laut.de-Biographie
The Bangles
Die Bangles aus Los Angeles gehören neben den britischen Bananarama zu den bekanntesten Girl-Groups der 80er Jahre. Vier hübsche Mädchen, die in klassischer Beatband-Besetzung Hits landen und bis heute von den Radiosendern gespielt werden. Das Geschwisterpaar Debbi und Vicki Peterson und deren Freundin Susanna Hoffs gründen die Gruppe Anfang 1981.
Kurze Zeit später vervollständigt Michael Steele, die Ex-Bassistin der 70er Teenie-Band Runaways, das Quartett. Ihre erste Platte "All Over The Place" erklingt im damals typischen Paisley Underground-Stil, bringt ihnen jedoch wenig Erfolg ein. Zur Info: Paisley Underground war die Unterkategorie des Jangle-Pop Mitte der 80er. Mit ihrem zweiten Longplayer "Different Light" gelingt der Girlgroup der weltweite Durchbruch.
Nicht unbeteiligt an dem Erfolg des Quartetts ist Prince, der den Song und späteren Hit "Manic Monday" zur Verfügung stellt. "If She Knew What She Wants", ein fast ebenso bekannter Song, entstammt übrigens auch einer fremden Feder - nämlich der von Jules Shear. Doch auch mit eigenen Songs wie "Walk Like An Egyptian" erlangen die Bangles Anerkennung in der Musikwelt.
Doch der Smash-Hit folgt noch: "Eternal Flame" wird schnell zum Inbegriff der Soft Pop-Hymne, erreicht Platz fünf unter den meist verkauften US-Singles des Jahres 1989 und erhält Platin-Status - auch in Deutschland kreischen Groß und Klein den einfachen Refrain. Das dazugehörige Album "Everything" landet 1988/89 ebenfalls in Multi-Platin-Sphären.
Das nun fällige "Greatest Hits"-Album zementiert 1990 den weltweiten Bekanntheitsgrad der Band. Am Höhepunkt ihres Erfolgs angekommen, verkündet Susanna Hoffs auf einer Pressekonferenz im Oktober 1989 dann überraschend das Ende der Band.
Später erinnert sie sich an diese Zeit: "Wir waren damals einfach 24 Stunden am Tag mit der Band unterwegs, um alle Termine zu erfüllen. So lief das in den 80ern. Unser Leben war ausgefüllt mit der Band und das führte irgendwann eben zum Ende."
Doch schon Ende der 90er Jahre finden die Freundinnen wieder sporadisch zusammen. Nachdem Debbi und Susanna Mütter geworden sind, ist schnell wieder eine gemeinsame Gesprächsebene gefunden und bald hat man auch Vicki für ein Wiedersehen überredet, die zwischenzeitlich nach New Orleans gezogen ist.
Schnell ist man sich einig, dass eine Reunion nur dann in Frage kommt, wenn die Atmosphäre stimmt und ansprechende neue Songs dabei raus kommen. Peterson beharrt darauf, trotz lukrativer Angebote niemals als Teil einer 80s Revival Tour auftreten zu wollen: "So viel Geld könnte ich gar nicht verdienen, um die psychiatrische Hilfe zu bezahlen, die ich nach so einer 80s Tour nötig hätte."
Beflügelt vom Erfolg der "Eternal Flame"-Cover-Version von Atomic Kitten erscheint 2003 schließlich das Album-Comeback "Doll Revolution", benannt nach einem Elvis Costello-Song. Die Kritiken sind größtenteils wohlwollend, knüpfen die Bangles doch nicht völlig ideen- und seelenlos an ihren alten Poprock-Sound an.
Nach einer Tournee in Europa und Asien, kehrt die Band in ihre Heimat zurück, wo sich Steele 2004 aus privaten Gründen von der Band lossagt. Da die übrigen drei Mädels aber noch voll im Saft stehen, beschließt man, mit wechselnden Bassistinnen weiter zu machen. 2006 geht man erneut auf Tournee und 2008 stehen mit Tuttlingen und München auch wieder deutsche Termine auf dem Plan. Das schottische "Retrofest" überredet die Girls sogar, nach Kim Wilde, Nik Kershaw, Björn Again und Kajagoogoo die Bühne zu betreten.
Zwischenzeitlich erfreuen sich die Girls an der "Walk Like An Egyptian"-Coverversion der Puppini Sisters und Susanna engagiert sich in einer Kampagne für den US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama. Kurz vor den Konzerten in Deutschland erscheint im April 2008 die DVD "Return To Bangleonia" mit einem alten Hollywood-Auftritt aus dem Jahr 2000 sowie unveröffentlichtem Archivmaterial.
Kurz darauf machen sich die Damen an die Arbeit zu einem neuen Album, das im September 2011 unter dem Namen "Sweetheart Of The Sun" erscheint, aber lediglich in den USA chartet, und dort auch nur auf Rang 148. 2014 bringen die Bangles auf ihrem eigenen Label die Compilation "Ladies And Gentlemen... The Bangles!" heraus, auf der Songs zu hören sind, die noch vor ihrem Durchbruch in den Achtzigern entstanden. Außerdem finden sich hier noch unveröffentlichte Demos von 1981.
Dass die großen Zeiten der Bangles mittlerweile Geschichte sind, ficht die Band nicht an, denn sie haben nach wie vor Spaß daran, auf der Bühne zu stehen und für ihre treuen Fans zu spielen.
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