laut.de-Biographie
Sero El Mero
"Von Green Yards in die Charts/Jetzt sind Meros überall, ich hab's gesagt." Was Sero El Mero im Sommer 2018 noch auf die eigene Anhängerschaft bezieht, lässt sich wenige Monate später auf einen Großteil der relevanten nachwachsenden Rap-Generation münzen. Gemeinsam mit Mero und Fero47 bildet der 1999 in Bremerhaven geborene Musiker die Speerspitze der '-ero-Rapper', die sich abseits der Namensähnlichkeit auch in der musikalischen Herangehensweise und vor allem der Vermarktung ihrer Erzeugnisse gleichen.
Mit Tupac und Nate Dogg lassen sich seine Vorbilder dem warmen Westcoast-Hip Hop zuordnen. Als Digital Native wagt er seine ersten eigenen musikalischen Schritte über Facebook. In Handyvideos gibt er seine Texte über die Instrumentals populärer Songs von Kendrick Lamar, Dr. Dre oder den Flatbush Zombies zum Besten. Das "Rap-Talent des 17-Jährigen ist kaum zu überhören", bescheinigt ihm Hiphop.de im Sommer 2017. Als sich der Social-Media-Schwerpunkt der anvisierten jugendlichen Zielgruppe in Richtung Instagram verlagert, folgt auch Sero El Mero dem Ruf.
Auf der Plattform sammelt er eine halbe Million Anhänger. "Sero El Mero und ich haben Instagram mit Handy-Videos komplett hops genommen", erklärt sein späterer Label-Kollege Mero. Im Juli 2018 nutzt Sero El Mero die gewonnene digitale Basis für den nächsten Karriereschritt. "Wir schulden den Leuten was Professionelles", erkennt er einleitend in seinem ersten Musikvideo "Meros Überall". Vor allem sein selbstbewusst zur Schau gestellter variabler Flow vermittelt einen fachmännischen Eindruck. Auf seinen ersten Clip folgen "Schnelles Geld" und "Green Yardz Connection".
Textlich sei der Rapper "noch ausbaufähig", fällt das verhaltene Urteil der Vice aus. Dennoch verfüge Sero El Mero über das "Talent, zwischen verschiedenen Flows und Styles zu switchen." Xatar zeigt sich vom Bremerhavener überzeugt und nimmt ihn ein halbes Jahr nach Mero im Mai 2019 auf seiner Plattform Groove Attack Trax unter Vertrag. Parallel dazu erscheint mit "Ohne Sinn" die erste Single aus dem Debütalbum des Rappers. "Ich glaub', der Officer ist neidisch auf mein'n Benzer" lässt ein Weltbild erkennen, dass sich nur wenig von seinen erfolgsfixierten Kollegen unterscheidet.
Auf seine erste Top-10-Single folgt die Auskopplung "Dein Fahrer", der Produzent Mad Max mit karibischen Rhythmen einen zeitgeistigen Sound verpasst. Im Juli tritt Sero El Mero bei den für Kopfschütteln sorgenden Hype Awards auf und veröffentlicht "Anders", bevor schließlich sein Debütalbum "Babyfaceflow" erscheint. Mit vielen Millionen Klicks im Rücken sättigen kleine Brötchen den Rapper nicht mehr. Vielmehr strebt er nun nach deutlich höheren Zielen: "Fühl' mich so wie 50 Cent im Benz – Sero El Mero for President!"
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