laut.de-Kritik
Wie die Ärzte schon feststellten: unrockbar.
Review von Giuliano BenassiDie Voraussetzungen für einen gelungenen Soundtrack sind hier eigentlich gegeben. Schon der Titel verpflichtet zu Qualität, dazu kündigt sich der Film im Trailer recht witzig an. Das Sahnetüpfelchen: Hauptdarsteller Jack Black posiert auf dem Cover im Angus Young-Look inklusive Gibson SG. Die Chancen für eine vernünftige Auswahl an Meilensteinen stehen also nicht schlecht.
Einen Kanon der Rockmusik zusammen zu stellen, ist natürlich ein Unterfangen, das endlose Diskussionen nach sich zieht. Manche Namen in der Tracklist stehen außer Frage: The Who, Cream, Led Zeppelin, T.Rex (mit Marc Bolan) und Ramones gehören zweifellos dazu.
The Darkness können dank ihrer Erfolge in England auch noch durchgehen. Die Doors in diese Kategorie einzuordnen, ist dagegen eher problematisch. Und was ist mit Fleetwood Mac-Chanteuse Stevie Nicks? Das gerade sie als Quotenfrau herhalten muss, ist mehr als fragwürdig.
Das gilt auch für die Lückenfüller. No Vacancy ist eine für den Film zusammen gestellte Band, lediglich die Black Keys hören sich als eher unbekannte Band noch ganz gut an, ohne aber für einen Kracher zu sorgen. Wylde Ratttz hatten schon einen Auftritt als Begleitung von Ewan McGregor in "Velvet Goldmine", sie schlagen sich trotz Stooges-Vergangenheit nur mittelprächtig. Die Filmausschnitte ernten nicht einmal ein müdes Lächeln.
Höhepunkt des Streifens ist der abschließende Auftritt der Rock-Klasse. "It's A Long Way To The Top" stellt keine schlechte Wahl dar, mit AC/DC kann man nicht viel falsch machen. Die Interpretation führt aber zu Bauchschmerzen: Jack Black hört sich zwar erstaunlicherweise wie Bon Scott an, Keyboard-Solo und Soul-Einlage gehen jedoch gründlich daneben.
Bis zum Gipfel ist der Weg tatsächlich lang, wie der Titel des Lieds klar stellt. Dem Nachwuchs auf der School Of Rock steht ein langer, steiler Anstieg bevor.
Mit diesem Soundtrack ist er zudem schlecht ausgerüstet. Vielleicht sollten Jack Black und seine Mitschüler erst mal mit den Ärzten eine Gruppentherapie absolvieren. Denn das ernüchternde Fazit lautet: unrockbar.
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