Vorchecking: Opeth, Father John Misty, Bibiza

Außerdem neu am Freitag: Flake, Marilyn Manson, Reinhard Mey, Michael Kiwanuka, Body Count, Alte Bekannte, Soap & Skin, Wanda, Kim Deal etc.

Konstanz (laut) - Die überschwänglichen Reviews zu "Chloë And The Next 20th Century" weltweit haben gezeigt: Sogar wenn seine Texte ausnahmsweise keine erkennbaren Spuren von Ironie und Sarkasmus aufweisen, kommt der Indie-Liebling noch mit den klebrigsten Swing- und Big-Band-Ausflügen durch. Auch auf diesem neuen Album klingt Joshua Tillman aka Father John Misty zeitweise wie ein morrisseysche Zeilen singender Robbie Williams mit Kammerorchesterbegleitung, für Diabetiker nicht zu empfehlen! Solche Zuckerguss-Momente bleiben aber glücklicherweise die Ausnahme. "Mahashmashana" ist abwechslungsreich, zumeist sehr geschmackvoll instrumentiert, Tillmans Songwriting war nie besser, seine Lyrics ebenfalls nicht.

Allzu leicht hätte er es sich einfach machen können, dieser Bibiza. Einfach immer schön weiter die Falco-Welle reiten, seiner Heimatstadt drei, vier weitere angeschickerte Oden auf den Leib schneidern. Wird schon passen, kam beim letzten Mal ja auch gut an. Ja, denkste: Der Mann laboriert zwar ungebrochen schwer an Discoschnupfen und morbider Melancholie, der Schmäh trieft dabei aus jeder Zeile, wer "Wiener Schickeria" mochte, muss keinesfalls enttäuscht von dannen ziehen. "Bis Einer Weint" geht aber darüber hinaus. Eskapismus funktioniert eben immer nur eine Zeit lang, persönliche Probleme und der Zustand der Welt lassen sich kaum nachhaltig die Nase hochziehen. Es ehrt Bibiza, dass er tiefer schürft, sich veränderten Umständen stellt und sich dabei nicht nur in Weinerlichkeit ergeht. An manchen Stellen wird er sogar regelrecht politisch, huch?! Dass sein Shit dabei groovy, cool und tanzbar bleibt: wahrscheinlich sein größter Kunstgriff.

(bearbeitet)

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Zum ersten Mal seit "Watershed" (immerhin 16 Jahre her) grunzen Opeth wieder auf einem Album. Für die Früher-war-alles-besser-Fraktion steht "The Last Will And Testament" vermutlich allein schon deshalb als Album des Jahres fest. Einen Lieblingssong zu finden, dürfte allerdings schwierig werden, schon allein wegen der eigenwilligen Betitelung - §1-7. Thematisch ließ der alte Schwede sich von der Serie "Succession" inspirieren. Nettes Gimmick: Prog-Guru Ian Anderson flötet und spricht gleich in mehreren Tracks. Da hüpft das Nerd-Herzchen.

Sie hat es durchgezogen: "Nobody Loves You More" ist Kim Deals Solo-Debüt, zumindest unter eigenem Namen. Die ältesten Songs auf der Platte wurden allerdings schon 2011 geschrieben, kurz nachdem die 63-Jährige von der "Lost Cities Tour" der Pixies zurückkam und nach Los Angeles umzog. Die letzten Aufnahmen fanden Ende 2022 statt - noch mit ihrem engem Freund Steve Albini.

Als die BBC ihre Watchlist für das Jahr 2012 vorstellt, reiht sich Michael Kiwanuka in ein Phänomen ein, das zum Trend wird. Das Volk dürstet im Nachgang des Todes von Amy Winehouse nach Soul made in UK zwischen Pop und Orchester. Und es bekommt neben Kiwanuka Lianne La Havas, Jonathan Jeremiah, Eliza Doolittle, Duffy, Corinne Bailey Rae und Joss Stone. Kiwankuas Name ist nach wie vor präsent, obwohl er seine Musik nicht überhastet veröffentlicht. Fünf Jahre nach "Kiwanuka" erscheint nun "Small Changes" und nach wie vor wirkt der 37-jährige Londoner an manchen Stellen dank seiner verzaubernden Wärme wie ein junger Bill Withers.

Alle Neuerscheinungen am 22. November auf einen Blick:

Accuser - Rebirthless
Alte Bekannte - Weihnachten kommt immer so plötzlich
Bibiza - Bis Einer Weint
Black Star - No Fear Of Time
Body Count - Merciless
Bon Jovi - Bon Jovi (Deluxe Edition, Re-Release)
BRKN - Tränen (EP)
Can - Live in Keele 1977
Coldplay - Parachutes (Black Eco Vinyl)
Coldplay - A Rush Of Blood To The Head (Black Eco Vinyl)
Crossbone Skully - Evil World Machine
Doro - Rock 'N' Roll Christmas Party
Eddie 9V - Saratoga
Ezhel - Derdo
Father John Misty - Mahashmashana
Flake - Flake feiert Weihnachten
Gwen Dolyn - X-Rated Feelings
Isobel Campbell & Mark Lanegan - Ballad Of The Broken Seas (Re-Release)
Jpegmafia - I Lay Down My Life For You (CD/LP)
Joan Armatrading - How Did This Happen? What Does It Mean
Kelly Clarkson - When Christmas Comes Around... Again
Kim Deal - Nobody Loves You More
Marillion - This Strange Engine (Deluxe Media Book, Re-Release)
Marilyn Manson - One Assasination Under God
Mesh - The Point at Which It Falls Apart (Re-Release)
Michael Kiwanuka - Small Changes
New Order - Brotherhood (Definitive Edition, Re-Release)
Opeth - The Last Will And Testament
Original Soundtrack - Wicked: The Soundtrack
Patty Gurdy - Tavern
Reinhard Mey - In Aschaffenburg - die wiedergefundene Tournee 1992
Roge - Curyman II
SALÒ - Problemzone Mensch
Soap & Skin - Torso
Spliff - The Spliff Radio Show (Re-Release)
Spliff - Herzlichen Glückwunsch! (Re-Release)
Spliff - 85555 (Re-Release)
Spliff - Emergency Exit (Re-Release)
Spliff - Schwarz auf Weiß (Re-Release)
Storace - Crossfire
The Beatles - 1964 U.S. Albums In Mono (8LP Box)
The Busters - Live & Loud
The Smashing Pumpkins - Aghori Mhori Mei (CD/LP)
Thompson Twins - Into The Gap (40th Anniversary)
U2 - How To Dismantle An Atomic Bomb (20th Anniversary)
Various Artists - Dämmerland
Various Artists - Die Ultimative Chartshow - Hits des Jahres 2024
Various Artists - The Dome Vol. 109
Wanda - Live am Wiener Donauinselfest 2024
Warhaus - Karaoke Moon
Xandria - Universal Tales