The Human League: "Sound of the 80s? Verstehe ich nicht!"

Auch zehn Jahre nach 80s Revival-Konzerten fühlt sich Philip Oakey nie reif für die Dschungelshow.

Sheffield (mis) - Am 11. März erscheint bei Wall Of Sound/Pias das neue The Human League-Album "Credo". Zeit, bei Sänger Philip Oakey mal nachzufragen, was in den letzten zehn Jahren seit dem Album "Secrets" eigentlich so passiert ist. In erster Linie fragwürdige 80s-Revival-Tourneen, die seine Band mit Acts wie Belinda Carlisle, Howard Jones, Culture Club und ABC zusammen führte.

"Warum hat man nie Cabaret Voltaire gefragt?"

"Eine seltsame Idee", gibt auch der 55-jährige Human League-Chef unumwunden zu. "Man darf aber nicht vergessen, dass diese Sound of the 80s-Line Ups aus rein kommerziellen Gesichtspunkten erstellt werden", führt er aus.

"Ich finde ABC ja großartig, aber ich habe nie verstanden, warum man auf eines dieser 80s-Konzerte gehen sollte. Warum hat man nie Cabaret Voltaire oder Soft Cell gefragt? Bei vielen Bands habe ich keinerlei Verbindung zu dem Sound gesehen, den wir machen."

"Die Dschungelshow hat angefragt ..."

Oakey trug das Los des Schicksals mit Fassung, bereiste mit seinen weiblichen Bandkolleginnen die Welt, freute sich über anständige Gagen und machte nach dem bösen "Secrets"-Albumflop 2001 einen großen Bogen um Plattenfirmen und Aufnahmestudios.

In die Dschungelshow "I'm A Celebrity Get Me Out Of Here" wäre er trotzdem nie gegangen. "Ich wurde gefragt, aber ich mag diese Show nicht. Formate wie 'Big Brother' fand ich noch interessant: Alle Menschen waren unbekannt und man konnte sie kennenlernen und Sympathien entwickeln. Aber diese so genannten Promis kommen mir vor wie Leute, die sonst nichts zu tun haben. Wer von denen macht denn noch Musik oder dreht einen Film?"

Das vollständige Interview mit Philip Oakey über Popmusik im Wandel von 30 Jahren, alte Weggefährten auf Revival-Tourneen und eine Begegnung mit Lady Gaga lest ihr demnächst auf laut.de.