Nach dem Tod eines Gitarrentechnikers erheben Crewmitglieder schwere Vorwürfe gegen Kiss. Die Band dementiert.
Detroit (fan) - Francis Stueber war seit 2002 festes Crew-Mitglied bei Kiss. Am 16. Oktober starb der 52-jährige Vater dreier Kinder während der laufenden Tournee in einem Hotelzimmer in Detroit an Covid-19. "Mein lieber Freund, Kumpel und Gitarrentechniker seit 20 Jahren, Fran Stueber, starb gestern plötzlich an Covid. Sowohl auf als auch abseits der Bühne war ich in so vielem auf ihn angewiesen", schrieb Paul Stanley einen Tag später u.a. auf Twitter. Er sei wie betäubt.
My dear friend, buddy and guitar tech for 20 years, Fran Stueber died yesterday suddenly of Covid. Both on and offstage I depended on him for so much. My family loved him as did I. He was so proud of his wife and 3 boys as they were of him. I’m numb. pic.twitter.com/RvwUGpFt0X
— Paul Stanley (@PaulStanleyLive) October 17, 2021
Schwere Vorwürfe gegen Paul Stanley und Co.
Später meldeten sich im US-Rolling Stone drei Crewmitglieder, die anonym bleiben wollen, zu Wort und erhoben schwere Vorwürfe gegen Kiss: Im Interview kritisierten sie die Corona-Politik der Band. Diese habe keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen, um die rund 70-köpfige Crew zu schützen. 13 seien infiziert gewesen, Stueber der einzige Todesfall geblieben: "Ich konnte nicht glauben, wie unsicher es war und dass wir immer noch unterwegs waren. Wir waren wochenlang frustriert, und als Fran starb, dachte ich nur: 'Ihr wollt mich wohl verarschen'".
Stanley, selbst positiv getestet, sei darüber hinaus ohne Maske herumgelaufen. Tourmitglieder hätten Impfausweise gefälscht bzw. ihre Infektion verschwiegen. Getestet habe man nur bei Symptomen. Kiss hätten außerdem einen Covid-Zuständigen für die Tour eingeplant, diese Stelle aber kurz vor dem Start gestrichen.
Kiss wehren sich
Die Band widersprach der Darstellung umgehend entschieden. Man habe sehr wohl einen Covid-Sicherheitsbeauftragten engagiert, der sicher gestellt habe, dass jeder alle Richtlinien genau befolgt habe. "Unsere 'End of the Road World Tour' verfügte über COVID-Sicherheitsprotokolle, die den Richtlinien des Bundes, der Länder und der Kommunen entsprachen und diese in den meisten Fällen sogar übertrafen. Aber letztendlich handelt es sich immer noch um eine globale Pandemie, und es gibt einfach keine narrensichere Möglichkeit, eine Tournee ohne ein gewisses Risiko durchzuführen". Alle an der Tour Beteiligten seien außerdem doppelt geimpft gewesen.
Die Vorwürfe der Crewmitdlieder widersprechen jedenfalls dem öffentlichen Bild, das die Band pflegt. So gaben sich Kiss im Internet in Sachen Corona stets verantwortungsbewusst. Stanley erklärte beispielsweise während seiner Covid-Erkrankung, dass er sich ohne Doppel-Impfung nicht erholt hätte.
SIXTEEN DAYS since my Covid symptoms. TWENTY FIVE MILES on my bike today. I'm back and NEVER would have been through it like this without being double vaxxed and proper medications. pic.twitter.com/P9ohNH6pXo
— Paul Stanley (@PaulStanleyLive) September 8, 2021
2 Kommentare
"Toter Rowdie"
Junge, der sieht ja aus wie dieser eine kaputt-geliftete "Ken"-Typ.