In München soll es keine Aftershow-Partys geben. Lindemanns Verlag beendet die Zusammenarbeit, die Band bittet, "nicht vorverurteilt zu werden".

München/Berlin (fetz) - Die Münchner Grünen wollen heute gemeinsam mit ÖDP und Linke einen Antrag im Münchner Stadtrat einreichen, um Frauen bei den kommenden Rammstein-Konzerten besser zu schützen. Der Münchner AZ zufolge wollen die Stadträte prüfen lassen, ob man die sogenannte "Row Zero" unmittelbar vor der Bühne verbieten kann.

Außerdem sollen "Awareness-Teams" für Sicherheit sorgen und "Safe Spaces" eingerichtet werden, also sichere Orte, an denen Frauen in Not geholfen wird. Nach Informationen der Zeitung will der Münchner Konzertveranstalter Propeller diese Forderungen auch von sich aus umsetzen, wenn sie nicht im Stadtrat beschlossen werden.

Rammsteins Statement

Am Samstag hatten Rammstein noch einmal mit einem Statement auf die Aussagen mehrerer Frauen, die Till Lindemann sexuelle Gewalt und Machtmissbrauch vorwerfen, reagiert. Über ihren Instagram-Kanal teilte die Band mit, dass sie die Vorwürfe Lindemann gegenüber "außerordentlich ernst" nehme.

Auf die konkreten Aussagen, die neben der Irin Shelby Lynn auch weitere junge Frauen im Rahmen einer SZ- und NDR-Recherche trafen, gingen sie nicht ein. "Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge", heißt es. Darüber hinaus betonten sie die geltende Unschuldsvermutung: "Wir, die Band, haben aber auch ein Recht – nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden."

Bereits am Freitag hatte sich Kiepenheuer & Witsch (KiWi) von Till Lindemann getrennt. Bei dem Verlag waren zwei Gedichtsammlungen des Rammstein-Sängers erschienen. Die Berichte über die Erfahrungen von Frauen mit dem übergriffigen Verhalten Lindemanns machten den KiWi-Verlag auf ein 2020 veröffentlichtes Porno-Video aufmerksam. Darin ist das Gedichtband "In stillen Nächten" zu sehen, das der Sänger zehn Jahre zuvor auf dem Verlag veröffentlicht hatte.

In einem Tweet wandte sich KiWi am Freitag an die Öffentlichkeit. "Im Zuge der aktuellen Berichterstattung haben wir Kenntnis erlangt von einem Porno-Video, in dem Till Lindemann sexuelle Gewalt gegen Frauen zelebriert und in dem das 2013 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienene Buch 'In stillen Nächten' eine Rolle spielt", schrieb die Verlegerin Kerstin Gleba.

Während der Verlag 2020 das Gedicht "Wenn du schläfst", das eine Debatte um mögliche Vergewaltigungsfantasien des Rammstein-Frontmanns entfachte, noch mit der Trennung von lyrischem Ich und dem Verfasser selbst verteidigte, sei die zweigeteilte Betrachtung in diesem Fall nicht möglich. "Durch die Frauen demütigenden Handlungen Till Lindemanns im besagten Porno und die gezielte Verwendung unseres Buches im pornographischen Kontext wird die von uns so eisern verteidigte Trennung zwischen dem 'lyrischem Ich' und dem Autor/Künstler aber vom Autor selbst verhöhnt", heißt es in der Mitteilung.

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Rammstein

Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer)

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15 Kommentare mit 319 Antworten

  • Vor einem Jahr

    Gibt inzwischen nen ziemlich gutes Video von Rezo zu dem Komplex um den Ü60 Rapist, in dem uA - auch für absolute Vollidioten wie zB Kakapo verständlich - das Thema "Consent" aufgedröselt wird.

    Der stärkste Take ist, dass wenn ein Typ wie der Till, der zu jeder Zeit Zugriff auf eine fast beliebige Zahl von Frauen hat die freiwillig mit ihm Sex haben möchten, ein System aufbaut das darauf fußt Frauen die da hineingeraten den Einspruch möglichst schwer zu machen, dann geht es ihm nicht um den Sex an sich, sondern um Sex ohne Consent und damit ist er dann eben ein Vergewaltiger.

