laut.de-Biographie
Djo
Joe Keery kennen die meisten als Steve Harrington aus der Netflix-Serie "Stranger Things". In der ersten Season 2016 noch Nebencharakter, wurde der Fanfavorit bereits in Staffel Zwei zum Teil des Hauptcasts befördert. Doch spätestens mit seinem zweiten Solo-Album "Decide" hat sich Keery im Jahr 2022 auch als Musiker einen eigenen Namen gemacht. Djo nennt er sich.
2019 veröffentlicht er zum ersten Mal unter dem Alias Musik. Der stets freundliche, tiefenentspannte und leicht zu begeisternde Djo flutet jeden Interviewraum zuverlässig mit positiver Energie, das kommt an bei den Fans. Für seine Karriere als Solomusiker alles andere als schädlich. Seinen größten Karrieresprung in diesem Segment verdankt er auch noch TikTok. Als Erklärung für seinen musikalischen Erfolg reicht aber weder seine Schauspielkarriere, noch der TikTok-Algorithmus aus. Dafür sind seine Songs einfach viel zu gut.
Bevor er sich den Namen Djo gibt, veröffentlicht Keery Musik unter dem Namen Cool, Cool, Cool. Außerdem war er Gitarrist und Schlagzeuger in Post-Animal, einer Psychedelic-Rock-Garagenband aus Chicago. Deren Debütalbum erscheint 2015. Auf dem zweiten Album "When I Think Of You In A Castle" ist Gitarrist Keery drei Jahre später auch mit seiner Stimme zu hören. Sein Solodebüt als Djo heißt "Twenty Twenty" und fliegt vergleichsweise unter dem Radar der breiten Masse, stößt aber auf erste positive Resonanz. Kritiker loben die psychedelischen Einflüsse des Synthpop-Albums. Beim Nachfolger "Decide" reagieren Fans und Kritiker begeistert. Jedoch nicht von Anfang an in dem Ausmaß, das es später erreicht.
Gute zwei Jahre nach der Veröffentlichung entwickelt sich der sechste Track des Albums, "End Of Beginning", zu einem viralen TikTok-Hit. Thematisch handelt er von dem Gefühl, das Keery bei der Rückkehr in seine Heimatstadt überkommt. Nutzer der Plattform unterlegen den Track mit Collagen ihrer eigenen Heimatstadt. Djo erklärt sich den Erfolg des Songs damit, dass er ein sehr spezifisches Gefühl beschreibe. Ursprünglich dachte er, dies sei eine persönliche, eher nischige Erfahrung, die er mit der Stadt hatte. Es habe sich aber herausgestellt, dass sehr viele Menschen ähnliche Gefühle hegten, "which is a beautiful thing". "End Of Beginning" landet 2024 auf Platz 1 der Spotify 200 Global Charts. Im Folgejahr hat der Track bereits über eine Milliarde Streams gesammelt und lässt nun auch Djos restliche Musik auf der Landkarte erscheinen.
Ein Serienstar mit TikTok-Fame, der jetzt Musik macht, der fleischgewordene Gen-Z Teufel auf Erden, könnte man meinen - und damit falscher nicht liegen. Sein Synthpop strotzt vor Anleihen aus über 50 Jahren Musikgeschichte, von The Cars bis hin zu Daft Punk. Wer früher "alles besser" fand, könnte daher bei Djo auch glücklich werden.
Der Musiker selbst gibt Talking Heads-Sänger David Byrne als größte Inspiration seines Albums "Decide" an. "Je älter ich werde, umso mehr wachse ich in die Musik meines Vaters rein, gegen die ich früher rebelliert habe." Der restliche Musikkatalog steht seinem viralen Hit in nichts nach. Die Songs sind verträumt, verspielt, eingängig und dabei trotzdem komplex.
Seine Lieder atmen, die einzelnen Elemente der Songs sind lebendig, morphen ständig zu neuen Formen zusammen, ohne dabei die klare, einfache Struktur eines guten Popsongs aufzugeben. Trotz offen zur Schau getragener Retro-Anleihen klingen die Songs frisch. Stand Februar 2025 werden 146.000 Beiträge auf TikTok von "End Of Beginning" untermalt. Im April 2025 erscheint das dritte Djo-Studioalbum mit dem Titel "The Crux".
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