#MeToo: Schauspielerin verklagt Axl Rose

Der Guns N' Roses-Leadsänger soll eine New Yorkerin vor über 30 Jahren vergewaltigt haben. Rose bestreitet die Vorwürfe.

New York (jmb) - Die Schauspielerin Sheila Kennedy hat Axl Rose wegen eines mutmaßlichen sexuellen Übergriffs verklagt. Sie wirft dem Guns N' Roses-Sänger vor, sie 1989 in einem New Yorker Hotel vergewaltigt zu haben. Kennedy reichte ihre Klage einen Tag vor Ablauf eines befristeten Gesetzes im US-Staat New York ein. Der sogenannte "Adult Survivors Act" ermöglichte es Opfern, ihre Klage auch dann einzureichen, wenn die Tat Jahrzehnte zurück liegt.

Wie es in der Anklageschrift heißt, leide Kennedy seit dem mutmaßlichen Vorfall unter "lebenslangen emotionalen, körperlichen, psychologischen und finanziellen Auswirkungen". Außerdem seien Angstzustände und Depression diagnostiziert worden. Ihr psychischer Gesundheitszustand habe sich negativ auf ihre Karriere ausgewirkt.

Das ehemalige Penthouse-Model sprach bereits mehrfach über diese Vorwürfe, unter anderem in ihrer Autobiografie "No One's Pet" (2016) und in der Dokumentation "Look Away", die sexuellen Missbrauch in der Musikindustrie thematisiert. Kennedy verklagt den Sänger auf Schadensersatz und Schmerzensgeld in nicht genannter Höhe.

Axl Roses Anwalt Alan S. Gutman bestreitet indes die Vorwürfe, die gegen seinen Mandanten erhoben werden. Der Vorfall habe sich nie zugetragen. Zudem könne sich der Sänger nicht daran erinnern, Kennedy jemals getroffen oder mit ihr gesprochen zu haben.

Rose wird jedoch nicht zum ersten Mal mit Vorwürfen der sexuellen Übergriffigkeit konfrontiert. 1985 wurden der Sänger und sein Bandkollege Slash von den Eltern eines 15-jährigen Mädchens wegen einer mutmaßlichen Vergewaltigung verklagt. Die beiden Musiker versteckten sich mehrere Wochen vor der Polizei, bis das Verfahren wegen Mangels an Beweisen eingestellt wurde.