laut.de-Biographie
Turner Cody
Turner Cody entstammt der Antifolk-Szene um das New Yorker Sidewalk Café, der sich Bands und Musiker wie Herman Düne, Adam Green, Rachel Lipson, Seth Herbert oder Jeffrey Lewis zugehörig fühlen. Was diese Künstler auszeichnet, ist eine innige Freundschaft und ein gehöriges Maß an Mitteilungsdrang, der sich sowohl auf individuelle als auch kollektive Erfahrungen bezieht.
Dass die musikalische Präsentation, die sich nicht auf eine bestimmte Richtung reduzieren lässt, keinen kommerziellen Vorgaben folgt, sollte klar sein. Nur wenigen Künstlern gelingt der Sprung ins Rampenlicht, viele sehen ihn aufgrund eines möglichen Autonomieverlustes ohnehin als wenig erstrebenswert an.
Turner Cody verschlägt es 1999 im Alter von 18 Jahren von Boston nach New York, wo er eigene Songs schreibt, um sie in besagtem legendären Sidewalk Café vorzuführen. Der Singer/Songwriter greift in seinen textlastigen Folk-Songs auf Elemente des Country und des Blues zurück und nennt Musiker wie Woody Guthrie, Bob Dylan, Leonard Cohen und Daniel Johnston als Inspirationsquellen. Ab 1999 veröffentlicht Cody unablässig Platten, die er aber nur als Rohlinge über das Internet und bei Live-Auftritten an den Hörer bringt.
Die erste offizielle Veröffentlichung ist der Track "Unconscious Repeat", der auf dem von Adam Green und Kimya Dawson zusammengestellten Sampler "Antifolk Vol.1" im Jahr 2002 auf Rough Trade erscheint und einen umfassenden Einblick in diese vielfältige Szene vermittelt. Er verfasst außerdem einen Gedichtband mit dem Titel "The Return Of The High Priestess And Other Poems", den all jene käuflich erwerben können, die mit ihm in Kontakt treten.
2006 erhält Turner vom belgischen Label b.y. Records ein Vertragsangebot, das im Mai 2007 zur ersten kommerziellen Veröffentlichung eines Albums als Solokünstler führt. Es handelt sich bei "60 Seasons" um eine Compilation, die sein musikalischen Schaffen von 2000 bis 2005 vorstellt. Vierzehn Songs, die den inoffiziellen Alben "Quarter Century" (2005), "The Great Migration" (2005), "Buds Of May" (2003), "The Cody Choir" (2003), "This Springtime And Others" (2001) und "Turner Cody" (2000) entnommen sind. Bei der Einspielung der Songs erhält Cody tatkräftige Unterstützung von den Musikern der Band Herman Düne, die er ab April 2007 auf deren Europa-Tournee supported und als Bassist unterstützt.
Wenn Turner nicht gerade auf Tour ist, Lieder aufnimmt, Gedichte schreibt oder für seinen Freund Jeffrey Lewis in dessen Musikvideo ("Williamsburg Will Oldham Horror") den Bösewicht mimt, findet man ihn auf der von ihm mitbegründeten Veranstaltungsreihe "Hassid Meets Hipster" in Williamsburg oder vielleicht in den Plattenläden im New Yorker East Village.
Im März 2008 veröffentlicht er auf dem Label BB Island mit "First Light" ein Album mit ausschließlich neuen Songs, dem 2010 das Werk "Gangbangers!" folgt. Wieder orientiert sich Cody am Folk, lässt aber auch Einflüsse des Jazz, Blues und Country in seinen Lieder gelten. Neben Gitarre, Bass, Schlagzeug und Piano ist das Werk wesentlich geprägt von den Bläser-Arrangements von Jon Natchez von der Kombo Beirut.
Bei aller schriftstellerischen Begabung und künstlerischen Umtriebigkeit versteht sich Turner Cody in erster Linie als Liedermacher, dem die Musik am Herzen liegt:>"Ich betrachte mich selbst als Sonschreiber und nicht als ernsthaften oder akademischen Dichter oder irgendwas".
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