Porträt

laut.de-Biographie

Mo-Torres

Die "musikalische und textliche Direktheit" habe er aus dem Rap übernommen, schildert Mo-Torres seine Einflüsse in der Kölnischen Rundschau. "Was Melancholie angeht, bewundere ich die kölsche Musik, in puncto Humor die Wise Guys. Ein bunter Strauß, ich bin für viele Richtungen offen." 2016 gelingt ihm mit einer Hymne auf die Domstadt der Durchbruch. Für "Liebe Deine Stadt" versammelt der Lokalpatriot die Kölschrock-Band Cat Ballou und den Fußballweltmeister Lukas Podolski. Millionen Streams und Platz 26 in den Single-Charts sorgen dafür, dass er "explosionsartig" bekannt werde.

Moritz Helf wird im Sommer 1989 in Köln geboren. Er wächst im Bezirk Ehrenfeld auf und besucht ein Gymnasium in Bickendorf. Musikalisch verdient er sich erste Sporen als Back-Up-Rapper von Timeless. 2011 veröffentlicht Mo-Torres sein erstes selbst produziertes Album "Moralapostel" und gewinnt den Contest 'CashMo pumpt den Beat'. In Folge dessen erscheint "Ambivalenz" mit Gastauftritten von unter anderem CashMo, Bosca und Timeless sowie Produktionen von Jumpa und Johnny Pepp. Er selbst tritt auf "Kolibri" von Rec-Z, "Checkpoint" von Freshmaker und der "SSSJ EP" von Sam Sillah auf.

Im Sommer 2015 veröffentlicht der Kölner "Irgendwo Dazwischen" mit Beiträgen von Moe Mitchell und Timeless sowie einem Seitenhieb in Richtung EstA und dessen Album "EstAtainment". "Das ist für mich eines der schlimmsten Alben, die ich in den letzten Jahren gehört hab'", kritisiert Mo-Torres auf Hiphop.de, "Es ist einfach furchtbar." Er selbst habe im Gegensatz zu dem VBT-Rapper ein Angebot Saads über einen Vertrag bei Halunkenbande abgelehnt. Stattdessen erscheint "Jung Us'm Veedel" 2016 im Selbstvertrieb. Das eingangs erwähnte "Liebe Deine Stadt" bringt ihm den Durchbruch.

Mo-Torres vermeidet dennoch den Weg vieler Rapper, alles auf eine Karte zu setzen. Neben der Musik absolviert er eine Ausbildung und studiert Medienmanagement. Seine Bachelorarbeit verfasst er über Eigenvermarktung von Nachwuchsmusikern ohne Label. Als Projektmanager arbeitet er zusätzlich in einem E-Commerce-Unternehmen. "Ich habe alle Voraussetzungen erfüllt, um mich ständig bewerben zu können, falls es nicht klappen sollte, erzählt er im Gespräch mit Hiphop.de. Dank Studium und Berufserfahrung könne er "einfach mit einem schönen Lebenslauf glänzen".

Für sein Album "4 Wände" verabschiedet er sich 2018 für einige Monate von seinem Broterwerb. Er wolle "viele Instrumente einspielen lassen, damit der Klang schön organisch" sei, berichtet er der Kölnischen Rundschau. "Je mehr man mit Bands zu tun hat, desto vernarrter bin ich als Rapper, so wenig wie möglich aus der Maschine kommen zu lassen. Das nimmt Zeit in Anspruch." Im November erscheint das Werk über das eigens gegründete Label USMVEEDEL und erreicht Platz 36 der Album-Charts. Es folgen ein Auftritt beim Summerjam-Festival sowie die EPs "Rochuspark" und "VHS".

Die COVID-19-Pandemie bremst auch ihn aus. Anstelle des üblichen Live-Betriebs entdeckt Mo-Torres in dieser Zeit das "Spießertum" für sich. Sein Sound entwickelt sich zunehmend in die Pop-Richtung. Im Sommer 2021 veröffentlicht er "Strahlemann", auf dem er gut gelaunt gesteht: "Ich habe keinen Rhythmus und kein Taktgefühl. Und schon der Macarena ist mir fast zu viel. Wenn alle sich bewegen, stehe ich stocksteif daneben." Das Album steigt auf Rang 5 der Charts ein. 2023 folgt auf derselben Position "Heute War Alles Besser", mit dem er die "Ups and Downs der letzten Zeit" zusammenfasse.

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