laut.de-Biographie
The Soup Dragons
Der schottische Sänger und Gitarrist Sean Dickson wächst in Bellshill, außerhalb von Glasow auf. Als Teenager hängt er mit Norman Blake (Teenage Fanclub) und Duglas T. Steward (BMX Bandits) ab. Duglas bleibt ein treuer Freund und wichtiger Wegbegleiter in der Karriere von Dickson und seiner Band.
1985 gründen sich The Soup Dragons mit Jim McCulloch (Gitarre), Sushil K. Dade (Bass) und Paul Quinn am Schlagzeug, der ab 1989 von Ross Sinclair ersetzt wird. Der Bandname ist inspiriert durch eine Figur aus der Kinder-TV-Serie The Clangers. Die Clangers sind eine Familie, die harmonisch und in Frieden mit dem freundlichen Suppendrachen (eng. Soup Dragon) auf einem Planeten wohnen.
Ihre Single "Hang-Ten!" erscheint bereits 1986. Hier lässt sich schon der besondere Stil erkennen, eine Mischung aus Punk und Pop. Die melodische Punk-Attitüde der Buzzcocks klingt hier mit. Mehr Liebe, weniger Provokationen gegen das System.
Auf den ersten Konzerten spielen The Soup Dragons nicht länger als 25 Minuten. Sean Dickson schreibt gerade so viele Songs wie nötig. Ihre Live-Shows sind dennoch legendär und bei Fans beliebt. John Peel ist ebenfalls ein großer Anhänger der schottischen Klänge, später werden sie auch Teil der legendären John Peel Session.
1986 ist das Jahr des britischen Indie-Pop, und die alternative Rockband The Soup Dragons ist mittendrin. Anorak und Beatles-Mop kleiden die Titelseiten des NME. Mit ihrem Debüt "This Is Our Art" gibt es weitere musikalische Stilbrüche: 1960er-Garage trifft auf Psychedelia, härtere Rockgitarren auf schottischem Funk. Das Album schafft es in die englischen Charts. "Can't Take No More" und "Soft As Your Face" sind 1988 die Hit-Vorreiter.
The Soup Dragons wechseln erneut ihren Stil - weniger Punk mehr Indie-Dance. Auf ihrem zweiten Album "Lovegod" kombinieren sie energiegeladenen Rock'n'Roll mit Elektronik. Die Top 5 der britischen Charts erobern sie mit dem Coversong der Rolling Stones "I'm Free".
1992 lässt der Konsum von Drogen nach und der Sound des dritten Albums "Hotwired" klingt weniger clubtauglich als sein Vorgänger. Die Popelemente nehmen zu und Dicksons Texte behandeln mehr das Zwischenmenschliche, die Liebe zu einer Person und weniger zu bunten Pillen. Der Gründer der Soup Dragons zieht sein Ding durch, und so langsam merkt man, dass den anderen Bandmitgliedern die Luft ausgeht.
"Hydrophonic" läutet 1994 die exzessive Endphase ein. Man könnte von einem Solo-Album sprechen oder dem verzweifelten Versuch, noch einmal an die vorherigen Erfolge anzuknüpfen. "Hydrophonic" enthält diverse Gastauftritte von Bootsy Collins, Tina Weymouth oder dem Scottish Chamber Orchestra. Das selbstproduzierte Album wird mit seiner gewöhnungsbedürftigen Mischung aus Normalo-Rock, Blues, melancholischem Background-Chor und Hip Hop-Elementen von der Presse nicht gut angenommen.
1995 kündigt Sean das Ende der Band an, nachdem alle anderen Mitglieder nicht nur mental, sondern auch physisch ausgestiegen sind. Erst viele Jahre später gibt es ein Comeback. Die Welt wird von einer Pandemie beherrscht, und in dieser Zeit taucht bei Facebook eine Fangruppe auf. Hier treffen sich Fans aus der ganzen Welt, tauschen Erinnerungen aus und lassen die Musik der Soup Dragons wieder aufleben.
2023 folgt die Reunion von The Soup Dragons. In Originalbesetzung stehen Sean Dickson, Jim McCulloch, Sushil K. Dade und Ross A. Sinclair in Manchester mit BMX Bandits (die 2024 auch ein neues Album auf den Markt bringen) als Support auf der Bühne und geben noch ein paar weitere Konzerte in UK. 2024 spielen sie in Glastonbury. Die treuen Anhänger und neuen Zuhörer sind nach wie vor begeistert, und "I'm Free" ist auch nach über 34 Jahren immer noch die Tanz-Hymne Nummer 1.
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