laut.de-Kritik
Melancholischer Irish-Folk in Perfektion.
Review von Kai ButterweckKnapp 100.000 Fans wurden im Frühjahr und Sommer dieses Jahres Zeugen einer triumphalen Rückkehr von Loreena McKennitt, der "Mutter aller Elben-Musik". Höhepunkt dieser Live-Reise durch die geschichtsträchtigsten Locations dieser Welt war der Auftritt in der ausverkauften Royal Albert Hall in London.
Acht Monate später kehren die Magie und der Glanz dieses Abends nun auch in die Wohnzimmer zigtausender Anhänger ein - in Form des Doppelalbums "Live At The Royal Albert Hall". Gemeinsam mit ihrer "Lost Souls"-Live-Band und einer Vielzahl spannender Gäste, darunter Ana Alcaida an der Nyckelharpa, Daniel Casares an der Flamenco-Gitarre, Hossam Ramzy und Ben Grossman an den Percussions und Ian Harper an diversen Blasinstrumenten singt und spielt die Kanadierin mit dem Engelsorgan ein butterweiches und zu jeder Zeit erwärmendes Set, das sowohl alte als auch neu dazu gestoßene Fans begeistert.
Egal ob Song-Highlights aus den Anfangstagen ("All Souls Night", "The Mystic's Dream", "Dante's Prayer"), den 2000er Jahren ("As I Roved Out") oder dem Hier und Jetzt ("Spanish Guitars And Night Plazas", "Ages Past, Ages Hence", "The Ballad Of The Foxhunter"): Im weiten Rund der ehrwürdigen Location erklingen alle Lieder wie von einem anderen Stern. Unfassbar klar, warm und intensiv entfalten sich die Songs in ihrem keltischen Gewand, umgarnt von wahlweise orientalischem oder mediterranem Hauch.
Loreena ist bestens bei Stimme, sowohl in den hohen als auch in den tiefen Lagen stets on point und dank ihrer charismatischen Klangfarbe permanent im Mittelpunkt des Geschehens verankert. Einzelne Songs besonders hervorzuheben macht nur wenig Sinn. Hier geht es vielmehr um ein außergewöhnliches Gesamtbild, das musikalisch und in puncto Stimmung und Atmosphäre Genre-Maßstäbe setzt.
"Live At Royal Albert Hall" bietet melancholischen Irish-Folk in Perfektion, aufgenommen und festgehalten in einer der wohl ehrwürdigsten Konzerthallen der Welt. Darauf ein Guinness!
2 Kommentare mit einer Antwort
Schade, night Ride fehlt
Bei den vielen Hits fehlt immer was.
Was immer Loreena macht, den Titel "Königin der Herzen" hat sie sich für mich durch ihre grossartige Musik mit unübertrefflichem Tiefgang längst erspielt!