laut.de-Biographie
Lissie
Die BBC bringt es auf den Punkt: "Lissie Maurus dürfte Männer krank machen. Nicht, weil sie als Musikerin nicht gut wäre – das Gegenteil trifft zu. Ihr Album 'Catching A Tiger' ist das Werk eines Mädchens, das mit Kippe im Mund wie ein alternatives Fashion-Model aussieht. Gleichzeitig hat sie eine der größten weiblichen Singstimmen einer ganzen Generation, und das, ohne sich überhaupt anzustrengen."
Lissie, geboren in Rock Island, Illinois, ist eigentlich ein typisches, blondes Midwestern Country-Girl aus der Traumfabrik von Hugh Hefner. Zudem smart und rebellisch veranlagt, beginnt sie allerdings schon in der Jugend, eigene Songs zu schreiben, die irgendwo zwischen der netten Heather Nova und der etwas verrückteren Emiliana Torrini anzusiedeln sind.
Am College in Fort Collins supportet sie dann bekanntere Songwriter, die in die Stadt kommen. Mit einem DJ Harry singt sie 2004 den zurückgelehnten Pop-Song "All My Life" ein, der in US-Serien wie "The O.C." und "House" verwendet wird. Das bedeutet den Durchbruch. Später spielt sie in den Musikkneipen in Los Angeles und verkauft Honig auf dem Wochenmarkt, um sich das Leben am Fuße Hollywoods leisten zu können.
Dabei bringt Lissie zu dieser Zeit bereits Songs in Serien und Teenie-Filmen unter, so zum Beispiel in Paris Hiltons "The Simple Life". Ein großer Popularitätssprung folgt 2008, als Lissie von Lenny Kravitz für dessen "Love Revolution Tour" eingeladen wird, nachdem dieser über ihre MySpace-Page gestolpert war. Obwohl Lissie im Vorprogramm des Rockers gut ankommt, nimmt sie zur gleichen Zeit mit dem Produzenten Morgan Page einen knackigen Vocal-House-Track auf.
"Longest Road" schafft es in den USA auf Platz vier der Billboard-Dance-Charts. Mit Bill Reynolds von Band Of Horses und Ed Harcourt arbeitet Lissie 2009 an ihrer EP "Why You Runnin'", die auf dem coolen Indie-Label Fat Possum erscheint. Als "herzlich, verschroben, etwas düster, eindringlich und natürlich", beschreibt Lissie ihre Songs selbst, die Pop- Rock- und Folk-Einflüsse ausbalancieren und trotz großer Produktion nicht nur auf die Charts schielen.
So gilt Lissie nach der Veröffentlichung ihres Debüts "Catching A Tiger" als raueres Gegenmodell zu Amy Mcdonald. Besonders in England wird sie 2010 in einem Zug mit Newcomerin Ellie Goulding gefeiert. Nach diversen Festival-Auftritten und TV-Performances legt die Amerikanerin im Jahr 2011 eine Cover-EP nach, auf der sie sich mit Songs von Metallica, Lady Gaga und Kid Cudi beschäftigt.
Im Anschluss zieht sich Lissie erst mal zurück. Es dauert zwei Jahre, ehe die Sängerin wieder ein Studio betritt und gemeinsam mit ihrem Produzenten Garret Lee (Robbie Williams, U2) an neuen Songideen feilt. Im Oktober 2013 präsentiert Lissie das Ergebnis ("Back To Forever"). Abermals beeindruckt die Songwriterin mit großen Melodien, klugen Texten und energischer Musikalität: "Eigentlich erzähle ich nur Geschichten, in die sich – denke ich - die meisten Menschen hinein versetzen können. Ich singe mit meinem ganzen Schmerz und meiner ganzen Freude, und es ist einfach wunderbar, wenn sich die Menschen bei meinen Konzerten mit mir zusammen ganz auf die Songs einlassen."
Danach kehrt Lissie der Plattenindustrie in Kalifornien zunächst den Rücken und kauft sich eine Farm in Iowa, um ein Leben als Selbstversorgerin zu führen. Davon erzählt sie auf ihrem nächsten Album "My Wild West", das im Februar 2016 auf dem Markt kommt. 2018 der Nachfolger "Castles". Einige Songideen auch am Synthesizer. Musikalisch entwickelt sie sich so in eine massenkompatibelere Richtung.
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