In Georgia ist öffentliches Tragen von Waffen erlaubt. Die Music Midtown-Verantwortlichen sind dagegen.
Atlanta (leb) - Jack White, Future, My Chemical Romance und Fall Out Boy hätten Mitte September auf einem Festival in Atlanta, Georgia auftreten sollen. Doch daraus wird nun nichts. Das Festival ist abgesagt: "Aufgrund von Umständen, die sich unserer Kontrolle entziehen, wird Music Midtown in diesem Jahr nicht stattfinden". Damit ziehen die Verantwortlichen die Konsequenzen aus dem seit 2019 geltenden "Guns everywhere"-Waffengesetz in dem US-Bundesstaat.
Das Gesetz erlaubt das Tragen von Waffen in öffentlichen Gebäuden wie Kirchen, Schulen und Bars sowie auf öffentlichen Plätzen. Die Veranstalter:innen wollten dies jedoch auf dem Festivalgelände trotzdem verbieten. Da das städtische Areal nur kurzzeitig gemietet wird, greift das Gesetz aber und verhindert ein solches Waffenverbot. Für die Betreiber:innen des Festivals nicht hinnehmbar, zumal sich viele der gebookten Acts öfter für ein Verbot von privat geführten Waffen aussprechen. Das Music Midtown findet seit 1994 statt und hätte wie in den vergangenen zehn Jahren im Piedmont Park in Atlanta stattfinden sollen.
Hey Midtown fans - due to circumstances beyond our control, Music Midtown will no longer be taking place this year. We were looking forward to reuniting in September and hope we can all get back to enjoying the festival together again soon. pic.twitter.com/cI5M37UNW8
— Music Midtown (@MusicMidtown) August 1, 2022
Absage kostet 50 Millionen Dollar
Stacey Abrams, die Anwärterin auf das Amt der Gouverneurin von Georgia, äußerte sich auf Twitter verärgert: "Es ist beschämend, aber nicht überraschend, dass der Gouverneur sich mehr um den Schutz gefährlicher Menschen kümmert, die in der Öffentlichkeit Waffen tragen, als um die Rettung von Arbeitsplätzen und den Erhalt der Wirtschaft in Georgia". Die Absage des Festivals koste die Wirtschaft Georgias laut ihrer Aussage 50 Millionen Dollar.
The cancellation of Music Midtown will cost Georgia’s economy $50 million.
It's shameful, but not surprising, that the governor cares more about protecting dangerous people carrying guns in public than saving jobs and keeping business in Georgia. pic.twitter.com/8cAECHE7IF
— Stacey Abrams (@staceyabrams) August 1, 2022
Sicherheitsvorkehrungen nehmen zu
Allgemein stünden die Sicherheitsvorkehrungen auf Musikevents seit der Tragödie beim Astroworld-Festival von Travis Scott auf dem Prüfstand, berichtet derweil die Washington Post. Bei dem Festival des Rappers kamen im vergangenen November zehn Fans ums Leben, Hunderte wurden verletzt. Expertin Morgan Milardo beobachtet seit diesem Sommer nun eine Zunahme der Sicherheitsmaßnahmen auf Festivals. Künstler:innen und ihre Crews würden vermehrt darauf hingewiesen, was im Notfall zu tun sei, sagte sie der Post.
1 Kommentar
Es gibt ja auch keinen besseren Ort, Waffen zu tragen, als auf einem Festival!