laut.de-Biographie
Tenacious D
Wer dachte, mit J.B.O. und den legendären Spinal Tap wäre im Comedyrock-Sektor alles gesagt, muss sich getäuscht sehen, denn mit Tenacious D (steht für "Tenacious Defence", einem Begriff aus dem Basketball, wenn die Abwehr den Gegener früh attackieren soll) fängt der geistige Supergau erst richtig an. Das Duo aus Kalifornien trifft 1985 zum ersten Mal aufeinander. Kyle Gass ist damals 24 und Jack Black 16.
Anfangs können sich die beiden eigentlich gar nicht richtig leiden, aber nachdem sie sich etwas besser kennen lernen, bringt Kyle Jack sogar das Gitarrespielen bei. Beide sind zu dieser Zeit Mitglieder der Actors Gang und spielen auch zusammen in Tim Robbins Bühnenstück "Carnage" mit. Robbins ist von Jacks Performance so begeistert, dass er ihn fortan in all seinen Produktionen mitspielen lässt.
Überhaupt ist eher Jack derjenige, der dem internationalen Publikum als Schauspieler noch am ehesten bekannt sein dürfte, denn er spielt unter anderem mit Bruce Willis zusammen in "Der Schakal" (der Kerl, der von Willis mal kurz auseinander geballert wird), neben John Cusack in "High Fidelity" (Angestellter im Plattenladen) oder mit Susan Sarandon und Sean Penn in "Dead Man Walking". Auf dem Plakat zu "School Of Rock" posiert Jack Black sogar im Angus Young-Look inklusive Gibson SG. Neben durchaus ernsten Rollen ist seine Vorliebe aber das Comedy-Fach.
Letzteres trifft auch auf Kyle zu, der bisher nur in winzigen Nebenrollen in Filmen wie "Evolution" (mit David Duchovny), dem Slasher "Braindead" oder "Almost Famous" (mit Jerry Maguire) zu sehen war. Ansonsten ist er eher in Sitcoms zu Hause und neben der Gitarre auch noch am Saxophon bewandert.
Diese beiden Hirnis fangen also an, in Kyles Appartement einige Sachen auf den Akustik-Klampfen zu proben und nennen sich zunächst The Axe Lords. Ihren ersten Auftritt haben sie mit einem einzigen Song ("Tribute") in Al's Bar in L.A. Downtown, bei dem sie natürlich noch allerlei Schwachsinn vom Stapel lassen und damit David Cross, einen der Produzenten von HBOs "Mr. Show", derart beeindrucken, dass dieser mit ihnen "Tenacious D: The Greatest Band on Earth which appeared on HBO" produziert.
Nach drei Doppelfolgen, in denen neben anderen auch Ben Stiller und Jeaneane Garafalo auftreten, ist aber Schluss und es ist an der Zeit, die ultimative CD aufzunehmen. Dazu packen sie sich Dave Grohl von den Foo Fighters (der im Video zu "Tribute" auch den Teufel spielt), die Dust Brothers und noch ein paar andere Nasen, um 21 Songs mit begnadeten Titeln wie "Fuck Her Gently", "Karate Schnitzel" oder "Rock Your Socks" einzuspielen.
Es kommt was kommen muss, Tenacious D werden die größte Rockband aller Zeiten und drehen zu den Songs "Tribute", "Wonderboy" und "Fuck Her Gently" drei geniale Videos (u.a. führt Spike Jonze Regie), die jeder mal gesehen haben sollte. Damit nicht genug kommt 2007 ein kompletter Film mit und über die beiden Wirrköpfe ins Kino: "Tenacious D - Kings Of Rock".
Dazu gibts am 7. Februar den Soundtrack "The Pick Of Destiny". Außerdem erscheint die unglaubliche DVD "The Complete Masterworks" (2003), die ein Live-Konzert aus der Brixton Academy, die komplette TV-Serie sowie Videoclips enthält, einige Tage zuvor als Re-Release ("Part 2" der DVD holzt dann 2007 in dieselbe Kerbe). The D gehen im Zuge des Albums auf Tour und spielen u.a. erstmals im New Yorker Madison Square Garden sowie auf großen Festivals.
Für den Drittling "Rize Of The Fenix" (2012) lassen sich Jack und Kyle dann ein halbes Jahrzehnt Zeit: "Wir nahmen das Ding derb und schmutzig in der Garage von einem Kumpel auf, so wie Nirvana bei ihrem ersten Album "Bleach" und die Beatles bei ihrem ersten Album "Help"." Das lassen wir mal so stehen, zumal Dave Grohl erneut die Felle bearbeitet.
Der Hollywood taugliche Comedy-Trailer zur Platte namens "Tenacious D - To Be The Best", u.a. mit Val Kilmer und Tim Robbins, verspricht zuvor Großes, und "Rize Of The Fenix" löst das Versprechen natürlich ein: Prompt werden Tenacious D für Rock am Ring/Rock im Park sowie fürs britische Download Festival gebucht.
Und gleichgültig wieviele Scheiben JB und KG noch einspielen und wie oft man das Duo samt Band noch live oder im Kino zu Gesicht bekommen wird - ihr Manifest, besser: ihr Vermächtnis, die 10 Gebote des Rocks bleiben für immer in Stein gemeißelt:
1. Never stop Rocking.
2. Legalize all drugs.
3. Quit your day job.
4. All Religion should be taxed.
5. Cut down on carbohydrates.
6. Fuck her gently.
7. Never believe what people tell you after a show.
8. Always take a spoonfull of Metamucil after a heavy day of eating.
9. Get at least 9 hours of sleep a day.
10. Eatin' ain't cheatin'.
1 Kommentar mit einer Antwort
https://www.theguardian.com/culture/articl…
Schade.