitarre, angespornt von zwei größeren Cousins und Nirvana. Bald beginnt er, eigene Lieder zu schreiben und fasst den Entschluss, als Singer/Songwriter durchzustarten.
Der Künstlername stammt von seiner Vorliebe für Delta Blues, Bluegrass und den frühen Country. "Ich dachte, dass er sich cool anhört und irgendwie zur Musik passte, die ich damals anhörte."
Nach der Highschool zieht Scolnick nach New York, wo er ein Studium als Tontechniker aufnimmt. Sein wahres Ziel sind jedoch die vielen Cafés und Bars der Stadt, die jungen Musikern Auftrittsmöglichkeiten bieten.
"Manchmal stellte ich mir vor, ein erfolgreicher, weltbekannter und reicher Musiker zu sein. Andere Male dachte ich, ich würde ein bettelarmer Musiker, den keiner kennt. Fest stand: Ich wollte nichts anderes sein als Musiker."
Im Laufe der folgenden Jahre zeigt sich, dass er auf einem Mittelweg landet: bekannt genug, um mit Cake, Avett Brothers oder Rocky Votolato auf Tour zu gehen, aber nicht bekannt genug für den endgültigen Durchbruch. Obwohl er 2006 einen Vertrag bei V2 unterzeichnet und als Vorbote für ein neues Album die EP "Engine" herausbringt. Das Label schließt jedoch, bevor die Studiomühe Früchte trägt.
Nach einem Demo-Tape 1999 erscheint Scolnicks Debüt "Electric Love Letter" 2004. Sein drittes Album "Langhorne Slim", das er für V2 aufgenommen hatte, kommt 2008 auf den Markt. Die Finanzierung für sein fünftes Album "The Way We Move" (2012, in Deutschland 2013) stemmt er über die Plattform PledgeMusic, bei der Fans Musiker mit Spenden unterstützen. Immerhin gelingt es ihm, den Titeltrack in einem Spot für das Betriebssystem Windows 8 zu platzieren.
Scolnick sieht sich allerdings eher als Livekünstler und bricht immer wieder mit neuer Begleitung von seiner Wahlheimat Portland im westlichen Bundesstaat Oregon auf, um bis zu 200 Konzerte im Jahr zu spielen, seit 2009 als Longhorn Slim & The Law.
"Du musst an das glauben, das du tust. In den guten Momenten darf man nicht zu hoch fliegen, in den schlechten sich nicht zu weit nach unten ziehen lassen. Man muss einfach weitermachen, weil man das liebt, das man tut", erklärt Scolnick seine Einstellung zum Leben.
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