    • Vor einem Jahr

      "Ich vorverurteile das schon aufgrund von Rezo, den kann ich gar nicht leiden."

      Ich nehme jetzt einfach mal einen Satz von CapsoCalypso und setze den Namen Rezo ein.

      Wobei Rezo das geschickt macht und am Ende trotzdem auch vorverurteilt mit dem Hoffen, dass seine Gefolgschaft nun in die weiten des Internet hinauszieht und alles und jeden nieder macht, der auch nur ansatzweise gegen eine Hexerjagd ist und auf eine ordentliche, strafrechtliche Herangehensweise hofft.

      Was mich stutzig macht, sind so viele (Empathie-)Triggerpunkte, die er und diese Kayla setzen, dass diese, ihre "Beweisführung (zum Teil anonyme Chatverläufe und Nachrichten)" schon als gegeben und "einzig" wahr hingenommen wird und gleichzeitig will ein Teil von mir (ebend aus Empathie), ihm und ihr auch zustimmen, bloß so einiges macht mich echt stutzig.

      Jetzt bin natürlich der totale Till-Fanboy in euren Augen,oder? L-Ä-C-H-E-R-L-I-C-H!

    • Vor einem Jahr

      *das und ich* fehlen irgendwo... bitte dazu denken

    • Vor einem Jahr

      Ob Du ein Till Fanboy bist ist mir scheissegal, du bist halt ein Idiot, für den Victim Blaming naheliegt. :lol:

    • Vor einem Jahr

      Tolle Schlagwörter: "Victim Blaming" und wieder nahe dran an einer
      Unterstellung.
      Oh, jetzt haste aber wieder einen Punch gesetzt...
      Echt super Dude!
      uuuuuh *Streck und *Gähn

    • Vor einem Jahr

      Ui, n Rezo-Video dazu? Schick. Wird gleich mal ausgecheckt. Der zitierte Take wäre aber wirklich einer der stärksten, der oft zu kurz kommt.

      Grundsätzlich sollte nicht vergessen werden, daß wir nie sicher wissen werden, was backstage passiert. Entsprechend sind die meisten Reaktionen Unbeteiligter mMn. viel zu heftig. Wir haben einerseits sehr glaubwürdige Berichte, wie es für die war, die davon erzählten. Ernst genommen MUSS auf jeden Fall, daß sie das so empfinden. Wer das nicht hinkriegt, ist unten durch. Trauma ist real, auch wenn nicht real sein muß, was das Trauma hervorruft. Daß Lindemanns Team Bedingungen für diese Traumas geschaffen hat, sollte mehr als genug Grund sein, nicht völlig lauchig "mir doch egal" zu sagen.

    • Vor einem Jahr

      Dieser Kommentar wurde entfernt.

    • Vor einem Jahr

      Video wirklich sehr gut. Auch dass jmnd mal nicht um das Wort Missbrauch herumlaviert.

    • Vor einem Jahr

      Ja, das Video ist sehr stabil.

      Achja, nur zur Info: Unter meinen Posts ist wieder absolutes Wiesel-Verbot. :)

    • Vor einem Jahr

      Dieser Kommentar wurde entfernt.

  • Vor einem Jahr

    Fand das Video von Rezo gut mit Cdu und so wo der das mit Ramstein erklärt hat also das wo die Amerikana signale steuern für drohnen und rezo meinte dass die Regierung das weiß und uns einfach nicht sagt. Dachte immer Rezo wäre ein Verschwörungserzähler aber wahrscheinlich war das eine einmalige Sache und er konnte das nicht mehr rausschneiden. Rezo ist auf jeden Fall eine Benchmark.

  • Vor einem Jahr

    Hallo DerWeiseHai ich habe ein Gedicht für dich geschrieben das geht so:

    Und der Haifisch, der hat Tränen
    Und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser
    So die Tränen sieht man nicht
    Gruß