laut.de-Biographie
The Suzan
Dass Popmusik aus Japan immer eine gewisse Einzigartigkeit birgt, ist bekannt. Ob übertrieben bunt inszeniert, für die asiatische Cartoonwelt produziert oder kompromisslos lärmend - er wird belächelt, missverstanden oder gar für komplett verrückt erklärt. Leicht beschämt über diesen Zustand gründen 2004 daher die Geschwister Kie (Keyboard, Gitarre) und Saori (Vocals, Gitarre) unter Anheuerung ihrer Freunde Nico (Drums) und Ikue (Bass), die Riot-Grrl-Band The Suzan.
Trotz unübersehbarer Hinweise auf die 60er-Girl-Group-Golden Ära hält das Feminin-Quartett seine Musik so bunt wie seine Erscheinung selbst. Sie liebäugeln mit Pop, schweifen gerne in Richtung Wild Dance aus, goutieren aber auch den Punk- und Garage-Rock-Einschlag. Ob mit Xylophon-Riff, Surf-Gitarre, Tom Tom-Groove oder Hammond-Orgel-Unterstützung, die Ausschmückung ihrer Songs fällt den Damen sicherlich leichter, als diese Mixtur einem Genre unterzuordnen.
Daran findet offensichtlich auch Bjorn Yttling von der Formation Peter, Bjorn And John Gefallen, der sich von eine MySpace-Nachricht der Mädels zur Produktion ihres zweiten Albums "Golden Week For The Poco Poco Beat" breitschlagen lässt.
Bereits 2006 veröffentlichen The Suzan ihr Debütalbum, das ihnen eine Europatour als Support von Peter, Bjorn And John einbringt. Trotz einer kleinen aber stetig wachsenden Anhängerschaft erhält der wilde Eklektizismus aus Tokio bis dahin allerdings fast ausschließlich im eigenen Land Aufmerksamkeit.
Letztlich findet das 2011 erscheinende "Golden Week For The Poco Poco Beat" auch in der westlichen Hemisphäre Gehör - und prompt Obdach beim New Yorker Hippster-Label Fool's Gold von A-Trak. Hier darf sich die japanische Girlband neben Blog-zelebrierten Künstlern wie Chromeo, The Crookers, Kid Sister oder Duck Sauce einreihen.
Zwar assoziiert man die selbstproklamierten Krawallmädchen unweigerlich mit deren Rollen-Leitbildern wie Pizzicato Five, The Go Gos, The Raincoats, generell mit all jenen Shangri-La-Romantikerinnen, verstecken müssen sie sich hinter den Grandes-Dames-Gruppierungen jedoch keinesfalls. Vielmehr dürfen sie sich als würdige Nachfolgerinnen feiern lassen.
Das liegt nicht etwa an einer besonderen Fertigkeit an den Instrumenten, die man vergebens sucht, eher an der Fähigkeit, mit ihrer beherzten Bühnenpräsenz und einem Querbeet aus Pop, Rock, Spaß und buntem Konfetti jede Crowd mit berieselndem Groove zu versorgen. Der Tatendrang, die musikalische Ehre ihres Landes wiederherzustellen, ist hoch angesetzt, aber in guten Händen.
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