laut.de-Biographie
Matt Darriau & Paradox Trio
Matt Darriau ist ein Tausendsassa in Sachen World-Jazz. Sein Herz schlägt für Klezmer ebenso wie für Musiktraditionen aus dem Balkan oder das keltische Volksmusikerbe. Eine seiner zahlreichen Bands ist das Paradox-Trio, in dem er sich mit osteuropäischen, keltischen und nahöstlichen Musikauffassungen auseinander setzt. Die verschiedenen Folklore-Wurzeln verwebt er mit modernen Spielweisen zeitgenössischer improvisierter Musik: Alte Welt trifft Neue Welt!
Das Paradox Trio mischt seit Anfang der 90er die New Yorker Jazzszene auf. Zu den Augenfälligkeiten der Besetzung gehört neben Gitarrist Brad Shepik und Trommler Seido Salifoski (in Mazedonien geboren und mit den Sinti-, Roma- und Balkantraditionen bestens vertraut) vor allem der Cellist Rufus Cappadocia. Er spielt auf einem selbst entworfenen, 5-saitigen Instrument und ist für seine Experimentierfreude bekannt.
Trotz aller Liebe zu folkloristischen Traditionen, ihren ungeraden Metren, den fremdartigen Skalen und eigenartigen Melodien, verliert sich der Sound des Paradox Trios nicht im Gestern. "Ihre Musik ist urban und amerikanisch und weit vom Traditionalismus entfernt" schreibt die New York Times über das Trio, das in Wahrheit ein Quartett ist.
Neben diesem Engagement hat Matt Darriau noch einige andere heiße Eisen im Feuer. Mit seiner Band Ballin' the Jack widmet er sich dem Jazz der 30er- und 40er-Jahre, mit Orange Then Blue Original-Arrangements von Charles Mingus, Miles Davis und Thelonious Monk. Mit den Klezmatics würzt er jiddische Lieder mit jazzigen Zutaten. Dem keltischen Liedgut gibt er sich mit den Formationen Whirligig und Smash The Window hin und mit der Les Misérables Brass Band wirft er all das in einen Topf und braut eine wohlschmeckende polystilistische Musiksuppe.
All diesen Aufgaben stellt sich Darriau in seinen Rollen als Saxofonist, Klarinettist, Bandleader und Komponist. Aber auch kapriziöseren Aufgaben ist er nicht abgeneigt. Einer Gaida (der bulgarischen Variante des Dudelsacks) Töne zu entlocken, bereitet ihm ebenso viel Freude wie das Spiel auf der Kaval, einer Hirtenflöte gleichen Ursprungs.
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