laut.de-Biographie
The Strumbellas
Es ist gar nicht despektierlich gemeint, wenn man festhält: The Strumbellas aus Toronto sind ziemlich exakt die idealtypische kanadische Folkpop-Formation. Das Sextett hat schließlich sämtliches Zubehör für mitreißende wie mitsingbare Songs im Inventar.
Der bärtige Leadsänger Simon Ward gleicht nicht nur äußerlich dem archetypischen Folk-Waldschrat, er reißt sich auch zu bluesigem Countryfolk genauso das Herz aus der Bluse wir zu aktivierendem Hymnenpop, wie er auch von einer anderen vielköpfigen kanadischen Band bekannt ist. Seit der Strumbellas-Gründung in 2008 besingt er Schaufeln und Erde, erzählt vom Schmerz, der zum Leben nun mal dazugehört und beschreibt, wie er Banjos gen Himmel reckt.
Dabei unterstützen ihn Akustik- und E-Gitarren, Geigen und Choralgesänge, ohne dass die Band indes allzu häufig Gefahr liefe, völlig die Bodenhaftung zu verlieren. Der Sechser selbst nennt seinen Sound dementsprechend schlicht "Folk Popgrass". Während die Strumbellas regelmäßig mit Mumford & Sons verglichen werden, bezeichnen sie selbst Edward Sharpe & The Magnetic Zeros, The Supremes, Meat Loaf und Sinéad O'Connor als Einflüsse.
2009 veröffentlichen Ward und seine Mitstreiter David Ritter, Jon Hembrey, Izzy Ritchie, Darryl James und Jeremy Drury ihre selbstbetitelte Debüt-EP, geschlagene drei Jahre später erscheint die LP-Premiere "My Father And The Hunter" im Selbstrelease. In Kanada wird die Platte augenblicklich zum Verkaufserfolg und 2013 für den renommierten Juno-Award in der Kategorie "Roots & Traditional Album of the Year" nominiert. Der Albumnachfolger gewinnt im darauffolgenden Jahr die begehrte Auszeichnung.
Auch US-Talkshow-Host Jimmy Kimmel gefällt die beschwingte Strumbellas-Art sehr und lädt den Act auf seine Showbühne. Anlässlich des dritten Langspielers "Hope" via Glassnote Records/Universal 2016 verzeichnet die Formation dann bereits Multimillionen-Plays auf Spotify und Co. In den US-Alternative Charts steht man zwischenzeitlich auf der Pole Position.
Ihr Hit "Spirits" wird zum internationalen Exportschlager. Es folgt eine Welttour, die die Kanadier nach Australien und Europa führt. 2019 folgt das Album "Rattlesnake". Premierminister Justin Trudeau verwendet den daraus stammenden Song "One Hand Up" für seine Wahlkampagne. Für diesen Zweck releast die Band eine französische Version. Ein viraler TikTok-Trend sorgt indessen für ein Revival des Songs "Spirits".
Im März 2022 verkündet Simon Ward seinen Rückzug aus der Öffentlichkeit. Er wolle sich fortan auf seine Familie konzentrieren, aber die Band im Hintergrund weiterhin unterstützen. So bleibt er beispielsweise als Songwriter aktiv. Den Lead-Gesang übernimmt fortan Jimmy Chauveau. "Er hat eine Menge Positivität und Energie in die Band gebracht. Ich denke, das ist gut für uns. Er ist ambitioniert und begeistert, und das hat der Band etwas neue Energie verliehen", schwärmt Violonistin Izzy im Interview mit laut.de. Dem bandtypischen Folk-Pop-Sound tut der Wechsel am Mikrofon jedoch keinen Abbruch. Dies beweist das Album "Part Time Believer", das im Februar 2024 erscheint.
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