laut.de-Biographie
Loreena McKennitt
Es gibt so manche Erscheinungen im Musikzirkus, die lassen die Öhrchen vor lauter Andacht aufhorchen. Harmonische Klänge streicheln das Trommelfell und es stellt sich eine wohltuende Ruhe im ganzen Körper ein, die einer Meditation gleich kommt. So könnte man die Musik der Kanadierin Loreena McKennitt beschreiben. Stilistische Parallelen lassen sich eventuell zu Dead Can Dance ziehen. Wobei das keltische Element bei McKennitt eher im Vordergrund steht als bei den Australiern.
Loreena kommt am 17. Februar 1957 in Manitoba, irgendwo in der weiten Pampa Kanadas zur Welt. Zehn Jahre lang genießt sie eine klassische Ausbildung am Klavier, ehe sie das Augenmerk auf ihre Stimme legt. Diese trainiert sie fünf Jahre und bringt sich das Spielen weiterer Instrumente bei. Vor allem von der Harfe ist sie begeistert. Ihre Plattenkarriere startete sie 1985 mit "Elemental" und dem Neuinterpretieren alter Volksweisen. Mit "The Visit" wird sie einem breiteren Publikum bekannt, ehe sie mit "The Mask And Mirror" den Fankreis der Weltmusik verlässt und beim Mainstreampublikum Anerkennung findet. Der Song "The Bonny Swans" gerät sogar zum kleinen Hit mit relativ viel Airplay im Radio.
Drei Jahre später erscheint mit "The Book Of Screts" ein weiteres sehr erfolgreiches Album. "The Mummers Dance" ist hier die herausragende Nummer, die im Laufe der Zeit zu einem ihrer bekanntesten Songs avanciert. 1999 veröffentlicht McKennitt das exzellente Live-Album "Live In Paris And Toronto". Gerade als sie der Platte in Peter Gabriels Real World-Studio den letzten Schliff verpasst, sieht es um die persönliche Situation McKennitts urplötzlich sehr düster aus. Als ihr Verlobter Ronald Rees auf einen Bootstrip geht, verunglückt er mit zwei engen Freunden im Juli 1998 tödlich. Vertraute aus ihrem Bekanntenkreis sprechen sogar von einem Rückzug der Musikerin.
Dennoch ist dieses Album ein ähnlich geniales Meisterwerk wie das 1994er Tondokument "Toward The Within" der erwähnten Dead Can Dance. Scheinbar mühelos vereint sie spielerische sowie gesangliche Perfektion und Emotionen in einem Klangkostüm, das beim Hören verzaubert. Diese Scheibe ist allen wärmstens zu empfehlen, die sich mit McKennitts Schaffen vertraut machen möchten.
In der Folgezeit werden ihre öffentlichen Auftritte seltener. 2001 steuert sie zum Film "A House With A View Of The Sea" 2001 eine spanische Version ihres Songs "Dante's Prayer" bei, 2002 steht sie als Headliner bei einem Konzert für die Britische Königin in Winnipeg auf der Bühne. Erst 2005 beginnt sie, an neuem Material zu arbeiten. Nach geschlagenen neun Jahren Pause erscheinen im November 2006 unter dem Namen "An Ancient Muse" endlich wieder neue Studio-Aufnahmen der Kanadierin.
Bereits im September 2006 absolviert Loreena einen Auftritt in der Alhambra, der Stadtburg im spanischen Granada. An diesem geschichtsträchtigen Ort lässt sie High Definition-Kameras mitlaufen. Das ausgeklügelte und wunderschön in Szene gesetzte Konzept findet daraufhin seinen Weg auf DVD und erscheint unter dem Namen "Nights From The Alhambra".
Auf neues Studiomaterial warten McKennitt-Fans in der Folge vergeblich. Ihre Anhänger müssen mit Compilations und Live-Alben vorlieb nehmen. 2018 erscheint mit "Lost Souls" wieder ein Album mit Songs aus ihrer Feder. Aufnahmen vom Konzert in London kommen im November 2019 unter dem Titel "Live At The Royal Albert Hall" in den Handel.
Im Oktober 2019 gibt Loreena McKennitt überraschend bekannt, dass sie sich auf unbestimmte Zeit aus dem Musikbusiness zurückzieht. Sie will sich mehr ihrer Familie widmen und gegen den globalen Klimawandel kämpfen. Das funktionierte beides nicht so richtig gut. Das Klima wandelt fröhlich vor sich hin und die Kanadierin tourt fleißig und veröffentlicht 2022 "Under A Winter's Moon" und 2024 "The Road Back Home", beides Live-Alben.
2 Kommentare
Ich war in München auf dem Konzert im Gasteig... ich hatte mich so auf den schönen Abend gefreut.. und ganz ehrlich lautet mein Fazit "enttäuschend". Ich hätte mir gerne Zeit und viel Geld gespart. Die erste Halbzeit, einschläfernd.. keine Highlights aus ihren vielen Alben.. in der zweiten Halbzeit dann 2 gute Lieder aber Punkt 22 Uhr war der Abend dann zu Ende.. eine lahme Zugabe gab es noch und das wars... Billigst abgespeistes Publikum diskutierte beim Hinausgehen ungläubig..
Wir waren gestern im Konzert auf der Burg Abenberg. Es war absolute Weltklasse. Eine perfekte Mischung von heißgeliebtem Bekannten und neu entdeckten aktuellen Songs mit sensationell gutem Sound. Dazu leidenschaftliche Spielfreude und erstklassige Harmonie der Musiker miteinander. Und diese Stimme..... einfach nur durch den Körper fließend und Gänsehaut verursachend. Eines der schönsten Konzerte meines Lebens. Und ich habe schon eine Menge gesehen....