Auf dem Lollapalooza-Festival in Chicago sang Eddie Vedder von Pearl Jam Bush-kritische Zeilen, die von AT&T, die das Konzert ins Internet übertrugen, herausgeschnitten worden waren. Der Konzern entschuldigte sich nun und erklärt, es handelte sich um einen Schnittfehler.

Chicago (al) - Pearl Jam rockten am Wochenende das Lollapalooza-Festival in Chicago, und dieser Auftritt wurde vom amerikanischen Telekom- und Internet-Riesen AT&T ins Netz übertragen. Während Eddie Vedder im Pearl Jam-Song "Daughter" zur Musik von Pink Floyds "Another Brick In The Wall" Zeilen wie "Bush, lass diese Welt in Ruhe" oder "Bush, such Dir ein anderes Zuhause" sang, empfingen die Zuschauer plötzlich keinen Ton mehr.

Fans machten die Band auf die eventuelle Zensur von AT&T aufmerksam. Pearl Jam äußern sich auf ihrer Website über diesen Vorfall sehr besorgt und verweisen auf die laufende Debatte um die Initiativen 'The Future Of Music' und 'Save The Internet'.

In den USA fürchten die beiden Vereinigungen, dass große Netzanbieter das Internet in schnelle und langsame Übertragungswege aufteilen wollen. Was zu einer Zensur des Mediums Internet führen würde. Den beiden Initiativen geht es darum, die Netzneutralität, also eine nicht diskriminierende Datenübermittlung im Internet weiterhin zu gewährleisten.

Eine Sprecherin von AT&T erklärte gegenüber der LA Times, dass der Konzern die Übertragungen zwar etwas verzögere, um "übertriebene Schimpfwörter" herauszuschneiden. Bei Pearl Jam habe es sich jedoch nicht um eine solche Beleidigung gehandelt, sondern es sei ein Schnittfehler gewesen.

Nun will der Konzern den Videoclip mit vollem Ton auf seiner Seite zur Verfügung stellen, wenn Pearl Jam ihm die Erlaubnis erteilen. Die Band hat das Video bereits auf ihrer Homepage veröffentlicht.

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Pearl Jam

Pearl Jam,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Pearl Jam,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Pearl Jam,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Pearl Jam,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Pearl Jam,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Pearl Jam,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Pearl Jam,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Pearl Jam,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Pearl Jam,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Pearl Jam,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Pearl Jam,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Pearl Jam,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Pearl Jam,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Pearl Jam,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Pearl Jam,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler)

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12 Kommentare

  • Vor 17 Jahren

    schnittfehler? eher ein armseeliges politisches statement des dafür verantwortlichen.

    loe

  • Vor 17 Jahren

    mmhhhmmm...ich glaube auch an einen "schnittfehler" ...im hirn von AT&T...was für ne totalitäre scheiße. weiß doch jeder das die medien in US of A nicht die unabhängigsten sind. wieso sollte ich solchen aktionen dann nicht mit einem gesunden zweifel an die sache ran gehen....?

  • Vor 17 Jahren

    Der Vorfall zeigt nur einmal mehr, wie wenig Pop-Kultur noch für den Austausch und die Vermittlung politischer Überzeugungen taugt.

    Es genügt nur ein winzig-kleiner Kontextwechsel von Vedder als Bush-Kritiker zum verstorbenen Vedder-Freund Johnny Ramone als Mitglied der extrem rechtskonservativen Waffen-Lobby NRA, Reagan- und Bush-Apologeten und Inspirationsquelle der kürzlich gegründeten ultrakonservativen Web-Site http://conservativepunk.com
    Ramone äußerte bekanntlich bei der Hall of Fame-Intronisierung die Worte "“God bless President Bush, and God bless America!” und das war leider nicht komisch gemeint. Man könnte meinen, das entspräche eben dem freien Geist in einer Punk-Band, die halt Platz auch für entgegengesetzte Meinungen bietet. Immerhin haben die Ramones auch einen Titel wie "Bonzo goes to Bitburg" mitsamt Johnny Ramone gespielt. Die Wahrheit ist aber eine andere: Die Marke "Ramones" wurde einfach bis zum bitteren Ende durchgezogen, weil sie sich etabliert hat und Kult geworden ist. Schein und Sein. Nirgendwo klafft das so auseinander wie in der jüngeren Pop-Musik. Gerade die Interviews, die Johnny Ramone in seinen letzten Jahren gegeben hat, bestätigen diese traurige Sicht.