Porträt

laut.de-Biographie

Slade

"Everybody raise both of your hands in the air, everybody, everybody. I said clap your hands, everybody clap your hands, yeah, yeah, yeah" singen Slade 1971 in "Get Down And Get With It". Obwohl es sich um ihren ersten Hit handelt, enthält er bereits die wichtigsten Botschaften einer der erfolgreichsten Bands der 70er Jahre: begeisternde Liveauftritte, Nähe zu den Fans und gute Laune.

Bevor sie mit der Single Platz 16 der englischen Charts belegen, haben die Mitglieder schon viel Erfahrung in Coverbands gesammelt. Don Powell (Schlagzeug) und Dave Hill (Gitarre) treffen in der ersten Hälfte der 60er Jahre aufeinander. 1966 spielen sie gemeinsam in The N'Betweens, als sie auf Noddy Holder (Gesang) stoßen, den sie dem jungen Robert Plant vorziehen. Kurz danach kommt der Multiinstrumentalist Jim Lea (Bass, Geige, Keyboards) hinzu und die Lineup ist komplett.

1969 taufen sie sich in Ambrose Slade um und geraten in die Hände Chas Chandlers, der schon als Bassist der Animals und als Produzent der Jimi Hendrix Experience Hiterfahrung gesammelt hat. Sie veröffentlichen ihr erstes Album "Beginnings", das auch Coverversionen von Frank Zappa, Beatles und Marvin Gaye enthält.

Chandler überredet sie, sich auf eigenes Material zu konzentrieren, eine Aufgabe, um die sich von nun an Lea und Holder kümmern. Zwar schafft es ihr zweites Album "Play It Loud" (1970) unter dem neuen Namen Slade nicht in die Charts, dennoch ist der erste Erfolg mit der Single "Get Down And Get With It" nur noch um die Ecke. Die Band beschließt, sich die Haare wachsen zu lassen, hohe Stiefel anzuziehen und in Glitzerklamotten aufzutreten. Damit gehören sie zu den Mitgründern des Glam Rocks.

Mit dem neuen Look beginnt in England eine Erfolsserie, wie es sie seit den Beatles nicht mehr gab: Bis 1976 landen alle ihre Singles in den Top 20, sechs davon auf Platz eins. Mit der zweiten Single "Coz I Luv You" finden sie sich europaweit an der Spitze der Charts wieder und eröffnen eine Serie von erfolgreichen, "falsch" geschriebenen Titeln, zu denen "Take Me Bak'Ome" (1972), "Cum On Feel The Noize" und "Skweeze Me Pleeze Me" (beide 1973) zählen.

Nach "Slayed" (1972) ist ihr drittes Album bereits ein Livemitschnitt, der ihre jahrelange Bühnenerfahrung dokumentiert. "Alive!" (1972) beginnt mit dem Auftritt einer unbekannten Band in einer Kneipe und endet vor einem riesigen Publikum, das sich die Kehle aus dem Hals brüllt. Es gilt nach wie vor als eine der gelungensten Konzertaufnahmen. Ein Jahr später schaffen sie mit der Weihnachtssingle "Merry Xmas Everybody" ein Unikat: Nicht nur führt die Single bei Erscheinung wie gewohnt die Hitparade an, sondern sie gelingt bis in die 90er hinein fast jedes Jahr in die englischen Top 100.

Weniger erfolgreich sind Slade in den USA, wo sie wie Robbie Williams dreißig Jahre später kaum auf Interesse stoßen. Ihre Alben erscheinen zwar auch Übersee, teilweise mit anderen Titeln, aber selbst als sie 1976 200 Konzerte als Vorband von Kiss und Aerosmith geben, zeigt sich das Publikum wenig interessiert. Ironisch benennen sie ihr 77er Album "Whatever Happened To Slade" und stellen sich auf magere Jahre ein. Holder und Lea machen sich über den Untergang des Glam durch die aufkommende Punkbewegung lustig und veröffentlichen drei New Wave-Singles als The Dummies.

Im August 1980 feiern sie ein furioses Comeback, als sie beim Monsters Of Rock in Reading im letzten Moment für Ozzy Osbourne als Headliner einspringen. Zu Beginn befürchten die Organisatoren einen Massenaufstand, nach gellenden Pfiffen bei den ersten Liedern begeistern sie das Publikum aber so sehr, dass ihnen als letzte Zugabe nur noch "Merry Xmas Everybody" übrig bleibt.

Mit neuem Plattenvertrag veröffentlichen sie 1982 ihr bis dahin härtestes Album "Til'Deaf Do Us Part", das ihnen Vergleiche mit Iron Maiden einbringt. Im selben Jahr covern Quiet Riot "Cum On Feel The Noize" und plötzlich wird auch das US-ameikanische Publikum auf sie aufmerksam. Die Singles "My Oh My" und "Run Runaway" haben 1984 auf beiden Seiten des Atlantik Erfolg, wie auch das dazugehörige Album "The Amazing Kamikaze Syndrome" (Europa) / "Take Your Hands Off My Power Supply" (USA).

Es ist der letzte Höhepunkt vor dem endgültigen Untergang. Zwar bringen sie 1985 mit "Rogue's Gallery" und 1987 mit "You Boyz Make Big Noize" zwei weitere Studioalben heraus und platzieren sich 1985 mit "Crackers - The Christmas Party Album" noch einmal in den englischen Charts, allmählich wandeln sie sich aber in eine Liveband um, die alte Erfolge runterspielt, ohne neue hervorzubringen. So kommt es, dass 1991 das Songschreiberduo aussteigt. Bassist/Geiger/Keyboarder Lea arbeitet seitdem als Psychotherapeut, Frontman Holder ist dagegen im britischen Fernsehen und als Radio-DJ tätig.

Leadgitarrist Hill und Schlagzeuger Powell machen zunächst als Slade II weiter, eignen sich in der zweiten Hälfte der 90er Jahre allerdings wieder den alten Namen an. Mit zwei Alben ("Keep On Rockin'" 1996 und "Cum On Let's Party" 2002), vor allem aber mit Liveauftritten in Begleitung von Steve Whalley (Gesang) und Dave Clover (Bass) halten sie ihre alten Fans nach wie vor bei Laune - regelmäßig auch im deutschsprachigen Raum.

Alben

Surftipps

  • Offizielle Seite

    Gestaltung etwas billig, passend zum Look der Band, dafür umfangreichund aktuell.

    www.amazingslade.net
  • Uwes Slade-Fanpage

    Auf Deutsch.

    http://freehomepage1.de/members/sladefan
  • Spanische Fanseite

    Mit umfangreicher englischer Biografie.

    http://usuarios.lycos.es/slade/
  • Polnische Webseite

    Mit Downloads auf Polnisch ...

    http://free.of.pl/a/aveslade/

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