The Soda Incident: Axl Rose wirft Dr. Pepper Betrug vor

Axl Roses Anwalt droht damit, den Limonadenkonzern Dr. Pepper wegen Rufmords zu verklagen und verlangt eine Entschuldigung.

Los Angeles (thk) - Don't mess with Axl! Mr. Rose und sein Anwalt Alan Gutman werfen Dr. Pepper Kundenbetrug und Rufschädigung vor. Nachdem sich die Fata Morgana namens "Chinese Democracy" tatsächlich noch in diesem Jahr materialisiert hat, schuldet der Brausehersteller in Folge einer publicityträchtigen Ankündigung jedem US-Bürger eine Dose koffeinhaltige Limonade.

Vergangenen Sonntag wollte der Konzern sein Versprechen einlösen, verlor sich aber in organisatorischem Dilletantismus. Jeder Durstige musste sich umständlich innerhalb einer 24-Stunden-Frist online für einen Getränke-Freicoupon registrieren. Dass die Server im Zuge dieser Aktion relativ schnell zusammenbrechen mussten, war abzusehen.

"Dreiste Ausbeutung des legendären Rufs"

Billboard.com liegt ein dreiseitiges Schreiben Gutmans an Larry Young, den Präsidenten von Dr. Pepper vor. Darin fordert er den Konzern auf, sich angesichts des angerichteten Imageschadens für Guns N' Roses mit ganzseitigen Anzeigen in den größten Tageszeitungen des Landes - der New York Times, Los Angeles Times, USA Today und dem Wall Street Journal – bei den "betrogenen Kunden" zu entschuldigen.

Zudem verlangen die Gunners, dass der Brausehersteller die Einlösefrist für sein Versprechen angemessen verlängert. Nach Auffassung von Axls Rechtsbeistand handelt es sich bei der PR-Kampagne von Dr. Pepper um "eine Ausbeutung des legendären Rufs meiner Klienten und ihres mit Sehnsucht erwarteten Albums". Dadurch seien die Rechte seiner Schützlinge "schamlos verletzt" worden.

"Angemessene Entschädigung für Axl"

Aufgrund des "nicht autorisierten Ge- und Missbrauchs von Guns N' Roses' Bekanntheitsgrad und geistigem Eigentum" fordert Gutman nun eine "angemessene Summe" und droht dem Unternehmen vorsorglich mit rechtlichen Schritten, falls dieses kein akzeptables Angebot unterbreitet. "Es ist an der Zeit, für die Schweinerei gerade zu stehen" schreibt der Anwalt.

Axl hatte sich verdächtig ruhig verhalten, als Dr. Pepper ihn im März 2008 mit der Ankündiung der Wette unter Druck setzte. Jetzt, da seine Anhänger scheinbar mutwillig um ihre wohl verdiente Limo geprellt werden, regt sich offenbar sein Beschützerinstinkt. In der Übersetzung seines Winkeladvokaten wird die Promoaktion als "komplettes Fiasko" abgekanzelt, da "Dr. Pepper dem zu erwartenden Ansturm auf seine Server völlig unvorbereitet gegenüber stand".

Axl schamlos ausgenutzt?

"Ihre Kampagne hat allein dem Zweck gedient, den Bekanntheitsgrad von Dr. Pepper im Bewusstsein der Kunden zu erhöhen und aus dem öffentlichen Interesse an Axl Rose und Guns N' Roses Kapital zu schlagen." Darüber hinaus habe sich die Firma im Wortlaut ihrer Wette unterschwellig über Axl lustig gemacht, was einer "groben Imageschädigung" gleich komme.

Der Schaden, der für Axl und Konsorten aufgrund der Assoziation mit Dr. Pepper angesichts der 'hinterlistigen' Gutscheinpanne resultiere, sei nun noch um ein Vielfaches größer. Der Limonadenriese hat sich bislang nicht zu den Anschuldigungen geäußert, ist aber gut beraten, schon einmal eine Armada von Anwälten in Position zu bringen.