Einer der einflussreichsten und erfolgreichsten Jazzmusiker der Gegenwart ist gestorben.
Stockholm/Hamburg (loc) - Der Jazzpianist Esbjörn Svensson ist am 14. Juni tödlich verunglückt. Wie der Konzertveranstalter Karsten Jahnke gegenüber dem Hamburger Abendblatt bestätigt, ist der 44-jährige Schwede bei einem Tauchunfall in den Schärengärten nahe Stockholm ums Leben gekommen.
Svensson hatte mit dem nach ihm benannten Trio e.s.t. zuletzt spektakuläre Erfolge sowohl auf Festivals als auch mit Studioalben gefeiert. Die Gruppe, 1993 von Svensson gegründet, war das erfolgreichste Jazzensemble Europas und die einzige europäische Band, die jemals das Cover der renommierten US-Magazins Down Beat zierte.
"Die drei bildeten eine Einheit, wie sie selten im Jazz vorkommt", erklärt Jahnke. "Es ist ein herber Verlust".
Svensson selbst galt als einer der einflussreichsten Jazzmusiker der jüngsten Vergangenheit. Markenzeichen des "Jazz-Athleten" war ein energetischer, Rock-beeinflusster Stil und Auftritte im gen Ende völlig verschwitzten Muskelshirt. Gerade hatte er mit seinen Kollegen die Arbeit am zwölften Studioalbum "Leucocyte" beendet.
"Er war ein unheimlich netter, bescheidener, respektvoller Mensch, der mit dem Herzen immer der Musik gefolgt ist", blickt Manager Burkhard Hoppe zurück.
Hoppe kündigte auch eine "Routine-Untersuchung" der schwedischen Polizei an, um die genaue Todesursache zu klären, die bis zum späten Montag Abend unklar blieb. Esbjörn Svensson hinterlässt seine Frau und zwei Kinder.
17 Kommentare
NEIN! SCHEISSE! shit mit Klaus Dinger und Stockhausen schon der 3. großartige dieses jahr
Das ist wirklich übel.
Und sein Sohn musste das alles mit Ansehen.
Ganz großer Künstler!!!
R.I.P.
man, gestern schon im teletext gelesen und es macht mich traurig. die drei scheiben von ihm, die ich höre, sind mit das beste, was man in diesem jazz-genre sein eigen nennen darf.
danke, mr svensson.
herzliches beileid, nicole
ich habe gestern abend mit einem freund telefoniert, und wir waren uns einig, dass es sich irgendwie anfühlt, als sei ein freund von uns gegangen... auch wenn wir ihn nicht persönlich, sondern nur von konzerten, kannten.
ich hatte ja das glück e.s.t. zu sehen, bevor sie berühmt wurden. in einem züricher club vor 20 leuten. eine moderne jazzoffenbarung.
ich werde ihm zu ehren meinen radiostream mit seinen songs füttern ...
RIP
genau dieses gefühl hat sich bei mir im laufe des ganzen tages eingestellt, kai. krass, wie du das gerade auf den punkt gebracht hast...