Oasis antworten auf die Anschuldigungen ihrer Fans. Die Methode des Dynamic Pricing sei "nicht wie geplant aufgegangen."
Konstanz (mis) - Noel und Liam Gallagher haben sich nach mehrtägigem Schweigen zum System der Dynamischen Preisgestaltung geäußert, das beim Verkauf der Tickets für die Oasis-Reunion angewendet wurde. Statt für 160 Euro bot Ticketmaster die begehrten Konzertkarten für die Reunion-Gigs von Oasis vergangene Woche mitunter zum dreifachen Preis an.
In einer Pressemitteilung, aus der diverse britische Medien zitieren, heißt es: "Wir möchten klarstellen, dass Oasis Entscheidungen bezüglich der Konzert-Geschäftspraktiken und Ticketpreise ihren Promotern und dem Management überlassen. Zu keinem Zeitpunkt wussten sie davon, dass Dynamic Pricing angewendet würde." Das klingt einigermaßen seltsam, denn im selben Atemzug wird zugegeben, dass sich Promoter, der Veranstalter Ticketmaster und das Oasis-Management vorab auf eine "positive Ticket-Strategie" geeinigt hätten, die "eine faire Fan-Erfahrung" gewährleisten. Auf die Methode des Dynamic Pricing habe man sich geeinigt, um "den regulären Konzertpreis möglichst niedrig zu halten und Abzocke zu vermeiden."
Die Fans sind selbst schuld
Dieser Plan sei allerdings "nicht wie geplant aufgegangen", heißt es weiter, ohne die komplizierte Sachlage näher zu erklären. Vielmehr hätten alle beteiligten Parteien ihr bestmöglichstes getan, um den Fans gerecht zu werden, aber die "unvorhersehbare Nachfrage" habe diese Pläne letztlich durchkreuzt. Kurz: Die Fans sind selbst schuld, dass die hohen Konzertpreise zustande kamen.
Zeitgleich veröffentlichten Oasis zwei neue Termine im Wembley-Stadion in London. Die Shows am 27. und 28. September wenden sich explizit an nicht zum Zuge gekommene Fans, weshalb der Ticketverkauf über Einladungen erfolge. Hier hätten zudem britische Fans Vorrang, so dass es unwahrscheinlich ist, dass auch deutsche Fans von den Zusatzkonzerten profitieren. Weitere Konzerte außerhalb Großbriitanniens werde es nicht geben.
Insgesamt hätten zehn Millionen Fans aus 158 Ländern versucht, an Tickets der Britpop-Legende zu kommen. Die Ticket-Plattformen seien daher überfordert gewesen, "was zu großer Frustration und Enttäuschung bei Fans führte, die stundenlang in der Schlange warteten", führt die Mitteilung als Entschuldigung an. Dass manchem Fans darüberhinaus noch unterstellt wurden, sie seien Bots und aus der Schlange entfernt wurden, bleibt unerwähnt.
Alter Tweet holt Liam ein
Oasis hätten sich allerdings von Anfang an dafür eingesetzt, professionellen Werbetreibenden, die Tickets zu überhöhten Preisen weiterverkaufen, einen Riegel vorzuschieben, indem mit der Wiederverkaufsplattform Twickets kooperiert wurde. Vor dem Verkausstart sei darauf hingewiesen worden, dass auf anderen Websites gewinnbringend verkaufte Tickets storniert würden. Nachdem die Methode des Dynamic Pricing am Wochenende bekannt wurde, meldeten sich bereits britische und irische Politiker*innen zu Wort, nannten das Vorgehen "deprimierend" und forderten Konsequenzen. Preissteigerungen bis zu 400 Prozent wolle man nicht mehr länger hinnehmen. Dynamic Pricing ist grundsätzlich mit EU-Recht vereinbar. Die Voraussetzung ist, dass Verbraucherinnen und Verbraucher vorab über den Preis informiert werden. Nur eine Preiserhöhung während des Kaufprozesses, wie im Falle des Oasis-Ticketverkaufs, könnte unter bestimmten Umständen gegen Richtlinien verstoßen.
Enttäuschte Oasis-Fans verbreiteten am Wochenende einen alten Tweet von Liam Gallagher aus dem Jahr 2017, in dem sich der Sänger über die überteuerten Eintrittspreise für die Konzerte seines Bruders lustig machte.
350 dollars to go and see rkid in USA what a cunt when will it all stop as you were LG x
— Liam Gallagher (@liamgallagher) September 29, 2017
2 Kommentare mit 12 Antworten
Auf die Methode des Dynamic Pricing habe man sich geeinigt, um "den regulären Konzertpreis möglichst niedrig zu halten und Abzocke zu vermeiden."
Was ist das für ne komische Begründung, Dynamic Pricing soll Abzocke vermeiden? Dynamic Pricing ist methodische Abzocke durch den Ticketverkäufer. Soll dann als nächstes RTL II eine große Bildungsoffensive starten oder Nazis das Einhalten von Menschenrechten garantieren?
Man darf davon ausgehen, dass die beiden Brüder so fernab der Lebensrealität ihrer Fans sind, dass sie schlicht keine Ahnung haben, was man ihnen mit "Dynamic Pricing" angeboten hat. Die Ticketanbieter verkaufen das natürlich als geniale Idee für alle.
Soll dann als nächstes ein Pädophiler einen Kindergarten gründen oder ein Moslem ein Kochbuch über das perfekte Schweinskotelett schreiben?
Ist doch eh reines PR-Schadensbegrenzungsgelaber. So doof können die ja schlichtweg nicht sein, zu glauben, dass durch dynamic pricing besonders fanfreundliche Preise entstehen. Am Ende wollen sie ja auch dick absahnen.
Das dynamische Duo
Wenn sie Geld brauchen, warum scheuen sie sich, das zu sagen? Haben doch sonst keine Probleme damit, sich öffentlich zum Arsch zu machen. Mit einem virtuellen Hut im Internet kriegt man doch bestimmt in diesen Größenordnungen auch was gerissen, und darüber hinaus hätte das den Charme, daß man das Publikum nicht enttäuscht, das gerne Oasis '99 sehen würde, aber Oasis '24 geboten bekommt, und - auch gar nicht mal so irrelevant - daß man nicht das dumme Gegrinse seines Bruders über mehrere Konzerte ertragen muß, ohne ihm wahlweise den Schellenring oder die gute Zwölfsaitige ebenso nachhaltig wie quer in den Hals reintreten zu wollen.
Gruß
Skywise
Die leben doch alleine schon von der Wonderwall GEMA
Echt mal... Soll dann als nächstes CAPS irgendwo behaupten, Ragism hätte mit irgendwas recht oder der weise Hai auf eine Metalkutte onanieren?
Pls Duri, ich habe ragism schon mehrmals Recht geben müssen. Auch eine kaputte Uhr geht zwei Mal am Tag richtig.
Ok, fair enough, ich ziehe das offiziell zurück und bitte um Entschuldigung
Aber nichtsdestotrotz: Soll dann als nächstes Schwingster gehört 5/5 für den Live-Mitschnitt der Korbacher Burschenkirmes geben? Oder der Pseudologe eine Lanze für einfache Sprache brechen? Ergibt doch alles keinen Sinn mit diesem Dynamic Pricing!
junge pass auf du kriegst gleich 1 geschmiert!!!
und er hat sich so gut gemacht bislang.
Dann nächste Woche: "Wenn wir kein Dynamic Pricing machen, erhöhen die Reseller ihre Preise und die Tickets werden auch nicht günstiger."