Mit einem ihrer ernsteren Songs steuert die Rap-Durchstarterin weiter auf ihr erstes Album zu.

Berlin (ynk) - Dafür, dass Badmomzjay sich schon ziemlich fest als Präsenz im deutschen Rap-Game etabliert hat, fiel es bis dato eher schwer, sie sich als wirkliche Album-Künstlerin vorzustellen. Aber diese neue Single zeigt, dass sie in der Tat daran arbeitet, sich inhaltlich und atmosphärisch ein bisschen mehr in die Breite zu entwickeln: "Sterne Unterm Dach" ist ein etwas glatter, aber emotional aufrichtiger Song.

"Hinter jeder Platinumplatte stecken fast einhundert Panikattacken", rappt sie und liefert damit solide Introspektion. Songs über die Schwere des Erfolges sind natürlich lange nicht mehr innovativ. So kennt man auch die meisten Aussagen dieses Songs schon, und mit dem sehr melodramatischen Beat von Jumpa wirkt das Ganze ein bisschen arg in Plastik geschlagen. Aber was das rührselige Piano kaputtmacht, biegen zumindest der starke Groove und die zum Chorus ominös Fahrt aufnehmenden Bässe wieder aus.

Es ist also ein atmosphärisch grundsolides Stück, das textlich zwar eher im Phrasigen stattfindet, aber doch seine Momente findet, in denen Badmomzjay ihren interessanten Charakter durchschimmern lässt. Spannend wird es immer dann, wenn sie darüber rappt, dass die Industrie jeden zu "dreckigen Moves" zwinge und sie nur diejenigen respektiere, die wirklich lieben, was sie tun. Nicht so spannend ist, wenn sie in bierernstem Ton und mit maximaler Dramatik Plattitüden vorträgt, dass sie erfolgreich wegen Gott sei.

Die Angelegenheit ist also ein bisschen durchwachsen, trotzdem ist cool, Badmomzjay in diesem Kontext zu sehen. Ein bisschen neugierig, was uns auf "Badmomz." im November erwartet, kann man da schon werden.

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