Die Zukunft des Rock'n'Roll als Tinnitus-Blues: Die Jahrtausendwende ist ohne Jack und Meg White nicht denkbar. Heißer Scheiß in rotweiß.
Detroit (laut) - Die "Zukunft des Rock'n'Roll", "der beste Live-Act seit Jimi Hendrix": Anfang des Jahrtausends pflastern Superlative den Weg der The White Stripes. Grund: Ihre zeitlosen Meisterwerke "White Blood Cells" (2001) und natürlich "Elephant" (2003), die von der Öffentlichkeit quasi sofort als solche anerkannt werden - auch wenn der Weg von "Seven Nation Army" in die Fußballstadien dieser Welt noch eine Weile auf sich warten lässt. Aber dazu später mehr.
Als The White Stripes 2003 auf ihrer "Elephant"-Tour nach Zürich kommen, geht der Kampf um Gästelistenplätze in der laut.de-Redaktion los. Doch wie ein paar Jahre später bei Led Zeppelin in London gibt es nur ein Ticket und die Show ist längst ausverkauft. "Seven Nation Army"? Frühstücken Meg und Jack seinerzeit irgendwo im Mittelfeld der Konzert-Setlist ab. 2011 endet ihr Höhenflug abrupt nach sechs Alben, fünf Grammys und einem Glastonbury-Headlining-Slot.
The White Stripes live war ein zügelloser Orkan, der einen von Minute eins an mitriss. Auch im Vorprogramm der Rolling Stones, der Pretty Things, der Stooges oder mit Loretta Lynn und Sleater-Kinney. Sechs Alben, sechs Grammys und große Verehrung von Künstler*innen und Fans bis zum heutigen Tage stehen zu Buche, und hier kommen 20 entscheidende Gründe.
Die 20 besten Songs der White Stripes
Während Meg seit der Trennung nicht mehr öffentlich in Erscheinung tritt, ist Jack White heute erfolgreicher Solokünstler, Nerd-Entrepreneur und Bluesrock-Archivar, der sein eigenes Plattenlabel mit angrenzendem Plattenladen und Vinylpresswerk in der Country-Hochburg Nashville betreibt. Die Zeit mit seiner Kollegin und früheren Ehefrau Meg hält er trotzdem in Ehren. Nach wie vor veröffentlicht er Special Editions über sein Label Third Man Records, 2020 erschien die erste "Greatest Hits" der Band und 2023 zum 20. Geburtstag eine Vinyl-Spezialausgabe von "Elephant": Limitierte Doppelalben mit zwei farblich mal wieder perfekt abgestimmten Vinylscheiben, einmal in "Red Smoke" und einmal in "Red & Black Smoke".
Im August 2023 schließt die Veröffentlichung "The Complete John Peel Sessions" die Feierlichkeiten ab. Seinem alten Motto, auf das wir alle neidisch sind, ist Jack White bis heute erfolgreich treu geblieben: "Vielleicht sollten wir alle unsere Jobs kündigen und den ganzen Tag lang Platten hören."
10 Kommentare, davon 9 auf Unterseiten
Eine der wenigen Bands wo wirklich jedes Album gut bis sehr gut ist! Hier noch ein paar Lieder die ihr vergessen habt: The Big Three Killed My Baby, Screwdriver, Hello Operator, Death Letter, In the Cold, Cold Night, Ball and Biscuit, Rag and Bone. Aber klar, ist schwierig wenn man nur 20 Lieder aussuchen darf xD.