laut.de-Kritik
Ernst gemeinter Wahnsinn mit abartigen Riffs.
Review von Eberhard DoblerEs gibt sie, diese eine Band, die man einfach gut finden muss: Tenacious D. Kennt man den Output von Hollywood-Weirdo Jack Black und Kyle Gass in Bild, Text und Ton nimmt man diese Musik erst mal weniger ernst. Allein: Die Dudes spielen auf Festivals neben Metallica und baden geradezu in den Sprechchören des Publikums!
Die Gründe dafür sind unüberhörbar: Nach den Riffs von "Low Hangin' Fruit", "Deth Starr" und "Throw Down" oder auch des fulminanten Openers "Rize Of The Fenix" leckt sich jede Rockband - ob Hard, Classic oder Alternative - die Finger, ist sie noch halbwegs bei Trost. Gibt dann noch einer wie Dave Grohl zum wiederholten Male seinen Segen am Drumkit, erklärt das vieles. Zumal der Foo Fighter amtlich Gas gibt.
Der Kern des ernst gemeinten Wahnsinns bleibt aber Jack Black: Seine Gesangsleistung ist der Hammer, scheint sogar noch beeindruckender als auf den Platten zuvor. Und da war er schon gut, denkt man nur an Tracks wie "Wonderboy". Hardrock-Comedy und Satire hin oder her: Tenacious D spielen so over the top, dass es wieder saugut ist.
Die Tracks sind im Genrekontext wieder durchweg als High End-Kino produziert: von den zwei Akustikgitarren angefangen über bratzende E-Gitarren oder Streichereinsätze bis hin zu den harten Drums. Von kurz und knackig überdreht bis episch hymnisch zelebrieren Tenacious D den Rock'n'Roll. Aerosmith, Bon Jovi oder Led Zeppelin sind nur einige Bands, die in den Sinn kommen.
Den schrägen Drive begründen neben der Performance die auf den selbst errichteten Mythos ("Rize Of The Fenix", "The Ballad Of Hollywood Jack And The Rage Kage") bezogenen und ironisch auf Genre-Stereotypen und Business abzielenden Texte (etwa "Roadie"). Dass sich zwischendurch auch ein ernster Inhalt einschleicht, stört nicht. Im Gegenteil: "All religions of the world today / We got to leave 'em alone / We got to use our fucking brains today / Before we're gone ("Throw Down").
Nach hinten raus wirds dann immer wilder: "Rock Is Dead" geht fast als das "Rock Around The Clock" dieses Jahrhunderts durch. Das kurze "To Be The Best" im 80er-Flashdance/"Maniac"-Sound kapiert keiner. Bei der abschließenden Roadballade "39" ist dann aber wieder alles in bester Ordnung: "She's 39, but she still looks young / Not very young, but a lot of fun ... She needs a dentist appointment quick / I pay for it and she sucka my dick".
30 Kommentare
Haha. Die Zensierungen des Covers. Erst nach zweimaligen Hinsehens habe ich erst bemerkt das das Ding Penisform hat.
Wie "To be the Best" kapiert keiner? Das einzige, wa ich nicht kapiere, ist, dass es so kurz ist, weil es verdammt geil ist.
Jaaaaaa T ist wirklich back ... nach der ollen unkomischen Filmscheibe ham die beiden Schwergewichte endlich wieder ein sauberes Stück Comedyrock mit Kultfaktor geschaffen. Bei den Dialogen gibt es wieder urkomische Momente z.B. wenn Kyle mit einer Flöte Nachts im Studio von Jack in flagranti erwischt wird und die beiden Knallköppe sich eine instrumentale Jagd liefern. Eine unglaubliche Songidee jagd die nächste ... Weltfrieden mit Todesplanet oder Sex mit Rentnern ... Musikalisch ist alles sehr Abwechslungsreich und die Drums sind natürlich über jeden Zweifel erhaben ^^
oder nicht
...bestellt aus GB: da spart man 12 bis 16 @ und hat den spass, diesen quark nicht hören zu müssen
oder nicht
...bestellt aus GB: da spart man 12 bis 16 @ und hat den spass, diesen quark nicht hören zu müssen
@Der-Wal (« ... und hat den spass, diesen quark nicht hören zu müssen »):
Welch betrübliche Vorstellung!