laut.de-Biographie
Tigran Hamasyan
Auch wenn er bereits in jungen Jahren international viel unterwegs war, hat der Armenier seine Herkunft nie versteckt. Im Gegenteil - nach der "Sturm und Drang"-Phase in seinen 20er Jahren zieht er wieder zurück in sein Heimatland uns widmet sich dessen Musik.
1987 in Gyumri, der zweitgrößten Stadt des Landes geboren, sitzt Tigran Hamasyan bereits mit drei Jahren begeistert am Klavier seiner Eltern, ab sechs besucht er eine Musikschule. Mit zehn zieht er mit seiner Familie in die Hauptstadt Jerewan, wo es bessere Ausbildungsmöglichkeiten gibt, mit 16 emigriert die Familie nach Kalifornien.
Zu diesem Zeitpunkt ist Hamasyan bereits ein international bekannter Pianist: 2000 lernte er bei einem Auftritt Chick Coreas den Festival-Kuratior Stéphane Kochoyan kennen, der ihn in seiner Heimat Frankreich auf Tour schickt. 2003 gewinnt er den Wettbewerb beim Montreux Jazz Festival und 2006 einen der wichtigsten Nachwuchspreise des Jazz, den Thelonious-Monk-Wettbewerb. Im selben Jahr erscheint sein diskographisches Debüt "World Passion".
2009 zieht er nach New York und macht mit ungestümen Auftritten und Aufnahmen weiter auf sich aufmerksam. Jazz ja, aber auch Progressive Rock. Als Kind habe er ein Thrash Metal-Gitarrist sein wollen, erklärt er. Doch webt er auch immer wieder musikalische Elemente aus seiner Heimat in seine Kompositionen.
2015 erscheint mit "Mockroot" sein erstes Album für Nonensuch Records, das ihm in Deutschland einen Echo einbringt. Für Aufsehen sorgt im selben Jahr "Luys I Luso" ("Licht aus Licht") für das Münchener Label ECM, auf dem er mit dem Yerevan State Chamber Choir armenische Werke vom 5. bis 20. Jahrhundert einspielt.
Im Anschluss zieht er wieder nach Yerewan, am Fuße des Berges Ararat, und beschäftigt sich weiter mit den musikalischen Traditionen seines Heimatlandes. 2017 erscheint mit "An Ancient Observer" ein weiteres hochgelobtes Werk. "Diese Songs sind musikalische Beobachtungen der Welt, in der wir zurzeit leben, und dem geschichtlichen Gewicht, das wir mit uns tragen", erklärt er. "For Gyumri" enthält ein Jahr später einige Stücke, die es nicht aufs Album geschafft haben.
Das große Interesse an Hamasyans Musik zeigt sich auch daran, dass der erste Termin seiner Deutschland-Tour 2018 im Großen Saal der Hamburger Elb-Philharmonie stattfindet. Natürlich ausverkauft.
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