laut.de-Biographie
Poisonblack
In Skandinavien scheint es für Musiker zum guten Ton zu gehören, mindestens zwei Nebenprojekte am Laufen zu haben. Ville Laihiala, der bis zu deren Ende 2005 bei Sentenced einen erstklassigen Job abgeliefert hat, spricht von Poisonblack allerdings schon zur Gründungszeit 2003 von einer richtigen Band, nicht nur von einem Ableger.
Früher hauptsächlich an der Gitarre unterwegs, steht der Mann bei Sentenced ausschließlich am Mikro. Um endlich auch wieder selbst an der Klampfe aktiv zu werden, gründet er Poisonblack und schreibt für "Escapexstacy" fast alle Songs, die er auch selbst einspielt.
Statt aber eine Solosache daraus zu machen, holt er sich neben seinem alten Kumpel Janne Kukkonen (Bass) noch zwei weitere, zunächst nur als Gäste fungierende Musiker ins Boot. Für den Gesang hat er ebenfalls schon jemanden im Auge: Juha-Pekka Leppäluoto, den Sänger von Charon. Mit ihm und seiner Band waren Sentenced in Finnland zuvor bereits auf Tour.
Die Idee zu Poisonblack existiert im Grunde schon seit 2000, als Ville ein paar seiner Ideen ausarbeitet und seinen Kumpel Janne einweiht. Das Schreiben der Songs läuft also in aller Ruhe ab, Ville und Janne ergänzen sich prima.
Da sich Ville aber von vorne herein allein auf die Gitarre konzentrieren will, kommt J.P. ins Spiel. Er ist Villes Wunschkandidat und sagt glücklicherweise direkt zu. Century Media zeigen sich von dem Material vom Fleck weg überzeugt und veröffentlichen das Debüt der Band Mitte Februar 2003.
Die Musik auf "Escapexstacy" unterscheidet sich nicht grundlegend von der der Hauptbands von Ville und J.P., könnte aber eine willkommene Alternative zu HIM bieten, die seit ihrem Debüt das Rocken anscheinend verlernt haben.
Nach den ersten paar Europadates steigt J.P. allerdings schon wieder aus, steht aber für die Dezember-Shows mit Moonspell, Lacuna Coil und Passenger noch einmal hinterm Mikrofon. Danach beginnt die Suche nach einem neuen Sänger.
Die ist Anfang 2004 allerdings beendet, Ville übernimmt den Job einfach selbst. Schon im Mai stehen Poisonblack wieder im Studio und kündigen das nächste Album für Oktober an. Zu der Zeit sieht und hört man davon allerdings wenig, dafür hat sich das Line-Up ganz schön verändert.
Die neue Scheibe liegt zunächst auf Eis, da sich Ville darauf konzentriert, Sentenced zu Grabe zu tragen. Erst Anfang 2006 geht es erneut ins Studio, um weitere Songs aufzunehmen. Inzwischen wursteln neben Ville noch Janne Markus (Gitarre), Antti Remes (Bass), Tarmo Kanerva (Drums) und Keyboarder Marco Sneck (unter anderem Kalmah) in der Band.
"Lust Stained Despair" erscheint Ende August 2006 und unterscheidet sich stellenweise doch recht deutlich von seinem Vorgänger. Im selben Jahr streichen Sentenced endgültig die Segel, Poisonblack steigt zu Villes Hauptband auf. So sieht man ihn nicht nur mit Lacrimas Profundere, sondern auch auf diversen Festivals spielen.
Die dritte Scheibe "A Dead Heavy Day" gehört zum härtesten Stück Musik, das Ville bis dato veröffentlicht hat. Entsprechend werden Poisonblack für das Tourpackage mit Dark Tranquillity und Fear My Thoughts gebucht, mit denen sie Ende des Jahres unterwegs sind. 2009 lassen sich Poisonblack hingegen nur äußerst selten blicken, arbeiten dafür aber konstant am nächsten Album.
Stilistisch bieten "Of Rust And Bones" (2010) oder auf "Drive" (2011) keine Überraschungen. Dafür achtet die Band immer darauf, ihren Sound um einige Details zu erweitern. Leider fassen die Finnen nach wie vor nicht richtig in der deutschen Metalszene Fuß, weswegen "Lyijy" 2013 außerhalb Skandinaviens gar nicht mehr erscheint.
Wenigstens das Castle Rock Festival weiß um die Qualitäten der Band und verpflichtet Poisonblack 2015 als einen der Headliner.
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